Humer (Breitenbrunn)

Karin und Gert entsprechen weder dem gängigen Klischee einer alteingesessenen Weinbauernfamilie noch dem eines önologisch versierten Marketingprofis und das scheint irgendwie der Grundstein für diesen unkonventionellen Familienbetrieb zu sein.

Der Grün-Weisz 05, ein Cuvee aus GV und WB überrascht durch seine lebendige Spritzigkeit am Gaumen und einen leicht herben Abgang. Auf jeden Fall hab ich Lust auf mehr bekommen...

Bei den Rotweinen probierte ich den Lagenwein des Hauses einen "Zweigelt Barrique Mitterberg", fruchtig am Gaumen, sehr, sehr dezentes Holz (Gott, sei Dank), interessanter Abgang. Der "Chatterie", ein leichter, roter Cuvee, dessen Zusammensetzung meinem Gedächtnis leider entschwand ist für meine Begriffe zu lieblich, fand aber bei der Damenwelt ordentlich Zuspruch, auf jeden Fall ein Tröpferl, das in die Kategorie unkonventionell einzureihen ist wie der "TFR".

TFR steht für trois-foix-rouge und beschreibt einen eleganten aber überraschend kräftigen Rotweincuvee aus CS, ZW und Burgunder, der sich nach meinem Geschmack ein bisserl zu viel an den gegenwärtigen internationeln Trends anlehnt.

Zum Abschluss gabs noch einen Syrah, durch und durch fruchtig, ohne penetrant zu wirken. Gelungen!

Klischeehaft war der Abgang: der Mann trinkt, die Frau fährt.

Zurück bleibt die Erinnerung an ein sympatisches Ehepaar mit einer großen Leidenschaft für den Weinbau und an einen schönen Nachmittag in der Kellergasse mit Blick auf den See (sowie natürlich ein paar Kartons mit Wein).

0 Kritiken | Kritik verfassen