Huberwirt (D - Pleiskirchen)

Pleiskirchen liegt in Niederbayern, etwas nördlich der Innstadt Mühldorf oder Altötting dem bekannten Marien-Wallfahrtsort. Burghausen, Marktl, Braunau sind nicht weit entfernt. Zum Huberwirt in Pleiskirchen lohnt sich die Fahrt aus jeder Richtung!

Frau und Herr Mehlsteibl, bekannte Heilpraktiker im Ruhestand, sind begnadete Feinschmecker mit Gespür für authentische Küche. Ihre Heimat Niederbayern kennen sie gastronomisch wie selten jemand. Uns zeigen sie ihre Lieblingsplätzchen, Kleinodien der Esslust. Beim Huberwirt gabs einst, als die alte Wirtin noch lebte, die besten Roggennudeln. Diese waren deshalb so gut, weil man dazu mehrere Soßen bestellen konnte.
Der Enkel? Maximilian und seine Mutter halten im Huberwirt zu Pleiskirchen eine alte ländliche Kochtradition hoch.

Wir sitzen im Huberwirt, Mehlsteibls bevorzugen die rustikale Wirtsstube, mit wuchtiger Balkendecke und neu restaurierter Holzvertäfelung, original Altbayrischer Stil, schöne breite bequeme Tisch, einladend, freundlich. Man fühlt sich gleich wohl und wird gut beraten, vorzüglich von einem jungen Kellner bedient.

Cremesuppe vom Hokkaido und Muskatkürbis - fein püriert, edel abgeschmeckt, perfekt. Dazu gibt es extra einen Forellenstrudel. Man wählt Fisch, Zanderfilet aus Waging, ich frage nach einer vegetarischen Speise und erhalte ein wahrlich formidables Risotto, Radicchio und Pilze dazu, einzigartig, ein Gedicht in jeder Beziehung.

Kulinarik, Genuss und Lebensfreude wird an diesem Ort gelebt, das spürt man beim freundlichen Kellner, beim Gastwirt, bei den einheimischen Gästen die sich am Mittagsmenü erfreuen. Faschierte Laibchen, Fleischpflanzl oder Currygeschnetzeltes.

Fleischpflanzl, gabs auch als Gruß aus der Küche, für mich aber extra ein kleines Stück Mozzarella, aber nicht vom Onkel Galbani, sondern wahrlich ein echtes Stück Käse, das am Gaumen zerging und vollrahmig mundete...Tomatenconfit fein!

Zum Dessert wanderten Palatschinken zu den anderen Sachen in unsere Bäuche, meine Frau nahm die Topfenvaration, tolles Topfensorbet, Topfenknödel mit Nougat gefüllt und Topfencreme in einem lustig aussehenden Mini Rexglas. Dazu gutes Zwetschkenröster. Und Bittesehr: Die Marillenmarmelade war echt aus der Wachau, diese kenne ich, koche ich doch jedes Jahr gut 50 Kilo ein.

Für diese gute Küche soll ein guter Katholik der Madonna in Altötting getrost eine dicke Kerze spenden, damit sie den Feinschmeckern, uns und der Speisinger Gemeinde recht lange erhalten bleibt.

Ich sags aus tiefer Überzeugung: "Mit diesem Essen soll man sich belohnen -- dort muß man hin, wenn man irgendwo in 40 - 50 km Entfernung zu tun hat."

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