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SPEISING Open
28.11.13 @ 13:03
Danke, EU!
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Ich bin ausgetestet. Meine Allergie: Birkenpollen - spüre ich aber nicht. Was ich spüre, sind die Kreuzallergien. Jene Allergien, die quasi im Fahrwasser der Birkenpollenallergie unterwegs sind. Bekannt eventuell auch als das Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom.
Auf Knollensellerie bekomme ich Asthma, bedrohliches Asthma. Unmittelbar. Die Kuhmilchproteinallergie führt auch zu Asthma. Topfen – no way! Erdnüsse und Haselnüsse wirken auch halsabschnürend. Steinobst, also Zwetschke, Pfirsich, Marille, … kann ich alles vergessen – raubt mir den Atem.
Nicht atemraubend, aber atemberaubend abführend wirken andere Lebensmittel auf mich: mancher Thunfisch und Sauerkraut. Hier ist es wahrscheinlich ein Zuviel an Histamin.
Und dann gibt es noch die Gruppe jener, die meinen Bauch dramatisch anschwellen lässt: Paradeiser und Melanzani. Fühlt sich nicht gut an, verschwindet mit der Zeit. Macht kurzatmig.
Fettfische sollte ich meiden. Das sind Hering, Sprotten, Sardine, Lachs, Makrele, Thunfisch, Aal und Karpfen. In der Praxis habe ich diesbezüglich noch nichts feststellen können.
Und überhaupt, die Praxis. Die Empfehlungen des Allergie-Instituts treffen recht präzise, die Praxis erlaubt mir dennoch einige Freiräume: Seltsamer Weise kann ich sehr junge Kuhmilchkäse halbwegs essen. Nicht, dass ich mich nachher wohl fühle, aber es geht. Mozzarella geht, Glück gehabt. Einmal hat sich in einem Vierhauber der Käsesommelier vertan und mir einen extrem gereiften, schimmligen Kuhmilchkäse als Ziegenkäse verkauft. Minuten später wahr ich nass geschwitzt, hatte Herzrasen und lies dem 9-Gänger im Park freien Lauf … die teuerste Pizza meines Lebens, by the way.
Walnüsse und Mandeln scheinen auch nicht so aggressiv von meinem Körper beantwortet zu werden wie Erd- und Haselnüsse. Und oft genug ist die Gier größer als die Vernunft.
Ich jammere nicht. Ich empfinde mich in meiner Lebensqualität, als leidenschaftlicher Esser, kaum eingeengt. Anders formuliert: Gottseidank habe ich kein echtes Leiden. Dass ich ab Ende August bis in den Herbst hinein nicht in die feinen Hütten essen gehen kann, weil zu dieser Zeit alles mit Marillen, Pfirsichen und Zwetschken zubereitet wird, halte ich aus.
Worunter ich leide, ist die immer lauter werdende öffentliche Stimme (zB bit.ly/1jMwkgP), das sei alles Einbildung, affektiertes Gehabe und Wichtigtuerei. Köche, die in Foren ihrer Wut darüber freien Lauf lassen. Halbgebildete, die Allergie von Unverträglichkeit nicht unterscheiden können, jedoch mit einem Schnellkurs in NLP wissen, dass man das heilen kann.
Und Personal, das seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, nervt ebenso. Die Frage, ob da Erdnüsse, Topfen oder Sellerie drin seien, ist für mich fast überlebenswichtig – dass dann der diensthabende Koch nicht weiß, was der Mittagsdienst ins Mise-en-place geschnitten hat, geht gar nicht.
Aus Erfahrung heraus würde ich diese meine Themen bei Tisch am liebsten gar nicht ansprechen müssen. Das ewige sich rechtfertigen Müssen, das folgende Tischgespräch über Modekrankheiten usw. konnte mir immer schon gestohlen bleiben. Und ja, ich bin froh über die EU- Verordnung, die mir qua Auszeichnungspflicht das Leben an Buffets (ich stehe da eh nicht drauf) und beim Lesen von Speisekarten leichter machen wird.
Und zuletzt: Katzen brauche ich nicht einmal zu essen, um mit Atemnot zu reagieren ;-)
Gregor Fauma
Fotocredit: www.was-wir-essen.de

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