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Das Weinlog

07.12.17 @ 14:35

Cabernet Franc

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Eine Rebsorte, die man nur selten reinsortig findet, als Cuveepartner ist sie sehr beliebt, Paradebespiel ist natürlich Bordeaux. Im Loiretal ist er die Hauptsorte und vor allem reinsortig zu finden. In Österreich ist die Bedeutung gering, 0,2 % der Rebfläche sind bepflanzt und meist hält er Einzug in diversen Blends.

Es handelt sich um eine der ältesten Rebsorten mit einer direkten Abstammung von Wildreben, gekreuzt mit Sauvigon Blanc sind wir beim allgegenwärtigen Cabernet Sauvignon ...
Herkunftsgebiet ist angeblich das Baskenland, dort dürfte er als „Breton“ entstanden sein.

In Österreich ist der Cabernet franc seit den 80igern beheimatet, Bründlmayer und die Privatkellerei Schlumberger nutzten CF in ihren Cuvees.

Stefan ZEHETBAUER Senior fand bei Familienurlauben in Oberitalien Gefallen an der Rebsorte und importierte kurzer Hand einige Stöcke. 1987 entstand ein Versuchsweingarten am Leithaberg. 1993 wurde erstmalig reinsortig abgefüllt und ist bis heute ein Aushängeschild des Weinguts aus Schützen am Gebirge.

Anlässlich des 30 jährigen Auspflanzungsjubiläums lud man zur Vertikale der besten Jahrgänge und zum internationalen Vergleich in das Restaurant FUHRMANN:

Der Wein wird spontan vergoren, meist mit einer Maischestandzeit von 2-3 Wochen und verbringt 12 Monate in teils gebrauchten Barriques aus amerikanischer und französischer Eiche.

Zum Auftakt gab es einen feinen Leithaberg DAC Chardonnay 2015 Steinberg.
Ein schöner junger Wein mit noch spürbaren Holznoten und dezenter Säure, als Speisenbegleiter wunderbar.

Die Weine wurden mit einer Ausnahme zu Beginn in 2er flights blind serviert,
1999 wusste gleich zu beeindrucken, feine Paprikanoten, etwas Paprikapulver „edelsüß“ elegant und würzig mit schöner Säure ist er jetzt perfekt zu trinken und ein gelungener Einstieg.

2005 zeigt sich mit ähnlicher Aromatik und mehr Gerbstoffen, braucht etwas Luft um zu glänzen ...ein gelungener Wein aus einem säurearmen Jahr, gutes Trinkvergnügen ...
Sein Gegenüber ist Chateau FIGEAC 2005 (35% CF):
Natürlich ist er dünkler in der Aromatik und noch nicht fertig , feines Tannin und eine schöne Struktur ergeben ein gutes Weinpaket, das sicher mal Freude bereiten wird.

2009 hat zu den Paprikanoten noch etwas Kakao und Schoko zu bieten, Kräuter und eine dezente Fleischigkeit versprechen etwas Zukunft. Jetzt trinken macht aber Spaß.
Bei dem anderen Wein handelt es sich um einen Saumur Champigny AOC „La Marginal“ DOMAINE ROCHE NEUF Thierry Germain. Ein großer Name im Loiretal.
Der erste Eindruck ist jedoch ein ziemliches „Stinkerl“, nicht gerade charmant mit etwas Kräuter, Leder und Paprika, ein sehr reduktiver Wein. Nach Luftzufuhr verbessert er sich dramatisch. Ein Wein der einmal toll sein wird ...

2011 zeigt weiter die schöne Handschrift des Weinguts, feinwürzig und den typischen Aromen ist er auch noch ein Versprechen an die Zukunft ...
CHEVAL BLANC (52% CF) ist ein großer Gegner. Tiefe Farbe und auch eine dunkle, wuchtige Aromatik, fleischig, tintig dunkle Beeren. Braucht selbstverständlich Luft und einiges an Lagerung. Jedoch fehlt ihm etwas die Eleganz, die ältere und große Cheval blanc ausmacht. Am Tisch fällt das Wort „overdone“, man wird sehen ob sich dieser Wein findet.

2014 kommt alleine und präsentiert sich in diesem oft gescholtenen Jahr ganz vorzüglich.
Diesmal erinnert mich der Paprika an die feine Paprikahaut, wenn sie frisch geröstet ist. Finesse und Eleganz sind da und etwas Zeit wird dem Wein auch nicht schaden.

Der abschließende flight bietet bei der Aufdeckung eine kleine Überraschung!
2015 ist das Thema, der nun auf den Markt kommende Jahrgang:
Die Weine sind sich ähnlich, da herrscht Einigkeit. Typische Aromatik und feine Noten, elegante Säure und schönes Tannin. Ganz jung in einem Glas, wesentlich dichter und tiefer im anderen ... Er wirkt erwachsener.
In einem Glas 2015, 3 Stunden geöffnet, im anderen 24 Stunden geöffnet auch 2015!
Ein großartiger Wein wurde 2015 erzeugt, mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis!

Ich darf am Ende Willi Klinger, Chef des Österreichischen Weinmarketing, zitieren:
„Danke STEFAN ZEHETBAUER junior, für so einen Cabernet Franc aus Österreich...!“

Dem gibt es nichts hinzuzufügen... außer die Adresse:
Weingut Stefan ZEHETBAUER
Hauptstraße 3
A-7081 Schützen am Gebirge
office@zehetbauerwein.at
02684/2523

P.S. Die als Abschluss servierte Welschriesling TBA 1976 war große Klasse und ich bin ja kein Süßweinfan... ;-)

P.P.S 2015 wird wohl auch im kommenden Jahr im HERBECK zu bekommen sein.

Euer Michael Kantor

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