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Spelunke (Wien)
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Mit der Spelunke ist den Betreibern (Klee am Hanslteich) ein schicker Wurf gelungen. Ein schöne, zentrale Bar, lauschige Sitzecken und zwei größere Restaurantbereiche. An den Wänden bunte Projektionen auf bunten Bildern, sehr gelungen die Wand mit Plattencovers als "Tapeten".
Grundstimmung duster, im Raum hin zum Donaukanal fällt hartes Licht von Spots vertikal in die Gesichter - die Frauen am Tisch waren darüber nicht sehr glücklich.
Die Karte bietet zeitgemäße und modische Gerichte, Steckerlfisch, vegetarische Ceviche, Steaks, aber auch Schweinsbraten oder Kotelettes vom Ötscherblick-Schwein (für 2 Personen). Maritimer Fischeintopf, Salat von Roter Rübe mit Mandarinen, Tartares und Tataki ... was halt grad so sein sollte und zum Lokal auch sehr gut passt.
Die Weinkarte ist grad noch ausreichend bestückt, nicht nur junge Weine, sondern auch ein paar gereiftere sind da zu finden. Sehr erfreulich: Der Weinkellner konnte mich ein wenig durch das Angebot deutscher Rieslinge führen und seine Empfehlung entsprach genau unserem Wunsch.
In der Speisekarte wird einem das Du-Wort nahegelegt, wer das nicht möchte, möge es bitte sagen. Haha, die haben schon Humor in der Spelunke.
Prinzipiell sind die MitarbeiterInnen im Service sehr freundlich, nicht jede kann alles und man wird gelegentlich auf KollegInnen verwiesen. Sie arbeiten alle flott, wenn auch der gesamte Betrieb nicht schnell ist. Aber das war schon ok so.
Wir hatten frittierte Sardinen, Thunfisch-Tataki, Fenchelsalat mit Calamari und Garnelen, die besagte Ceviche, geschmortes Lamm mit Karotten, Filetsteak mit Süßkartoffel-frites und Ribeye-Steak mit Erdäpfelpüree und Salsita, zwei Desserts.
Die Speisen einzeln zu besprechen bringt hier nichts, da sich über alle für mich ein und derselbe Eindruck legt: Mutlos und lau. Mir hat alles gut geschmeckt, alles ist gut zubereitet - aber für so ein optisch lautes Lokal, für so einen hippen Ort samt schicken Publikum so eine auf Senioren gewürzte Küche passt für mich nicht.
Nehmen wir zum Beispiel die Steaks her: die waren butterweich, fast schon verdächtig weich, aber ihnen fehlten jegliche Röstaromen. Sie kamen auch schon ziemlich ausgekühlt auf ihren Holzplatten daher. Eigentlich hätten wir sie zurückschicken müssen, aber das war in Summe und in der Situation noch unpassender. Ich vermute, die werden entweder im Sackerl im Wasser oder im Rohr auf Temperatur gebracht - und entweder zu kurz oder gar nicht mehr angebruzzelt. Aber: toller Geschmack. Sie haben wirklich gut geschmeckt. Auch das Erdäpfelpüree dazu war vorzüglich.
Ähnliches bei den geschmorten Lammhaxen: butterweich, guter Geschmack, schön heiß! aber ohne Maillardreaktion zubereitet. No kick, no Extra, sehr sehr breitengefällig.
Detto der Fenchelsalat mit angeblich gegrillten Garnelen und Calamari - der könnte abheben, würde sich die Küche in bisserl mehr zutrauen, so blieb er brav und uninteressant.
Aus der Rolle fielen die frittierten Knusperfischlein, die auf einen Chili-Mayonnaise-Spiegel geleert werden. Sehr knusprig, heiß, die Mayo mit einer Idee von Pfiff. Sehr gut auch die Ceviche, wo ich mir noch mehr Knuspriges im Mund als Kontrapunkt zum Mundgefühl der mehlig-cremigen Mango- und Avocadostücke wünsche. Tolles Gericht.
Schön sitzen, gut essen, lässige Atmosphäre, gute Musik ... ist schon ok. Des Essens wegen ginge ich jedoch kein zweites Mal hin.
Gregor Fauma
empfohlen am 06.01.18 @ 15:29
Taborstraße 1
1020 Wien
Telefon: +43 1 2124151
Küchenzeiten: Mo-Fr 8-23.30 Uhr, Sa-So-Fe 10-23.30 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Spelunke Gastronomie GmbH
Küchenchef: Alexander Pochlatko
Kreditkarten: Visa, Mastercard, Diners Club
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