Home | Blogs | Das Weinlog | 25.04.
Das Weinlog
25.04. @ 13:29
Les Carmes de Haut Brion
Kommentar abgeben
Sie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

Die Karmeliter von HAUT BRION, ist die Übersetzung. 1584 hat Jean de PONTAC, Besitzer von HAUT BRION, einige Wiesen und Weingärten den Karmelitern gespendet. Der Name stammt anscheinend vom Berg CARMEL ab, dies hat wieder die ungefähre Übersetzung, Gottes Weingarten. Während der französischen Revolution folgte die Beschlagnahme und später der Verkauf an die Familie LEON COLIN. Das Schloss wurde gebaut und auch die Parkanlage. 2010 erwarb Patrice PICHET das Gut und investierte in Keller und Anlage. Man wollte sich vom klassischen Bordeaux Stil verabschieden und die Weine früher zugänglich machen. Diese Art der Weinbereitung hat sich bewährt und seit ein paar Jahren sind die Abfüllungen großartig. Heute liegt die Anlage mitten in der Stadt und man pflanzt 39% Cabernet Franc, 20% Cabernet Sauvignon und 41% Merlot. Der neue Keller, designed von Philippe Starck macht was her und bietet Platz für Barriques, Tanks und Amphoren. Es gibt einen zweiten Wein, man betont hier, keinen Zweitwein. Anderes Terroir und auch mehr Merlot in der Cuvee.
C DES CARMES DE HAUT BRION 2021 62% CS 36% M 2% Petit Verdot
20% Ganze Trauben, Ausbau im Fuder und dann im neuen Barrique und auch in der Amphore. Elegant und direkt kühl in der Nase. Einladend und recht schnell im Glas präsent. So will man es. Gute Frucht und Struktur. Jung und Säure spürbar. Kräuter und Mineralität im Abgang. Sehr fein
C DES CARMES DE HAUT BRION 2020 60% CS 39% M 1% Petit Verdot
Der Ausbau ähnlich, in allen 3 Behältern. Auch hier werden teilweise ganze Trauben vergoren. Und der Wein ist ein Crowd Pleaser auf hohem Niveau. Verführerisch fruchtig, samtig und lang Gaumen. Würze und feinstes Tannin kommen. Im Moment bereits sehr schön zu trinken und hält sicher ein Weilchen. Tipp.
C DES CARMES DE HAUT BRION 2019 65% CS 34% M 1% Petit Verdot
Gemacht wie die anderen ist er nicht so elegant und kühl jugendlich wie 2021, kommt an den Charme des 2020 nicht ganz heran, ist somit in der Mitte der beiden einzuordnen. Trinkt sich sehr gut und ist wunderbar in Balance. Man kann diese Weine außerdem wegen einem tollen Preis Leistungsverhältnis nur empfehlen. Jugendlich charmant und mit einer schönen Struktur.
LES CARMES DE HAUT BRION hat immer einen Anteil an Cabernet Franc und weniger Merlot. Es wird bis zur Hälfte mit ganzen Trauben gearbeitet und auch der Ausbau erfolgt in allen möglichen Gefäßen.
2011 42 % MERLOT 40% CF 18% CS, 50% neues Holz, 50% gebraucht. Der wein ist schön und voller feiner Gerbstoffe. Erinnert an einen klassischen Stil. Mit der Zeit mehr Frucht und mehr Charme. Lang und mit angenehmer Säure. Gut.
2015 44% CF 32% MERLOT 24% CS Teilweise Ganztraubenvergärung und Ausbau auch in der Amphore. Hier kommt schon diese feine und charmante Frucht hinzu, welche die Weine nun begleitet. Dicht, würzig, mehr Kräuter, Kakao, fleischiges Tannin. Bratenkruste. dezente Süße. Mehr Mineralität hinten raus. Gute Länge und Struktur sind da. Schönes Glas Wein im Moment.
2017 41% CF 30% MERLOT 2% CS Ausbau siehe oben
Kräuterwürze und Kraft in der Nase, erst später schöne Frucht, leicht rauchig und immer feiner und eleganter im Glas. Schoko, Fleischsaft. Balance. Jung und voller Zukunft auch. Die Tannine werden immer runder und samtiger. Sehr schön.
HOMMAGE au SIECLE MARIE JEANNE 2017 100% CF
Marie Jeanne ist eine alte Flaschenform 2,25 Liter! Aus bis zu 100 jährigen Reben füllt man einen bemerkenswerten Wein. Ausbau im neuen Holz und dann wieder in Amphoren. Nach 4 Jahren gefüllt. Solche Besonderheiten haben es ja immer etwas schwierig, hohe Erwartungshaltung und hoher Preis. Hier ist man von der schieren Eleganz und Länge beeindruckt. Das bleibt minutenlang am Gaumen. Tänzelnd rauchig, dezent fruchtig. Nie aufdringlich. Säure und seidige Gerbstoffe sind in Balance. Ein Erlebnis, gefällt mir ausnehmend gut.
2019 42% CF 31% CS 27% MERLOT
Mit diesem Jahr kommt der elegante Stil des Hauses voll zu tragen. Himbeeren, Kirsche, Salzmandeln, so elegant und feingliedrig, trinkt sich schon sehr gut und ist eben voller Zukunft. Frisches, mineralisches Finale. Lang und mit Druck im Nachhall. Großes Kino.
2020 40% CF 34% CS 26% MERLOT
Dieser Wein hat bereits einige 100 Punkte Bewertungen eingefahren. Ähnlich dem 19er hat er diesen unglaublichen Fruchtcharme, der ihn schon jetzt so gut macht. Hinten kommt dann Druck und Struktur. Feine Gerbstoffe und sehr lang. Salziges Finale, Graphit. Großer Wein. Top. Tipp.
2021 40% CF 35% 25%
Der Wein hat eine andere Struktur, kühler und nicht so charmant. Kernige Frucht. Kirsche, Marzipan. Nicht so schmeichelnd wie die anderen Jahre, eine Spur weniger Balance im Moment. Ich denke in ein paar Jahren sind wir auf dem gleichen Niveau, nur eben etwas anders. Sehr schöner Wein.
Die drei Jahrgänge nebeneinander waren sehr lehrreich und natürlich auch herrlich zu vergleichen. Man ist hier innovativ und hat eine sehr gute Art gefunden Wein zu machen. Man darf gespannt sein.
Als Abschluß die 2021 TBA No 3 GRANDE CUVEE aus dem Hause KRACHER. Wie immer ein Gradmesser für Süßwein aus Österreich.
Danke an FINE WINE SHOP für die Ausrichtung und die Gastfreundschaf, samt feinem Essen im DINING RUHM.
www.finewineshop.com
www.les-carmes-haut-brion.com
Euer Michael Kantor
www.herbeck.wien

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]
--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]
--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]
--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]
--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 25.04. @ 13:29
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33
