Gasthaus zum Neusiedler (Wien)

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Von außen sieht das Beisl in Rufweite vom Floridsdorfer Spitz nicht nach viel aus, im Schankraum aber rennt neben dem Fernseher vor allem der kernige Floridsdorfer Schmäh. Dreierlei Biere werden auf vorbildliche Weise gezapft, darunter auch die wunderbare (und chronisch unterschätzte) Schwechater Hopfenperle, die Kenner für das beste Bier halten, das der riesige Heineken-Konzern inzwischen weltweit herstellt. Aber auch der Wein kommt nicht zu kurz. Neben fein ausgesuchten, etablierten Kreszenzen wie St. Laurent von Umathum (um sehr zivile 2,60 € das Achtel) gibt es eine Reihe wenig bekannter, aber lohnender Winzer zu entdecken. Jürgen Gollacz und Alfred Wenzli betreiben das Lokal seit mehreren Jahren gemeinsam, aus Neusiedl aber stammt keiner der beiden – den Namen haben sie vom Vorgänger übernommen. Auf der Tageskarte sind saisonale Spezialitäten wie Eierschwammerl oder Spargel aufgelistet, die Standardkarte liest sich wie ein Kompendium klassischer Wiener Wirtshausgerichte. Innereien nehmen einen Ehrenplatz ein: Leber gibt es sowohl geröstet wie gebacken, Hirn detto, aber auch Nierndln und Beuschel bekommen die Ehre, die ihnen gebührt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der im Schmalz gebackenen Speisen – auch jene des Schnitzels –, zu denen sich der Mayonnaisesalat ebenso verboten wie gut macht. Aber auch das saftige Krenfleisch mit wunderbaren, speckigen Erdäpfeln (und ganz viel von der scharfen Wurzel!) oder der rosa gebratene Zwiebelrostbraten mit knusprig frittierter Zwiebel überzeugen durch gute Fleischqualität. Es gibt Knacker in Essig und Öl, Haussulz, Beinfleisch mit erstklassig abgeschmalzenen, schön kümmeligen Röstkartoffeln. Sehr faire Preise.

www.slowfoodguide.at

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