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Das Weinlog
20.11.06 @ 20:18
Plädoyer für den Jungwein
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Nun sind sie wieder allenthalben auf den Tischen: die Weine, die den neuen Jahrgang sozusagen einläuten (den Sturm will ich da nicht hinzuzählen), eine Vorahnung geben von dem, was da kommen soll. Ich persönlich mag sie ja nicht so sonderlich, nenn sie gern verächtlich (ach, wie versnobt!) bessere Traubensäfte; in ihrer Fruchtbombigkeit gieren sie so betont um Aufmerksamkeit, dass es fast schon peinlich ist. Aber freilich: als lebendiger Aperitif oder zu den Kastanien mögen sie passen, und selbst ein Beaujolais Nouveau hat sich schon als taugliches Getränk zum bereits vorweihnachtlich genaschten Panettone erwiesen.
Dass ich hier dennoch ein Plädoyer f ü r diese (Nochnichtganz)Weine halte, liegt an ihrer Funktion, die dringende Neugier jener Konsumenten zufrieden zu stellen, die es nie erwarten können, endlich den neuen Jahrgang zwischen die Finger, auf die Zunge, in den Schlund zu bekommen, die am liebsten alles schon gefüllt hätten, noch bevor es ordentlich vergoren ist. Weine, die zu loben sind, weil sie mit ihrem frühen, kurzen Leben den anderen Weinen jene Zeit schenken, langsam einem eindringlicheren, nachhaltigerem Leben entgegenzureifen. Denn offensichtlich ist dem Menschen das Warten nicht so ohne weiteres gegeben, er will sich immer Neues, Neueres nehmen: doch wie froh wärn die Winzer, wenn ihnen solcher Druck erspart bliebe, der Markt sie nicht in falsche Frühfüllungen triebe!
Deshalb, Leute: erfreut euch der jungen, gönnt euch zwischendurch feine alte, und lasst ruhen, was ruhen soll, auf dass es gut werde!
Ich danke Peter Schleimer und seiner entsprechenden Kolumne im aktuellen Vinaria Gourmet für die Anregung zu diesem Eintrag.
(Unbedingt lesen, dieses Heft! Es bringt vor allem den verschollenen Bürgermeister wieder nah!)

--- 04.09.18 @ 20:56
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