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Das Weinlog
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CHABLIS
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Der Name ist vielen Leuten ein Begriff, verdankt der Industrieweine vor geraumer Zeit. Speziell in den USA gab es Chablis, der mit der Weinregion nichts zu tun hatte. Es war einfach ein Synonym für trockene Weißweine. Sogar ohne Chardonnay als Rebsorte. Selbst gestandene Weintrinker und Burgunderliebhaber haben manchmal ein Problem mit Chablis. Benannt nach einer kleinen Ortschaft ca 180 Kilometer südöstlich von Paris, wird dort aus der Chardonnay Traube ein sehr mineralischer und präziser Wein ausgebaut. Kimmeridge Kalk ist der Großteil des Bodens und dieser zieht sich von dem Burgund bis nach Südengland. Trotzdem schmecken die Weine nicht überall gleich. Chablis hat einen sehr hohen Kalkanteil.
Große Namen sind FRANCOIS RAVENEAU und VINCENT DAUVISSAT. Diese Weine altern wunderbar und können großartig sein. Ausbau im kleinen Holz ist hier gegeben. Im Chablis spielt der Stahltank im Ausbau oft eine wichtige Rolle. Die Preise sind auch hier am Sekundärmarkt stark gestiegen. Bei den Winzern ist es jedoch wichtig, in der Gastronomie vertreten zu sein, vor allem in Frankreich findet man manch reife Flasche zu guten Preisen.
TRINKREIF machte eine Probe mit Dauvissat, verschiedene Lagen und Jahrgänge. ROLAND VELICH und HANNES SCHUSTER waren auch vor Ort und zeigten das hohe Standing dieser Region bei Winzern.
CHABLIS 2018
Der einfache Village Wein war gleich einer des Abends. Feine, straffe Nase und dezente Cremigkeit am Gaumen. Mineralisch, mit diesem touch Feuerstein, leichtem Holz und Apfel. Helle Blüten, Würze und gute Struktur in der Länge. Da passt alles im Moment. Super zu trinken. Tipp.
CHABLIS 1er Cru SECHET 2018
Die Flasch wirkt vielleicht nicht ganz auf der Höhe. Braucht viel Luft, um diesen leichten Oxi Ton zu mindern. Apfelstrudel, Vanille, breiter und erst später mehr Struktur und Finesse. Heute sicher unter Wert geschlagen.
CHABLIS LES CLOS GC 2018
Wieder eine schöne Nase. Mehr Straffheit und Struktur. Präzise Säure und langer Nachhall. Apfelblüten, dezentes Holz, Orangen, Kräuter, gelbe Blüten. Jung und lufthungrig.
CHABLIS 1er Cru LA FOREST 2012
So soll das schmecken. Großartige Nase, zestig und mineralisch. Einladend und zurückhaltend zugleich. Mit Luft ein großer Wein, am Beginn des Trinkfensters. Balance zwischen Säure und Mundfülle. Lang und dicht. Kräuter, Minze, Mandeln. Top.
CHABLIS 1er CRU LA FOREST 2015
Recht ähnliche Aromen, jedoch fülliger und cremiger. Braucht Zeit, um seine Klasse auszuspielen. Dann voller Struktur und Balance. Lang und verwoben. Hat breitere Schultern als 2012. Beide Weine haben ihre Meriten. Ich mag 2012 etwas mehr im Moment.
CHABLIS 1er Cru LA FOREST 2018
Jünger und noch nicht in Harmonie, ein feines Paket für die Zukunft. Im Glas kommen erst mit der Zeit die Mineralität und Struktur, samt Säure, die ihn eines Tages schon zu einem großen Wein machen wird.
CHABLIS LES PREUSES GC 2012
Rauchiger, dichter, ein touch Cognac. Kräuter. Zunächst Reifenoten, später herrlich präzise im Glas. Am Punkt. Tiefe Aromen, balanciert und lang anhaltend. Apfel, Mandeln, Lorbeer. Kamille, viele helle Blüten. Mineralisch und lang im Nachhall. Top.
CHABLIS LES PREUSES GC 2015
Mehr Kräuter, mehr Fülle. Gepaart mit Struktur und Säure, ähnliche dem FOREST flight. 2015 ist eine Spur üppiger, nicht im negativen Sinne. So leichte Speckrollen stehen ihm gut. Frisches Finale wieder mit leichter Minze und Kühle. Sehr lang. Ich bleibe Fan des 12er Jahrgangs.
CHABLIS LES PREUSES GC 2018
Auch hier wieder mehr Jugend, mehr volle Aromen. Honigmelone, kandierte Zitrus, Kräuter, gelbe Blumen. Das wirkt richtig jugendlich und noch nicht balanciert. Gute Länge und Struktur werden auch hier den Weg in die Zukunft ebnen.
Erwähnt seien noch die Weine der beiden österreichischen Paradewinzern:
MORIC HAUSMARKE SUPERNATURAL 2020 85% GV 15% Chardonnay
Ein präziser Wein, leicht reduktiv mit feiner Säure und Länge. Birne, Melone, Kräuter. Schmelz und Mineralität im Finale. Salzzitronen. Top.
HANNES SCHUSTER (WEINGUT ROSI SCHUSTER) WELSCHRIESLING SAURÜSSEL 2023
Verdeckt serviert, ist man schnell bei GV oder auch Furmint, man denkt an eine Cuvee. Spannend, großer Wein keine Frage. Dicht, cremig, lufthungrig, Mineralität und tolle Länge. Mehr Kräuter, mehr Frische hinten. Beeindruckend. Welschriesling Weltklasse. Gerne in ein paar Jahren wieder.
www.trinkreif.at
www.moric.at
www.rosischuster.at
Michael Kantor www.herbeck.wien
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