Ai Tre Canai (I - Marano Lagunare)

Vom Chef Giorgio Dal Forno höflich distanziert und von seiner überaus temperamentvollen Gattin herzlich begrüßt, fühlt man sich schnell heimisch in diesem ausgezeichneten Fischrestaurant. Sofort wird man auf die Spezialität des Hauses hingewiesen: Aal. Dieser wird aufgespießt auf Rosmarin-, Rosen-, oder Kirschholz und mehrere Stunden geräuchert. Und beim genauen Studieren der Karte erkennt man sofort: Hier wird Fisch pur und absolut frisch aufgetischt.

Giorgio war früher Fischer und Bademeister, er half seinem Vater beim täglichen Fischfang und wurde so in die geheimsten Fischgründe der Lagune eingeweiht. Wenn er Zeit hat, fährt er auch heute noch selbst in die Lagune, um den besten Fisch zu fangen, aber auch sonst kauft er nur das Beste für seine Kreationen und kann so hinsichtlich der Frische voll punkten. Die Vorspeise, Tintenfisch an Feigen, war gleich ein wunderbarer Beweis dafür. Warm serviert mit etwas Olivenöl. Köstlich im Geschmack, die geballte Kraft des Meeres ist zu schmecken. Dazu ein Malvasia des Hauses Bortolussi als perfekte Ergänzung. Es folgten weitere Fischgerichte zumeist mit ausgesuchten, oft verblüffenden Komplementärgeschmäckern, die dem Gericht eine zusätzliche Note geben, eben ganz Giorgio.

Beim Hauptgericht empfiehlt sich der klassische „Pesce fritto“ mit „Giavedon“, kleinen deliziös schmeckende Fischchen aus der Lagune.

Beim abschließenden „Caffè“ taut der reservierte Giorgio immer mehr auf, denn er erzählt mit Leidenschaft von der Schatzsuche in der Lagune. Alte römische Villen, die zur Zeit seines Vaters noch aus dem Wasser lugten. Treppen, die in das vermeintliche Innere führen. Oder alte traditionelle Wasserwege, die zu den besten Fischplätzen der Lagune führen. Giorgio ist einer aus Marano Lagunare, das weiß man spätestens wenn man sein Lokal „Ai Tre Canai“ verlässt.

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