Grünauer (Wien)

Als ich, von meinem Urlaub in Italien zurückgekehrt, wieder in der Hermanngasse speisen durfte, fiel mir plötzlich auf, dass ich unter anderem deshalb so gerne nach Italien fahre, weil es dort soviele Lokale wie den „Grünauer” gibt. Familiär geführte Wirtschaften, meine ich, die eine unverfälschte Landesküche bieten und dazu die besten Weine der Region (zu leistbaren) Preisen kredenzen.

Um die wohlgefüllten Gräuaner'schen Töpfe herrscht meist ein solches G'riss, dass es, je nach Saison, absolut ratsam ist, sich schon ein paar Tage (vor Weihnachten sogar ein, zwei Wochen) vorher anzumelden, um in den Genuss von geselchten Kalbszüngerln mit Grammelschmarren, gebackenen Surschnitzeln, gekochten mageren Meiseln, Speckknödeln mit Ei und Böhmischen Mohnpalatschinken zu kommen.

Die Weinkarte bietet vom Kamptal bis ins Südburgenland so gut wie alles was Rang und Namen sowie mancherlei, was zwar Rang, aber noch keinen Namen hat.

Christoph Wagner

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