Lanersbacher Hof (Tux)

Seit langen Jahren schon gilt der Lanersbacher Hof im Tuxertal als Anlaufstelle für jenen Gast, der neben der gediegenen Atmosphäre eines stilvollen Hauses auch jene Bedürfnisse, die über Wanderungen und Schilauf hinausgehen, in mehr als ausreichendem Maß zu stillen geeignet ist. Nicht umsonst legt man hier Wert darauf, ein Haus für Leib und Seele zu sein.

Seele des Hauses ist mit Sicherheit Küchenchefin Maria Kraxner, die mit einer gänzlich unprätentiösen, fest auf dem Boden der Traditionen stehenden Küchenlinie das Herz der vielen Stammgäste erkocht hat. Täglich kann aus einem abwechslungsreichen Menü frei gewählt werden, das wöchentliche Österreich-Buffet bietet einen großartigen Überblick auf bekannte und auch seltene Bestandteile heimischer Küchentradition. Kulinarischer Höhepunkt aber ist das ebenso einmal wöchentlich zelebrierte Gourmet-Menü, welches die einnehmenden Fertigkeiten der Köchin überzeugend präsentiert. Vorsichtige Kreativität, absolute Klarheit und Harmoniebedürfnis innerhalb der Gerichte sowie größtmögliche Präzision in der Zubereitung definieren ihren Küchenstil.

Was aber wäre das beste Menü ohne die entsprechende Begleitung in Form passender Weine! Und da kommt der große Auftritt von Ewald Kraxner, Hausherr, Mineralien- und Weinsammler. Seine Weinvorschläge zum Menü heben sich markant ab von der gängigen Praxis, die neuen Jahrgänge nicht nur auf der Karte, sondern auch gleich im Glas zu haben. Selbstverständlich wird nicht nur aus- und eingeschenkt, sondern auch erklärt, erzählt, begründet. Und das geschieht mit so viel anhaltendem Enthusiasmus und mitreißendem Witz, dass innerhalb kürzester Zeit ein ganzer erlesener Speiseraum voll unterschiedlicher Menschen in diesem gemeinsamen Genusserlebnis verbunden ist.

Noch aufschlussreicher wird dann ein Besuch in der Vinothek, den man nicht auslassen sollte: da offenbart sich erst, was an (österreichischen) Schätzen hier gelagert wird. Vor allem überraschend, weil unerwartet: die Fülle an gereiften Weißweinen, wie sie sonst kaum wo zu finden ist. Und bei einer verkostenden Wanderung durch Jahrgänge und Weinbaugebiete darf man noch einmal die Leidenschaft des Ewald Kraxner aus nächster Nähe miterleben.

Angelika Deutsch

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