Au Pied de Cochon (F - Paris)

Eigentlich schön gelegen, aber zur Zeit von einer Großbaustelle (Les Halles) massiv beeinträchtig, klotzt das Restaurant seit 1947 mit Schriftzug am gesamten Haus schon von weitem und macht so sehr laut auf sich aufmerksam.

Der Name des Lokals ist auch Programm: Schweinsfüße/Sauhaxen. Und die werden hier nicht als Stelze ausgelegt, sondern es geht tatsächlich um den Vorfuß, die Hufe, die Zehen, die gewaltig gelatinöse Knorpelsammlung südlich des Knöchels. Wer auf so etwas steht (ich und der Schwieger), bestellt sich dann gleich die "Versuchung Zum Heiligen Toni", da liegen dann auch noch Rüssel, Schweif und Ohr mit am Teller. All das wird mehliert frittiert und mit Sauce Bernaise serviert. Wer bei diesen Stücken rotes Fleisch sucht, wird sich schwer tun. Knorpeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Fett und sonstige Gallerte verkleben Finger, Mund und Gaumen. Und es ist herrlich! Der 12-jährige gegenüber hätte sich fast übergeben vor Ekel, während er an seinem Filetsteak (37) säbelte, das Entrecote um schlanke 33 Euro schmeckte dessen Vater auch sehr gut. Wir verklebten uns an der "Tentation de Saint-Antoine, queue, oreille, museau et pied de cochon panés, sauce Béarnaise" Euro 26.10 und waren einfach nur glücklich. Es gäbe auch konfierte Schweinswangerln und Kalbsnieren im Ganzen.

Man kann hier aber auch in Meeresfrüchten baden, aber warum sollte man das ausgerechnet hier machen? Wobei das Angebot ausgesprochen breit und appetitlich ist (acht verschiedene Austern, Muscheln, Meeresschnecken, alle möglichen Hummer, Langusten und Crevetten, Fische, ...).

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Das Pied de Cochon scheint mir ein Mittelding aus dem Café Westend und dem Schweizerhaus zu sein, mit einer deutlichen Prise Schwarzes Kameel. Es ist wunderschön kitschig (50er-Jahre Brasseriestil), und wenn der Herrgott wo in Frankreich völlert, dann hier.

Gregor Fauma

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