Café Kandl (Wien)

Im Cafè Kandl hat es schon recht gut geschmeckt.

Fünf Euro für Brot (Reboul, Weizensauerteig, doppelt im Holzofengebacken, siehe Das Drittl), und eine aufgeschlagene Fasslbutter.
Dazu einerseits Mangalitza Beinschicken (12.5) und sauer eingelegte, in geräucherter Butter servierte Sardinen (12.5) mit eingelegten Zwiebeln, tipo Sarde in Saor, sehr gut.
Das beste Gericht des Abends für mich die Charcuterie de Légumes (11.5): hauchdünn aufgeschnittene Rüben, rauchig, fett und speckig - richtig, richtig geil!!!

Bärlauchzunge (17): Im Rinderfett confiert, dünn aufgeschnitten, in cremigem Bärlauch mariniert und lauwarm unter frischem Bärlauch und Sauerampfer serviert. War gut.
Eismeersaibling (19) unter eingelegter Radicchio-Vielfalt, mit Cedro: Fein abgestimmt, spannende Texturen, durch und durch stimmig in Farbe, Form und Geschmack. Spitzengericht.

Erdäpfelknödel mit Zwiebelsuppe gefüllt (21), darüber mächtig Bergkäsek - witzig, gut.
Grillentenbrust mit Entenleberspieß (32) mit BBQ-Powidl und Schwarzwurzel-"Slaw"-Salat: nicht uninteressant, aber wie so oft verleitet die Entenbrust zu extremen Safteln und Beilagen. Mir zu bunt am Gaumen.
Amurkarpfen vom Holzkohlengrill (28) auf Brat´lconfit in einem Sud aus Fischknochen und Schweineschmalz und Krautsalat vom Frühkraut. Bin Karpfenliebhaber, aber das Gericht ging für mich nicht auf. Selten einen so, ja, zähen Karpfen gegessen, wo ich doch dessen weiche Textur so liebe. Als wäre er erst getrocknet und dann rehydriert worden.

Rhabarber Crepe Suzette (14), mit Kardamomcreme gefüllt - oh dear, göttlich!

Beeindruckendes Weinbuch, kompetente Mitarbeiter:innen, beiläufig desinteressiertes Service (vermutlich cool), unaufgeregtes Interieur - den Gastgarten im Hof beim nächsten Mal.
Gut war es im Café Kandl.

Gregor Fauma

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