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Das Weinlog
28.09. @ 23:20
CEDRIC BOUCHARD
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Einer der Meister des Winzerchampagners. Wobei eigentlich macht er Wein, so sagt er, da er in der Champagne zu Hause ist, halt mit Perlen. 2000 übernahm er das Weingut, er kam aus der Sommelerie. Ganz wichtig ist ihm alles natürlich und ohne Einfluß für das Terroir zu machen. Jede Parzelle und jedes Jahr werden extra ausgebaut. Alles im Stahltank, da Holz den Geschmack beeinflusst. 3 Hektar werden bewirtschaftet, von manchen Weinen gibt es nur wenige 100 Flaschen. Vor cirka 12 Jahren konnte man die Flaschen einfach kaufen, um einen guten Preis. Heute ist das ganz anders. Die Importeure teilen zu und günstig ist es auch nicht mehr. Am Sekundärmarkt sowieso. Wir hatten CEDRIC BOUCHARD sogar im Herbeck auf der Weinkarte um sehr faires Geld. TRINKREIF veranstaltete eine Verkostung mit einem sehr kompletten Angebot des Winzers. Eine Freude.
Der erste flight aus der Basis quasi, die aber immer sehr schön ist.
COTE DE VAL VILAINE 100% Pinot Noir, 40 Jahre alte Reben max 500 Kisten
2014 ein toller Einstieg. Feine Nase, präzise, dicht und lang. Tolle Säure, zestig und am Punkt. Kräuter, Haselnuß, erste reife Aromen. Ziemlich perfekt im Moment.
2019 großer Wein im Anflug, beginnende Harmonie. Dunkler in der Aromatik. Sehr lang und verwoben, braucht sicher noch ein paar Jahre. Könnte den 2014er mal überholen.
2021 viel zu jung im Moment, verschlossen und etwas unnahbar. Erst spät zeigt sich die anbahnende Größe. Apfel gebraten kommt auf. Spannend, aber noch nicht voll entwickelt.
LA BOLOREE 2013 100% Pinot BLANC, sehr alte Reben, 0,2 ha die Parzelle, somit eher selten zu finden.
Ein schönes Jahr, herrlich Aromen, Birne, Walnüsse, Lorbeer. Zesten und sehr feine Säure. Dann mehr Kräuter und unglaublich gut zu trinken im Moment. Lang und dicht im Finale, Wiese und gelbe Blumen. Top.
LA HAUTE LEMBLE 2013 100% Chardonnay, 0,12 ha kleine Parzelle.
Rauchiger, mineralsicher, zestiger. Sehr toll, aber im Schatten des Boloree heute. Ein feingliedriger und eleganter Wein. Herrlich und sehr angenehm zu trinken. Wiese und Zitrusfrüchte im Finale. Die Mineralität zieht sich durch.
RDJ no 2 NON VINTAGE
Seit kurzem das Flagschiff des Hauses, dann doch eine Cuvee aus den besten Trauben und mehreren Jahren. Extrem selten und Cedric verrät auch nicht wie und voraus er den Wein macht. Dies Basis ist hier 2019, soviel weiß man. Ultrarar.
Sehr ruhig und verwoben, vom Anfang bis zum Ende. Man schmeckt eine tolle Harmonie und Dichtheit. Perfekte Säure und extrem lang. Dezentes Mousseux. Wird wohl erst in Jahren in Vollendung sein. Dunkle Beeren, Kräuter, Mandarine, Strohblumen, dann Kirsche und etwas Schinken. Das ist toller Wein. Danke.
LES URSULES 2012 100% Pinot Noir 0,9 ha Parzelle max 300 Kisten
Kommt recht dunkel, etwas dumpf. Später besser, Beeren, Haselnuss, dunkle Kräuter. Wird besser, sehr weinig im Prinzip. Jedoch wohl nicht die beste Flasche.
PRESLE 2012 100% Pinot Noir 0,25 ha klein.
O la la, das ist gleich wunderbar. Riecht und schmeckt wie heller Pinot Noir. Beeren, Kirsche, touch Orangen. Herrlich die Säure und die Länge. Feinste Perlen und ein elegantes Finale. Eine Freude.
LA BOLOREE 2019 Pinot Blanc
Gelber Apfel und sehr einladend. Dezent Haselnuss. Kräuter und alles da, noch nicht so harmonisch wie der 2013er. Wird schon. Den Boloree sollte man unbedingt trinken, wenn er wo aufscheint.
LES URSULES 2019 Pinot Noir
Dunkle Aromen, Beeren, Hagebutte, rauchig. Sehr lang und dicht, auch noch auf der jungen Seite. Gefällt mir sehr gut und ist auf bestem Weg. Man muss hier mehr an Wein denken als an Champagner. Top.
PRESLE 2019 Pinot Noir
Straffer und noch präziser als der URSULES. Irre Säure im Hintergrund. Für mich ist das Weltklasse. Im Glas immer weiniger und gewinnt an Klasse. Beeren, Kirsche, Bergamotte.
CREUX D’ENFER 2013 ROSE saignée Pinot noir
Durchaus 24 bis 36 Stunden Maischestandzeit, wenn ich das richtig verstanden habe. Ultrararer Wein. Es ist als Wein zu sehen und zu behandeln. Am Tisch ist die Meinung gespalten. Für mich ist das großartig. Gehört dekantiert und in das Burgunderglas. Zwiebelschale ist die Farbe, eher ins Rote. Tiefe Rotweinnase. Sehr reduziert das Mousseux. Elegant und mit prächtiger Säure. Herrlich jung. Fleisch, Kräuter, Kirsche kommen mit der Luft. Endlos am Gaumen. TOP.
COTE DE BECHALIN 100% Pinot Noir, bleibt 3 Jahre auf der Hefe, die anderen kürzer. 150 Kisten
2019 Himbeere, Wald, Kräuter, sehr komplex, viel Luft notwendig. Jung und beginnende Harmonie. Ein tolles Paket für die Zukunft. Sehr präzise im Finale und feinfruchtig.
2013 zeigt wo der weg hingeht. Bereits gut zu trinken. Direkt süße Beeren am Gaumen. Balanciert und kompakt. Zeit im Glas macht ihn wunderbar trinkig und stimmig. Ein Vergnügen.
LA HAIE DE BRUNE 2019 100% Pinot Noir Stillwein (verdeckt serviert)
BOUCHARD ist ein großer Fan von Burgundern, ist er doch ganz im Süden der Champagne zu Hause. Geerbt hat er Reben in der Region, so gibt es reduzierten Champagner. Er füllt auch nur mit 3-4 Bar Druck ab, weniger als die anderen.
Er pflanzte 2014 Pinot massale Klone aus Gevery Chambertin und Morey Saint Denis in seiner Heimatgemeinde. 228 Liter Fässer von FRERES FRANCOIS wurden über BERNARD DUGAT besorgt und 2019 ist der erste und im Moment auch einzige Jahrgang. Der erste Eindruck ist sehr gut, einladend, aber nicht zu sehr. Eindeutig Pinot. Mein erster Gedanke ist Kalifornien. Feinste Tannine, sehr gute Länge und Substanz. Kirsch und leichtfüßige Eleganz. Hagebutte, Mandarine, tolles Finale. Trinkt sich sehr gut, wird sich wahrscheinlich noch etwas steigern. Chapeau, dass ist ganz großartig.
Großartige Probe. Wenn man diese Weine bekommt, bestellen und trinken. Gerne dekantieren und reifen lassen. Es ist eher Wein als Schaumwein.
Michael Kantor
www.herbeck.wien

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