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Das Weinlog

27.02.06 @ 22:08

Wein und Film

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Über Harmonie von Wein und Speisen oder Wein und Musik ist hüben und drüben ja schon ausgiebig geplaudert worden. Doch die Möglichkeiten Beziehungen zwischen Wein und anderen Bereichen menschlichen Interesses herzustellen sind vielfältig. Einem davon widmet das Wiener Votivkino seit einigen Monaten eine Reihe, in der an jedem ersten Samstag Schlag 12h Mittag ein Film vorgeführt und anschließend zu dessen Inhalt oder Stimmung passende Weine präsentiert werden.

Kommenden Samstag steht Syriana auf dem Programm: Ein zwischen Ölbusiness, CIA und nahöstlichen Intrigen spielender Politthriller voll unerwarteter Wendungen, und mit George Clooney in der Rolle eines in Ungnade gefallenen CIA-Agenten.

Wie wird sich wohl der Bogen von diesem im Milieu von Agenten, neokonservativer Hochfinanz und arabischen Fürsten zwischen Beirut und Washington spielenden Film zu den Weinen des im idyllischen Höflein bei Bruck an der Leitha gelegenen Weinguts der Familie Zwickelsdorfer schlagen lassen?

Immerhin wird neben Welschriesling, Pinot Blanc und Zweigelt Classic auch die Top-Cuvée des Hauses mit Namen "Imperator" (wagemutige 24 Monaten im Barrique gelagert) präsentiert. Auch wenn sich das wohl eher auf die im Weinbaugebiet Carnuntum omnipräsenten Römer bezieht, kann man sich durchaus eine Assoziationskette zu deren Nachfolger als weltweit einflussreiche Nation vorstellen. Aber ob das reicht?

Vorerst bleibt das Spekulation, aber vielleicht kann uns ein cinephiler Traubinger nach einem Besuch davon mehr berichten.

Bei anderen Filmen scheint es schon einfacher, eine Beziehung zu passenden Weinen herzustellen. Natürlich sind Sideways und Mondovino naheliegend und noch einigermaßen frisch in Erinnerung. Zu Ersterem kein Merlot, dafür Pinot Noir vs. Cabernet Sauvignon und natürlich Cheval Blanc 1961 (aus dem Styroporbecher!), zum zweiten Burgunder von Montille gegen Weine von Michel Rolland bzw. aus dem Hause Mondavi oder Andere der vielen vorkommenden Weine.

Keineswegs übersehen werden darf "Babettes Fest" mit Veuve Clicquot, Sherry Amontillado und Clos-Vougeot, auch wenn die Jahrgänge 1860 (der Champagner) bzw. 1846 (der Burgunder) wohl nur schwer aufzutreiben sind und auch das in diesem Fall unabdingbare Catering schwer gefordert würde.

Bei reiferen Weinen ist unbedingt die Komödie "Year of the Comet" zu nennen. Die in diesem Film eine bedeutende Rolle spielende Großflasche (Balthasar oder war's sogar eine Nebukadnezar?) Lafite 1811 stellt finanziell jedoch mit Sicherheit eine beträchtliche Herausforderung dar. (Normalflaschen gibt's ab 35.000 €)

"Blood and Wine" mit Jack Nicholson und Michael Caine habe ich nicht gesehen, aber wie es scheint geht's dabei weniger um Wein als um Diamanten und junge Frauen.

Etwas diffiziler ist die Frage bei Schweigen der Lämmer: Anthony Hopkins bzw. Hannibal Lecter behauptet, zur Leber mit Saubohnen einen netten Chianti getrunken zu haben. In der Vorlage kommt ein meines Erachtens wesentlich passenderer großer Amarone zu Ehren. Ein Vergleich sollte diese Fragen klären lassen.

Eine spezielle Herausforderung käme bei Hitchcocks "Notorious" auf die Organisatoren zu: Der Champagner und auch Volnay Cailleret von Bouchard wären relativ leicht zu beschaffen, aber ob sich ein Pommard 1934 des (meines Wissens inexistenten) Hauses François Penot & Cie (selbstverständlich mit Wein und nicht mir radioaktivem Sand gefüllt) finden ließe....


Über weitere Vorschläge entsprechender Kombinationen würde ich mich freuen, und wer weiß, vielleicht lässt sich ja sogar das Votivkino zu etwas überreden....

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