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SPEISING Open

26.05.15 @ 13:11

Oma, Muttern und jetzt ich

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Es war immer irgendein Geflügel, meistens Henderl, Gans oder Ente. Selten Sturmvogel, Kakadu quasi nie. Die Familie fand daran Sättigung, die Knochen blieben in der Rein zurück. Die servierte Oma immer ganz bedächtig ab und verschwand damit für gut eine halbe Stunde in der Küche. Das Hundsviech freute sich, wusste es doch, was jetzt kam: Nämlich noch zwei starke Omahände voll Geflügelfleisch, das Oma aus den Karkassen zu zupfen wusste.
Irgendwie war Oma, meine Oma, für solche Tätigkeiten prädestiniert. Sie konnte auch Stunden lang für das Bischofsbrot Haselnüsse in exakte Hälften schneiden. Das machte ihr nichts aus. Und so konnte sie auch von einem komplett blank gegessenem Gänsebraten noch Unmengen an Fleisch herauskratzen.

Dazu benutzte sie ausschließlich ein kurzes, sehr spitzes Messer mit Holzgriff. Damit kam sie in jeden Knochenwinkel, damit schabte sie gemächlich die Rippen frei und löste den Hals, den Bischof und den Rücken aus. Fein für den fetten Beagle.

Fein für die fetten Kinder war natürlich, dass Muttern das übernommen hatte - und nicht dem Hund verfütterte, sondern aus diesen Resten einen herrlichen Hühnerreis zaubern konnte. Viel Knoblauch, viel Petersilie, die Karkassenreste ... alles zusammen mit gekochtem Reis vermengt, mit Resten vom Bratenfett geschmeidig gemacht - ein absolutes Traum-Essen!

Jetzt bin ich an der Reihe. Wenn LaGattin und LaTochter die Gebeine freigeben, finde ich mich in der Küche ein und fange an, die Karkassen blank zu schaben. Dazu greife ich natürlich auch zu einem kurzen, spitzen Messer ... leider nicht jenes von der Oma - aber vielleicht bekommt es einmal eine ähnliche Patina. Geflügelreis gehört zum Besten was es gibt. Und Essen, das merkt Euch, wird niemals weggehaut.

OberkllnerPatzig

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