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Zur Dankbarkeit (Podersdorf)
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Noch vor hundert Jahren hätte sich die Fauna dieser gesegneten Steppenregion nämlich wie eine einzige Speisekarte gelesen. Doch Tierschützer mögen sich getrost zurücklehnen: Niemand käme heutzutage mehr auf die Idee, Trappen zu braten, Rohrdommeln zu grillen oder — Gott behühte — Klapperstörche zu schmoren. Die eßbare Fauna der Region besteht, zumal in den touristischen Csardaschenken und strohgedeckten Heurigenstadeln, vor allem aus Zigeunerspießen, Pusztakoteletts, Schweinspörkölt und kanadischen oder polnischen Zandern aus der Gefriertruhe.
Umso erfreulicher ist es, dass sich während der letzten Jahre am östlichen Seeufer auch etliche kulinarische Kleinodien am Rande der Salzsteppe herausgebildet haben, in denen man sich mit Erfolg um eine zwar tierschützerisch einwandfreie, aber dennoch unverwechselbare Seewinkelküche bemüht, die der (grandiosen) Qualität der Seewinkler Weine auch in kulinarischer Hinsicht Paroli bieten kann.
Auch Josef Lentsch ist vielen als grandioser Weinbauer bekannt. Als Wirt hat sich Lentsch nun schon seit vielen Jahren mit Erfolg der gehobenen Wirtshausküche verschrieben, zu der —neben hausgemachten Lammwürsten, jiddischer Hühnerleberpastete oder Blunzen mit Paprika und Erdäpfelkraut — vor allem Wildkarpfen aus dem Zicksee sowie frische Aale, Waller und Zander aus dem Neusiedlersee in zum Teil einfacher, teils sogar recht inspirierter Zubereitung zählen.
Wo man noch vor wenigen Jahren mit Recht von kulinarischer Ödenei sprechen mußte, kann man heute daher getrost sagen: Die Steppe lebt.
23 Kritiken | Kritik verfassen
TBolt, 02.08.10 @ 07:53
Ausgezeichnetes Essen - von der feinen Fischsuppe und dem Bratwürstel vom Mangalitza-Schweinderl über das idealtypische Eierschwammerlgulasch sowie den knackigen Saibling auf Zitronengras und Marillenrisotto bis zum marillen-chili-lastigen Abschluss war alles bestens zubereitet. Ausreichend offene Weine - besonders die Dankbarkeit-Cuvees haben uns behagt - sowie der tolle Gastgarten, in dem man sich gleich wohl fühlt, plus sehr aufmerksames Personal runden das Bild nachhaltig ab. Wir kommen wieder!
PS: @Major209: http://lmgtfy.com/?q=sweetspot
Major209, 25.06.10 @ 13:12
"sweetspot"
bitte was ist das?
sonjaaa, 22.06.10 @ 10:47
fisch vom feinsten
Eigentlich gehoere ich nach vielen unsaeglichen, kulinarischen Erlebnissen zu jenen Menschen, die in Oesterreichs Gastrowelt auf Fisch verzichten (ausgenommen sind high end restaurants und ausgewiesene Fischplaetze), aber in der Dankbarkeit wusste ich schon beim Betreten, dass es Wels oder Zander werden wird.
Und auch wenn mich die Huehnerleber noch so gereizt hat - ich musste die Fischsuppe haben. Es hat sich gelohnt. Spitze - einfach eine perfekte pannonische Fischsuppe halt. Und danach kam der Wels auf Paprikasafterl und mein Verdacht hatte sich bestaetigt. In der Dankbarkeit koennen sie Fisch zubereiten. Wirklich gut!
Im Uebrigen laesst die Option auf kleine Portionen auch ein Dessert zu und der Garten ist nicht nur fuer kleine Buben ein Traum.
-bd, 29.11.06 @ 15:28
Die jiddische Hühnerleber ist ein kulinarisches Erlebnis, Harmonie am Gaumen. Aufmerksames Service, kompetenteste Weinberatung. Ein kleiner Fehler bei der Bedienung wurde mit einem Achterl Pinot Noir vom Hausherrn entschuldigt. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und kommen sicher wieder.
tomjoysoccer, 21.11.06 @ 19:01
Auf der Rückreise aus Ungarn nach fast schon verzweifelter Suche nach dem richtigen Speiselokal diese Gaststätte gefunden, die den Nagel perfekt auf den Sweetspot traf!
Sie repräsentiert exakt, was wir uns unter guter Küche vorstellen, wie wir sie auch in den italienischen Osterien finden, aber leider hierzulande nicht sehr oft. Bodenständig, auf die regionalen und saisonalen Traditionen bezogen und einfach gut gekocht: Die Suppen wie zu Oma's Zeiten, das Risotto vom Emmerreis eine Überraschung, der Zander saftig und mit Biss und die Somlauer Nockerln und Nougatknödeln seufzerlösende Desserts! Da überrascht es dann nicht mehr, dass die bescheiden als Hausweine angekündigten Tropfen sich ebenfalls als exzellente Vertreter ihrer jeweiligen Sorte entpuppen.
Man spürt, der Wirt lebt die ererbte Familiengeschichte, die er sich trotz lebhaftem Sonntagsgeschäft Zeit nimmt, uns zu erklären.
Es ist, als ob die Dankbarkeit des Grossvaters noch über Generationen nachwirkt und dem auch sonst sehr schön dekorierten historischen Haus eine ganz besondere Aura verleiht.
Wir sind dankbar, die "Dankbarkeit" entdeckt zu haben, sie wird uns ab nun bei jedem Besuch im Seewinkel wiedersehen.
ø 2.00 Punkte (15x bewertet)
empfohlen am 16.10.03 @ 16:56
Hauptstraße 39
7141 Podersdorf
Telefon: 0 21 77.22 23
Fax: 0 21 77.222 34
Email: dankbarkeit@magnet.at
Ruhetag(e): Mi, Do
Küchenzeiten: Mo, Di, Fr 11.30-14, 17.30-21, Sa, So, Fei 11.30-21 Uhr; im Winter nur Fr, Sa, So geöffntet; Betriebsferien: variabel
Inhaber: Josef unde Heidi Lentsch
Küchenchef: Josef Roiss
Kreditkarten: Visa, Mastercard, Diners Club
Besonderheiten: Im Slow Food Führer 2012
• Sonnentour nach Sopron, dem See entlang
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