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Zu den 3 Hacken (Wien)
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Das herrliche "Zu den 3 Hacken" ist einer der ältesten, bestehenden Gaststätten Wiens. Vor ein paar Jahren wollte oder konnte die legendäre Chefin Josephine Zawadil ihren Betrieb nicht mehr weiterführen - und das Bayerische Augustiner Bräu hatte übernommen. Ich war relativ bald wieder dort - fand aber zu meinem Bedauern keinen Grund, darüber zu schreiben. Mir schmeckte nichts - in Erinnerung ist der eiskalte Erdäpfelsalat, der die Zähne klirren ließ.
Jetzt, Jahre später, war ich wieder dort - und, oh Jubel, es schien mir wie seinerzeit unter Zawadil. Unter der Woche, zu Mittag, gesteckt voll, ein herrlich brummender Betrieb, Menschen allen Alters an den Tischen, die ein spezieller Blick eint (die Menschen, nicht die Tische), der Blick eine verschworenen Gemeinde. Zu recht.
Die Räumlichkeiten verströmen Gemütlichkeit, bürgerliches Wohlbefinden, gute alte Zeit. Die Karte ist auf der Höhe der Zeit: Die Standards der österreichischen Gasthausküche, plus eine Innereienkarte (Bries, Leber, Hirn, Beuscherl) plus eine Wochenkarte.
Vorspeisen am Tisch:
Gebackener Ziegenkäse im Sesammantel auf Roten Rübencarpaccio & Wallnussdressing (14.9): Viel zu viel am Teller, richtig gut abgeschmeckt die Rüben. Fast ein Hauptgang.
6 Stk. mit Käse gratinierte Wiener „Gugumuck“ Schnecken & Kräuterbutter & Bio Brot vom „Öfferl“ (14.9): Den Käse brauche ich nicht unbedingt darüber, schmeckte trotzdem noch etwas von den Schnecken - gut.
Fritattensuppe (6.2): Sehr gut, brühend heiß, dunkel und perfekt gebackene Fritatten ... So geht es los in Wien.
Hauptspeisen:
½ Maishendl gebacken mit Gurken-Rahm-Salat (17.8): Ein Traum von Backhendl, schön saftige Stücke im Körberl serviert ... aber wo blieb die Leber? Perfekter Gurken-Rahmsalat, wunschlos glücklich.
Kalbsbries gebacken mit Erdäpfel Vogerl-Salat (22.8): Sehr große Portion, sehr dezenter Geschmack - womöglich sollte das Ei der Panier mehr gesalzen werden, nachher ist es bei Gebackenem immer schwierig. Tolle Produktqualität, kein Raunzen aber auch kein Jubel.
Wiener Salonbeusch´l mit Serviettenknödel (17.9): Der Serviettenknödel waren zwei angebratene Scheiben Erdäpfel-Serviettenknödel - angebratene Scheiben nehmen halt den Saft nur sehr bedingt gut auf, da wäre ein flaumiger Knödel besser eingesetzt. Das Beuscherl sehr, sehr fein, nahezu würfelig geschnitten - so hatte ich es noch nie. Mir ging ein wenig die Säure ab, sei es von Gurkerlwasser, Essig oder Weißwein. Oder die Säure war schon komplett verkocht, auch möglich. Biss hatte am Teller nichts mehr. War gut.
Das Kalbswiener mit Erdäpfel-Vogerlsalat kostet hier 24.9, das Schweinswiener (Fledermaus) 17.8 Euro, Kampfpreise in der Innenstadt und über diese hinaus.
Der deutschen Eigentümerschafft zollt man mit Maultaschen, Schäufele und Weißwürst Tribut. Das Augustiner gibt es als Hell, Edelstoff, Dunkel, Schnitt, Weiß und Pils. Acht Weiß- und fünf Rotweine gibt es glasweise (alle aus A), Alkoholfreies bleibt im süßen Saftsegment.
Der Service flott, routiniert, dem Druckgeschäft entsprechend auf Zack.
Eine wunderbare Gaststätte, die bald einen vertiefenden Abend wert ist.
Gregor Fauma

empfohlen am 27.02. @ 17:11

Singerstraße 28
1010 Wien
Telefon: +43 1 512 58 95
Ruhetag(e): So, Feiertags
Küchenzeiten: Mo-Sa 11.30-22 Uhr
Menüpreis:
Kreditkarten: Visa, Mastercard

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