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Das Weinlog
12.03.06 @ 12:51
Eselsbrücken im Weinseminar
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Unlängst verbrachte ich ein paar falsche Frühlingstage in Krems, bei einem Seminar der Weinakademie im Kloster Und. Wozu, werden Sie fragen, benötigt man die Weinakademie, wenn es traubing gibt? Für alle Fragen bezüglich Bordeaux und Burgund gibt es den umwerfend versierten Kollegen Steininger, als Fachmann für reife Wachauer Smaragde hat sich ganz unverzichtbar minimalist eingeschrieben, und viel mehr braucht man ja nicht für ein zufriedenes Weinleben, nicht wahr? ;-)
Und doch, auch Pinotage und andere Weltmarktbesonderheiten haben ihre Lebensberechtigung, in bestimmten Zusammenhängen ist es gut, mehr darüber zu wissen, und so fand ich mich für einige Tage in einer immer fröhlicher werdenden Gruppe ein. Um die im Grunde abstruse Menge an Stoff – es ging um nichts weniger als die Weine der Welt samt ihren Wachstumsbedingungen – in ihren markantesten und prüfungsrelevanten Punkten wenigstens mittelfristig im Gedächtnis festzumachen, ersann ein eifriges Untergrüppchen bei abendlichen Wirtshausgesprächen äußerst hilfreiche Eselsbrücken zu Detailfragen:
Beaujolais zum Beispiel mag zwar kein qualitäts-, wohl aber marktrelevantes Weinbaugebiet sein, das Verkostungsexemplar war sehr himbeerzuckerlmäßig hängengeblieben, und so kam
es zur Formel Grauslicher Gamay auf Granit für das Beaujolais. Um den besonderen Kalkboden für den eleganten Chablis zu merken, wurde er zu Kablis vom Kimmeridge; bei den gespriteten Weinen wiederum ist auch Madeira nicht zu vernachlässigen; für die „edlen” Rebsorten Sercial, Verdelho, Bual und Malmsey stand der Satz „Sehr viel Blödsinn machen”.
Der Hang zu nicht gerade Blöd-, wohl aber ungeniertem Bildsinn reifer Frauen schlussendlich kam in der sehr markanten bildhaften Eselsbrücke für das Loire-Tal zum Ausdruck: dieser Fluss verläuft ein kurzes Stück von Süd nach Nord, wobei sich hier zwei wesentliche Appelationen, Sancerre und Poully Fumé, zu beiden Seiten mehr oder weniger prall und rund liegend befinden, biegt dann scharf nach Westen und fließt ein gutes langes Stück gerade, bevor er sich in den Atlantik ergießt ... Unter welchem Begriff dieses einprägsame Bild abgespeichert worden war, ging im allgemeinen Gelächter beim Beisammensein nach der Prüfung unter, wo erst der ganzen Gruppe von diesem Hilfsinstrument erzählt worden war. Ob Willi Balanjuk, der Frankreich-Referent, dieses Lernmodell wohl in sein Skriptum aufnehmen würde?

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