Knapp am Eck (Steyr)

Lange hat der Wirt am Steyrer Wehrgraben gewartet, bis er von einem Speisinger entdeckt wurde. Ich will nicht mehr sagen als schaut's euch an, wenn ihr in Steyr vorbeikommt, und urteilt selber...

"Machen wir, lieber Piccolo - hier unsere Meinung:"

Einen Besuch ist die geschichtsträchtige Stadt Steyr auf jeden Fall wert. Ein Stadtbummel zum gotischen Bummerlhaus oder zum barocken Rathaus in der Innenstadt zeigt die Historie von Steyr beeindruckend auf. Nach einem kurzen Spaziergang über die Brücke zur barocken Michaelerkirche ist es auch nicht mehr weit zu einem Wirtshaus, in dem man sich der typisch oberösterreichischen Wirtshauskultur verschrieben hat. Der Wirt am Eck Otto Klement sorgt mit dem Kochduett Josi und Jürgen – und durch Engagement für die Gastlichkeit – für ein Esserlebnis besonderer Art. In einer sehr gemütlichen Stube wird Mostkultur groß geschrieben. Reinsortige Moste von Griesapfel, Speckbirne oder Champagner-Weinbirne sowie Mostsekt begleiten die Speisen und munden vorzüglich. Zu Mittag ist es besser, rechtzeitig zu kommen, denn um 13.45 Uhr wird die Küche kompromisslos geschlossen und man bekommt nichts mehr zu essen. Was schade wäre, denn dann müsste man auf Folgendes verzichten: mollige Hühnereinmachsuppe, Rindsuppe mit Grießnockerl oder Fleischstrudel und viel Schnittlauch, Kohlrabicremesuppe mit gefüllten Nudeln (mit Gartenkräutern), Blunzenravioli oder Lachsforellentartare. Gut gelingt auch das Tafelspitzsulz mit Kleinraminger Schafskäse. Als Hauptspeisen sind Wild im Allgemeinen und Rehbock im Speziellen mit Grünspargel und Kräuterpüree zu empfehlen. Ein Klassiker in der Klementschen Wirtshauskuchl sind die Blunzen mit saurem Kraut, Erdäpfel, Senf und frischem Kren, sowie das Gulasch (vom Wadl) mit Butternockerl. Die Desserts (Mohr im Pfoad, selbstgemachte Erdbeerknödel oder die cremige Schokolade inkl. Sorbet im Glas) animieren zum Sitzenbleiben und komplettieren einen eindrucksvollen Steyr-Besuch.

0 Kritiken | Kritik verfassen