Zum Sudhaus (D - Nürnberg)

Das Sudhaus ist eine der ersten Adressen Nürnbergs, wenn es um traditionelle Küche auf hohem Niveau geht. Die Einrichtung ist gemütlich und gediegen, viel Holz, ein Sudkesseldeckel, Sitznischen, Vorhängchen, ... Tand und Behübschungen, wie es Mutti sicher gefallen würde. Die Mitarbeiter sind höflich, zuvorkommend und umsorgen den Gast fast schon zu besorgt. Ich bin mir sicher, dass sich die Gäste für das Sudhaus in den feineren Zwirn zwängen.

Zur Küche:
Hier ist findet sich all das auf der Karte, was die fränkische Küche ausmacht, und das in guter Qualität. Als Gruß der Küche Griebenschmalz und Kräuterquark, dazu dreierlei Brot und ein fantastisches Bier, ein unfiltriertes Kitzmann Kellerbier. Räucherforellentartar auf einem Erdäpfeldalken/Plini und gebeizter Bachsaibling kamen kräftig gebeizt, intensiv gewürzt und schon sehr wachsig - mein erster Eindruck war "Supermarktqualität", die obligate Dille fehlte auch nicht, salzig. Matter Durchschnitt.
Die klare, fränkische Kartoffelsuppe war tadellos.
Hauptgang, die Spezialität: Das Schäufele, eine Schweinsschulterscheibe am Knochen (Schulterblatt in Schaufelform) serviert, trug eine gewaltige Kruspel, das Fleisch wunderbar saftig und weich, dunkler Bratensaft, Kümmel, "rohe" Knödel, wir sagen Waldvierter Style dazu. Ein optisch wie gustatorisch beeindruckendes Gericht - aber viel zu viel, viel zu groß, viel zu schwer ...

Ins Sudhaus müssen, geht es nach den Fotos beim Eingang, so ziemlich alle Prominenten der Welt einmal vorbeikommen. Die Wirtsleut´ sind sehr stolz darauf.

Kann ich wirklich empfehlen.

Gregor Fauma

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