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Das Weinlog

13.07.18 @ 17:06

Masterclass, diesmal mit Maggie Harrison

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Ab und zu lädt KRACHER FINE WINE zu ihren Masterclasses... Toplocation im PALAIS COBURG... Natürlich auch Top-Weingüter! Was diese Verkostungen für mich aber besonders macht, sind die Persönlichkeiten, die ihre Weine präsentieren! Diesmal war MAGGIE HARRISON zu Gast, die sehr elegante und feminine Tropfen keltert. Ihre Labels: ANTICA TERRA und LILLIAN, einmal Oregon, einmal Kalifornien.

Wieder mal ist die Geschichte hinter der Person sehr spannend. Als sie den Verkostungsraum betritt, sieht sie sofort die leeren SINE QUA NON Flaschen stehen, berührt sie kurz und meint: "Ah, die habe ich wohl alle mit den Etiketten beklebt ..." Ein sanftes Lächeln der Erinnerung huscht über ihr Gesicht. Und schon ist ein wichtiger Punkt ihrer Vergangenheit erwähnt! Als anscheinend erste Angestellte, hat sie MANFRED KRANKL unterstützt. 8 Jahre war sie dabei... Am Ende als Kellermeisterin! 2004 begann ihr eigenes Syrah Projekt: LILLIAN gemacht mit Trauben aus Santa Barbara, ausgebaut in der SINE QUA NON Kellerei. Wenig später fragten 3 Freunde und Investoren, ob sie sich nicht einen Weingarten in Oregon anschauen will!? Eola Anita Hills im Willamette Valley gelegen.. Heute ANTICA TERRA genannt! Karger Boden ist das, ein prähistorisches Meer, die Weinstöcke müssen leiden ... Sandstein und Fossilien prägen die geringe Oberfläche. Hügelig und viel Wind, und natürlich genug Sonne.. Man hat sie überredet, den Weingarten nicht nur anzuschauen, sondern ihn auch zu bewirtschaften... Klingt alles toll, aber zu den Weinen:

ANTICA TERRA
PINOT NOIR CERAS 2015, recht hell, rosarot! Hellfruchtig, Kirsche... Später etwas dünkler in der Aromatik. Kräuter, cremig, Orangen.. mineralisch fein und elegant, bei schöner Länge.. Anfangs für mich fast zu "fruchtig" ist es im Endeffekt alles in Balance! Sehr schön
PINOT NOIR ANTIKYTHERA 2014 etwas dünkler, schöne, unaufgeregte Nase, in sich ruhend! Wieder Kirsche, Marzipan, Mandel, Cranberries...mit Orangenzesten.. Ein Wein mit guter Struktur und Tiefe, dicht mit feiner Säure... Elegantes Tannin.... Großartig...
PINOT NOIR CORIOLIS 2014 hat zu Beginn etwas liköriges... gar nicht mal negativ, viel Frucht! Amarena Herzkirsche, Würze. Veilchen, schöner Trinkfluss... Einladend und doch genug Struktur!

LILLIAN
Die Trauben für diese Weine kommen aus klingenden Weingärten wie Bien Nacido, White Hawk und Stolpman.. Grob gesprochen liegt das alles rund um Santa Barbara in Kalifornien... Die Gegen ist bekannt für die "RHONE RANGERS", Winzer die viel klassische Rhone Sorten anbauen, wie Syrah eben.
SYRAH 2013 dicht und saftig, Zwetschke, Nuss, etwas Oliven.. Schön, etwas fett, steht im aber sehr gut! Gutes Tanningerüst... Wird immer würziger, gefällt mir gut... Nie aufdringlich, wie es Weine aus dieser Ecke schon mal sein können!
SYRAH 2014 "Wir haben den Wein fast genauso gemacht, jedoch ist die Tanninstruktur ganz anders ..." Ja, etwas eleganter, auch fleischig, aber auch seidiger.. Spannend! Sonst ist die Aromatik natürlich ähnlich...
Zum Abschluss gibt es SYRAH GOLD SERIES No 3 2013!
In manchen Jahren gibt es eine Positivselektion, die Beeren sind anders als der Rest am Sortier-Tisch und ergeben somit eine eigene Linie, aber nur manchmal... Ein tieferer Wein, dichter, fester in der Struktur... Wieder Kräuter und Beeren, gute Frucht... Viel Zeit braucht das...

Insgesamt war es wieder mal ein toller Event mit einer sehr schönen Art Pinot und Syrah zu interpretieren... Fein, Feminin, Elegant...
www.finewineshop.com

Michael Kantor
www.herbeck.wien

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13.07.18 @ 17:00

Freitag abends ...

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Freitag abends ...
... trifft sich des öfteren eine sehr kundige und erfahrene Weinrunde. Manchmal privat, manchmal in Lokalen wie dem HERBECK ... unlängst war es wieder soweit, und ich durfte mitkosten ... Es folgte ein großartiger Abend in angenehmer Gesellschaft, untermalt durch die tolle Menufolge der Gattin des Gastgebers!

Man begann mit ROEDERER CRYSTAL 2008... Es zeigt sich immer mehr das 2008 zu den ganz großen Jahrgängen in der Champagne gehört. Ein unheimlich präziser und schöner Champagner, der bereits gut zu trinken war... Die tolle Säure wird ihn ein schönes Leben bescheren, gepaart mit der Cremigkeit und Struktur.
Die Weine wurden in Fights, blind serviert!

Reife Champagner zum Start...

DOM PERIGNON 1990 sehr schön und lebendig... Sehr gute, helle Farbe. Eine tolle Flasche, dass gab es schon deutlich müder, ein wenig Cafe und Milchschokolade kommt dazu, sehr filigran und elegant, schöne Säure, tolles Trinkerlebnis...
DOM PERIGNON 1993 kommt schon etwas dünkler ins Glas, auch mit mehr reifen Aromen, Cafe, Haselnuss, Nougat, schön.. auch noch eine gute Säure! Komplettiert wurde diese 3er Runde mit TAITTINGER ARTIST SERIES 1992: auch auf der reiferen Seite, recht dunkle Farbe, dann doch recht viel Säure und eine tolle Länge... Aromen ähnlich den 1993er... Verglichen mit dem 1978er der Artist Series, den ich gut 2 Wochen vorher trinken durfte, war er jedoch schwächer...Auch das Design der Flasche 1992 hatte etwas von einer "Rolf Rüdiger Kindersekt" Edition ...

Den nächsten Flight konnten wir bald auf Chardonnay, evt mit einem Aussreißer einordnen... Und Ja, der Pirat war SATTLERHOF WEISSER BURGUNDER FASSRESERVE 2007, ein gelungener Wein, der aber doch heraus sticht. Er kommt schön dicht und leicht nussig ... Feine Länge und Säure, irgendwie hat er aber keine Harmonie, wirkt ein wenig aufdringlich! Dies liegt aber auch an den anderen Weinen... COCHE DURY MEURSAULT 2011 präsentiert sich, wie fast immer, kühl und präzise! Mineralisch und mit perfektem Holzeinsatz... Etwas Grapefruit zeigt sich im Abgang. Sehr fein... GUY ROULOT MEURSAULT 2009 Top Winzer, in einem warmen Jahr kommt er an den COCHE nicht heran... Hat einfach nicht die Struktur.... MIKULSKI 1er GENEVIERES 2013 eine sehr schöne und einladende Nase, cremig,, dicht, leichte Nussaromen... Toller Wein!

Oberliga in Sachen Chardonnay hab es in der nächsten Runde! SABATHI PÖSSNITZBERG KAPELLE 2015 war der österreichische Vertreter und zählt sicher zu den besten bei uns! Hier war er jedoch als heimischer Vertreter zu identifizieren.. Er wirkt etwas plumper als die anderen... . Das lag aber eher an der Klasse der Konkurrenz! MARC COLIN MONTRACHET 2015 hat eine schöne Nase, straff und sehr verhalten, kann seine Klasse nicht ausspielen, dramatisch zu jung, alle Anlagen für die Zukunft! Unerreichbar an diesem Abend der CHEVALIER MONTRACHET 2015 RAMONET! In jedem Augenblick ein großer Wein...Bereits schön zu trinken und auch ein tolles Paket für die Zukunft. Alles da, und auch schon in einer Harmonie die eben schon den Genuss ausmacht!

Weiter geht es mit Rotwein, und erste Flight hat es gleich in sich... Als kleiner Außenseiter CLOS DE LA ROCHE 2004 ROUSSEAU ! Ein kleines Jahr von einem tollem Winzer und ist jetzt wunderbar zu trinken, kein wirklich großer Wein aber er macht Spaß....Gute Säure, Struktur, feine Frucht und Länge! Erst mehr Luft zeigen die Grenzen auf, vegetale Noten kommen dazu!
MUSIGNY ist der gemeinsame Nenner der anderen drei Weine. JAQUES PRIEUR 2014 : sehr jung straff, etwas Joghurt, dann tolle Struktur, Kirsche, hellfruchtig, Länge und dicht...
Ebenso von PRIEUR 1959! man muss ja immer demütig gegenüber alten Weinen sein, wenn sie sich in so einem Zustand zu trinken sind... Die Farbe ist natürlich schon reif und mit braunen Rändern, auch in der Nase kommen die Kräuteraromen in Vordergrund! Etwas helle Frucht zeigt sich . Am Gaumen wahrlich toll, fein, immer noch etwas Struktur und Säure, wenig Alterssäure, die kommt erst dazu wenn der Wein lang im Glas ist... Dann baut er ab.. Egal, ein Vergnügen!

Im mittleren Alter befindet sich der MUSIGNY 1993 COMTE DE VOGÜE, der Anfangs auch ruhig und reif wirkt... Im Glas aber immer besser und jünger wird und wirkt! Etwas Kakao, dunkle Kirschen, Schmelz! Großes Weinkino! Viel Zukunft! Lang am Gaumen und sehr einladend!

Syrah ist die Rebsorte, die als Nächstes verglichen wird! Ein GRANGE PENFOLDS 1999 macht den Anfang, jedoch kann die Flasche nicht überzeugen, vielleicht ist der Wein einfach nicht in Form im Moment... Das typische Eukalytus Australiens ist da...aber er wirkt überhaupt nicht stimmig. Baut sogar etwas ab im Glas!
GUIGAL LA MOULINE 1999, Nadelholz, Cafe, tiefe Nase, dunkle Beeren, kühle Noten, sehr elegant lang, ein paar Zesten kommen dazu.. Orange, Oliven! Toller Wein
MANFRED KRANKL THE MARAUDER 1999 passte perfekt zum tollen Essen! Minze, etwas offener als der Guigal, macht er mehr Spaß und wird in Glas zunehmend eleganter! Tolle Lae und Fülle, toller Wein!

Als Abschluss gab es MADEIRA SERCIAL BLANDYS 1940 Walnuß, Dattel, Karamell, tolle Nase, etwas salzige Aromen! Sehr lebendig durch die feine Säure, jung geblieben... Und hält noch! Sehr schön! Etwas gehaltvoller erscheint der 1970 PORT NIEPOORT! Marzipan, Mandel, dunkle Amarena, tolle Struktur, Lang, großartig!
Danke, der Vorhang fällt!
Michael Kantor
www.herbeck.wien

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