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Sora Margherita (I - Rom)
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Ach, ach und ach!
Ach wie froh ich bin, dass es die Sora Margherita gibt. Sora ist die Kurzform von Signora, und die Signora kocht, dass einem das Herz übergeht vor Behaglichkeit und Glück. Und selbst die besten Empfehlungen auf Massenplattformen wie lonely planet, tripadvisor oder speising.net konnten dem Lokal keinen Schaden zufügen. Es ist wie es immer war: Eine Familie kümmert sich auf wenig Raum um ihre Gäste, bekocht diese römisch und gibt ihnen reichlich zu trinken.
Das Tagesmenü wird auf Papppapier notiert, es gibt, was es in Rom geben muss: Artischoken, Karden, Innereien, Pasta/Gnocchi/Agnolotti mit Ragu oder Pomarola, Lamm, Ochsenschlepp, Salsicce, ... und Obst hinterher.
Aber einmal ganz abgesehen davon, dass es hier fantastisch schmeckt, ist es doch die Atmosphäre, welche ein Essen hier zu einem Erlebnis macht. Die Zeit streckt sich hier. Innerer Frieden breitet sich aus. Und das, obwohl das Lokal nun wirklich nicht schön ist. Gut, an einer Wand dürfen Gäste auf Zetteln ihre Eindrücke hinterlassen, lobende Artikel der Presse hängen ebendort. Aber sonst bestechen Raum und Beleuchtung eher durch Hässlichkeit. Das macht aber gar nichts, denn die Sinnesorgane haben eh keine Ressourcen mehr für Innendesign übrig, wenn der erste Teller am Tisch steht. In meinem Fall waren es imperativ die Carciofi alla Giudia, die nach jüdischer Art im Ganzen frittierten, gesalzen und gepfefferten Romanesco-Artischoken. Diese sind zwingend notwendig, sind sie doch ausreichend zart, um nach einem kurzen Bad im heißen Öl perfekt weich und aromatisch zu sein. So viel Glücksseufzer für sechs Euro und zwei Artischoken ...
In Folge sprach ich mein leises Tischgebet vor den Rigatoni con Pajata: Knackig aldente gekochte Rigatoni mit einer herrlich eingekochten Paradeisersauce, in welcher einige mit Muttermilch gefüllte Zwölffingerdarmkringel eines Kalbs mitschmorten. Dieser frischeste und natürlichste aller Frischkäse verteilt dann sein Aroma cremig in der Sauce und macht den ´patzig glücklich (12).
Seufz.
Hinterher maximal römisch mit harten Keksen (Cambelline und Tozzetti) und Vin Santo (6).
Der Wein ist gut, gut süffig und passt zu jeder Tageszeit. Das ist wichtig, denn bei der Sora bekommt man von der Tageszeit nicht viel mit, der Raum ist fensterfrei, nur der Blick durch das Lokal, vorbei an der Kassa und durch den obligaten Perlenvorhang lässt einen die Außenwelt und deren Verfassung erahnen. Doch wozu?
Ein Vorschlag in aller Güte: Tag 1 in Rom zur Sora Margherita, Tag 2 dann zu Alfredo e Ada.
+
empfohlen am 15.01.17 @ 20:05
Piazza Delle Cinque Scole 30
00186 Rom
Italien
Telefon: 0039 06 6874216
Küchenzeiten: So-Sa 12:30-15, Mo 20-22:30, Mi 20-22:30, Fr-Sa 20-22:30
Menüpreis:
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