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Das Weinlog

12.12.05 @ 23:59

Weine für's Altenteil und verbotene Anlagegüter

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nicht dass ich glaube innerhalb des nächsten Vierteljahrhunderts einen mehr oder minder verdienten Ruhestand antreten zu können, aber dieser Tage wurde ich doch in zweierlei Hinsicht und zwar im Zusammenhang mit Wein damit konfrontiert.

Da hat zunächst die geschätzte Kollegin -ad- über Port berichtet und schmetterling darauf hingewiesen, wie viele Jahre diese Weine benötigen, um ihren Reifehöhepunkt zu erreichen und das erste Subskriptionsangebot für den hochgelobten Jahrgang 2003 findet sich tags darauf in meinem Briefkasten. Trinkreife für Taylor's beispielsweise: 2018-2035+. Naja, es hängt wohl von der Anzahl noch kommender Pensionsreformen ab, wie mein Tagesablauf nach dem '+' aussehen wird.

Einen ganz anderen Zugang zu Wein und Pension haben die britischen SIPPs (Self Invested Personal Pensions). Seit Monaten wird eine Reform dieser Art der individuellen Pensionsveranlagung heftig diskutiert: Die Anlagemöglichkeiten sollten bedeutend erweitert werden und neben Zweitwohnsitzen und Antiquitäten unter anderem auch Wein als steuerlich begünstigte Eigenvorsorge erlauben. Das wird spätestens seit dem Sommer von Weinhändlern aus London und dem Rest des Landes als Insider-Tip geflüstert und damit zugleich ein weiteres Steigen der Preise der gesuchtesten Wein vorhergesagt.

Ein typischer Fall von "self fulfilling prophecy": aktuell kosten die Top 82er und 90er Bordeaux bis zu 100% mehr als im Frühjahr. Doch nun erklärt Schatzkanzler Gordon Brown, es werde alles ganz anders und auch Wein solle weiterhin zu den verbotenen Anlagegütern ("prohibited assets") gehören. Die Anlageberater sind empört und was auch immer all die "kleinen Sparer" mit den teuren Weinen machen werden, die sie sich in der Hoffnung auf Steuerfreiheit zu zum Teil sicher überhöhten Preisen aufschwatzen haben lassen.

Zum Glück kümmert's mich wenig. Ich werde weiterhin Weine kaufen, um sie zu trinken. Zum Teil warte ich ziemlich lange darauf und werde das auch in Zukunft tun. Dass mir die Einteilung so gut gelingt wie André L. Simon, wage ich zwar nicht zu hoffen, aber versuchen werd' ich's schon.

Und vielleicht subskribiere ich doch auch ein wenig Port 2003.... Wenn der Preis stimmt!

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