404 Don´t ask why (Wien)

Im ehemaligen Novomatic-Gebäude gegenüber der Sezession hat die Dots-Gruppe ein neues Lokal im neuen Kleinen Haus der Kunst eröffnet. Es gibt diverse Frühstücke, gute Focaccie und Pizzen, Pasta, Salate, alles sehr international. Trüffelhumidor und Masseto gaukeln eine Liquidität beim Publikum vor, die vermutlich nur vom Wiener Geiz bei den Ausgaben fürs Essen übertroffen wird. Die Getränkekarte bietet erschwingliche wie auch wirklich teure Tropfen, bei den Speisen ist es ähnlich: Günstige Focaccia oder teurer Kaviar - hier wird ein breiter Spagat gespannt.
Der Außenbereich ist hübsch geworden. Man sitzt erhöht, aber noch höher ist die Schulterlinie der Rückwände, so dass man den Verkehr nicht sehen kann. Viel Holz, Sonnensegel, fesches Geschirr, Turntables ... passt schon.
Das Carpaccio mit viel Sommertrüffel schmeckte wirklich gut, die reichlich darüber gehobelte Trüffel war erbärmlich geschmacklos und somit eigentlich obsolet. Immerhin haben sie nicht mit Trüffelöl nachgeholfen. Nicht zu kalt, gutes Aroma sonst. Top.
Die Focaccia Amalfitana, mit gelben Datterini-Paradeisern, Straciatella di Bufala, Zitronenzesten und Sardellen war ein Traum: Perfekt aufgegangene, heiße Focaccia, schöne Blasen, herrlicher Duft - dazu der kühle Belag ... ein perfektes Gericht. Carmine Cilento ist mit Recht ein gefragter Pizzaiolo.
In Summe: Man sitzt schön, muss selber aber nicht schön sein, um dort zu sitzen. Man isst gut bis wunderbar und spekuliert mit einem weiteren Besuch. Die MitarbeiterInnen des Service lernen noch schnell die Karte, die Unterschiede zwischen Pizza und Focaccia und behalten ihre Freundlichkeit bei.

Gregor Fauma

Für eine Großansicht das jeweilige Bild anklicken!

1 Kritik | Kritik verfassen