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Le Ciel (Wien)

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Das "Le Ciel", hoch über den Dächern von Wien gelegen und durch eine bezaubernde Terrasse mit Blick auf die Karlskuppel geadelt, war schon seit der Eröffnung des "Grand Hotels" ein Hort frankophiler (damals vor allem elsässischer) Genüsse. Es schien mir also nur logisch, dass hier seit einem guten Jahr Madame Jacqueline Pfeiffer am Herd steht, bei der ich auch schon einmal exquisit "à la française" gespeist habe.

Leider machte sie damals keine Honneurs, und so konnte ich sie auch nicht persönlich kennenlernen. Diesmal aber klappte es. Die aparte 31jährige kam nach einem höchst gelungenen Menü an meinen Tisch, und ich wollte gerade die verschütteten Reste meines Mittelschul-Französisch auspacken, als ich merkte, dass Madame Jacquelines Akzent keinesfalls eine gallische Herkunft verriet. "Woher stammen Sie denn?" fragte ich, und sie antwortete frank und frei: "I kumm aus Lilienfeld." — Jetzt war ich natürlich der Blamierte, erfuhr aber dafür, dass sie als Lehrling im "Le Ciel" angefangen hatte und dann bei etlichen großen französischen Meistern, u.a. Marc Veyrat, herumgereicht wurde. Dort lernte sie einen absolut stilsicheren Umgang mit der Dialektik von Aromen und Geschmäckern. Ihre Küche ist leicht, wagt sich zuweilen auch ins Extravagante vor, ohne dabei jemals exzentrisch zu sein. Vor allem aber vertraut Jacqueline Pfeiffer der gestaltenden Kraft frischer Kräuter, die im hoteleigenen Kräutergarten auf der Terrasse mitten in Wien an veritabler Höhenluft gedeihen.

Der Saison entsprechend, begann das Menü mit einer knusprigen Thunfischrolle in geeister Karottensuppe. Eine Reminszenz an die Niçoiser Sonnenküche sind der in der Kokotte gegarte Baby-Angler mit Tomaten-Sardinentarte oder die Rotbarbe in einer Sauce Bouillabaisse. Die Gänseleberballotine mit Erbsen, Minze und Lavendel hielt Vergleichen mit ersten Pariser Häusern stand. Das Kalbsfilet mit Hummer und Pilzrisotto ist ein, mag sein sogar ironisches Zitat der amerikanischen Surf-and-Turf-Mode, das zart gebratene Ziegenkitz war ein Traum an Zartheit und küchentechnischer Vollendung, und als Hommage an ihre Heimat bewies Jacqueline angesichts gekochter und gebackene Rindszunge mit cremigen Erdäpfeln und grüner Sauce, dass in ihr auch ein gute "Hausmannsköstlerin" stecken würde. Zum Abschluss legt Frau Pfeiffer dann auch noch Lunte an die so genannte Schwarzwälder Schokoladenkugel "Le Ciel", ein wahrhaft süßes Feuerwerk, das durch den dazu servierten Rosen-Champagner ebenfalls eine französische Note erhält.

Die Lilie findet sich schließlich nicht nur in Jacquelines Lilienfelder Heimat, sie zierte immerhin auch das Wappen der französischen Könige.

Christoph Wagner

3 Kritiken | Kritik verfassen

jojo, 16.08.09 @ 15:34

Fein am Dach!
Gestern hat es uns auf der Suche nach einem gelsenfreien Schanigarten ins Ciel verschlagen.

Was jetzt besonders "französisch" sein soll, hab ich nicht bemerkt, dafür waren wir aber 100% zufrieden.

Service: 1a, alles gstandene Österreicher
Menü: 1a, als Dessert übrigens geradezu sensationelle Salburger Nockerl
Weinbegleitung: aus Win, Kamptal und dem Burgenland
Karte: auf deutsch & englisch ;-)

Die Dachterasse ist ein Traum, drinnen war ich noch nicht, da war es a) zu kalt [zu Tode klimatisiert] und ich hörte dort einen Klavierspieler, der sich für einen einzigen Tisch bemühte... armer Kerl.

Minimalist, 30.03.05 @ 09:10

Bei den vorliegenden Beurteilungen kann ich mir Details sparen. Ich lege noch eins drauf. Das neue Steirereck und Coburg habe ich noch nicht besucht. Aber von allen übrigen Oberhauben in Wien ist mir das Le Ciel am liebsten. Ambiente? Geschmackssache. Küche: noch eine kleine Reduktion auf den Tellern, dann gehörte das LC zu den Minimalist-Lieblingen. Freue mich auf nächste Woche im LC

andreasbigler, 02.06.04 @ 13:42

Wenn man das Lokal betritt, weiß man sofort, dass es ein besonderer Abend wird. Das Ambiente ist sehr gediegen und klassisch anmutigend. Während des gesamten Aufenthalts fühlt man sich aber wie in einem schönen Wohnzimmer, dass völlig vertraut erscheint.

Von der Begrüßung bis zur Verabschiedung verläuft der gesamte Aufenthalt perfekt. Wenn du das Service brauchst, ist es da - die haben das im Gefühl. Man braucht sich nicht bemarkbar zu machen, vielleicht können die hier Gedanken lesen - egal, es passt!

Die Küchenleistung ist mehr als nur lobenswert. Ich brauche nicht unbedingt Kritiken lesen, die mir sagen wo ich hin gehen soll, kann oder muss. Aber wenn ein Lokal mit "Häubchen" bedacht wird, dann hab ich meistens das Problem, zu verstehen wie viele Hauben wofür vergeben werden!

Das Le Ciel hat meines Wissens zwei Hauben, diese Küche verdient meines Erachtens aber in jedem Fall drei Hauben, wenn nicht sogar mehr. Ich besuche das Le Ciel zwar nicht wöchentlich, aber in jedem Fall mehr als einmal pro Jahr, daher kann ich ruhigen Gewissens behaupten, die konstante Küchenleistung zu kennen. Ich erlebte noch nie einen Ausrutscher (bezogen auf Küche und Service)!

Das von mir ausgewählte Menü wurde auch diesmal perfekt zubereitet, ohne irgend welche Makel und ohne unnötige Kreativität!

* Taubenbrust und -praline mit Artischoken und Pinienkernen.

* Consomme vom Feilandhuhn mit Wachtelei, Lauch und Geflügelauster.

* Steinbutt mit grünem Gemüse, Socca und Botargasauce.

* Rücken vom schottischen Schwarzkopfschaf mit Ricotta gefüllt; Erbsenpüree, Morchelbrioche und Lavendelsauce.

* Geeistes aus dem Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Blumengarten.

Die empfohlene Weinbegleitung entspricht dem Standard eines Spitzenlokals und hätte sicherlich hervorragend harmoniert, aber da ich ein "Querschädl" bin, traf ich meine eigene Wahl.

Die Preise bewegen sich zwar im oberen Bereich, aber da ich um die Einkaufspreise aller Zutaten Bescheid weiß und das Ambiente vom Allerfeinsten ist muss ich anmerken, dass im Le Ciel ein sehr gutes Preis - Leistungs - Verhältnis herrscht!

Die Küchenleistung könnte von unseren "Gourmetpäpsten" ruhig etwas höher bewertet werden!

Speising sagt

hervorragend

ø 3.20 Punkte (5x bewertet)

empfohlen am 15.10.03 @ 12:49

Adresse

Kärntner Ring 9
1010 Wien
Telefon: 01.515 80 91 00
Fax: 01.515 13 13

Ruhetag(e): So
Küchenzeiten: 12-14.30, 19-22.45 Uhr
Menüpreis: €€€€

Inhaber: Siegfried Pucher
Küchenchef: Jacqueline Pfeiffer
Kreditkarten: Visa, Mastercard, American Express, Diners Club

www.grandhotelwien.com

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