Zur Herknerin (Wien)

Eine Erinnerung an meine Studentenzeit, als es viele Lokale mit diesem Flair gab. Es fehlt der Herknerin vielleicht und gottseidank noch etwas Patina vulgo Grind der damaligen Zeit. Es ist einfach gemütlich in diesen hohen Räumen mit den großen Glasfenstern und Eirichtungsgegenständen die vom Kirchenbankl bis zur gepolsterten Sitzbank reichen. Die Chefin begrüßt einen herzlich, sie schaut ja auch aus wie die Karikatur auf ihrer Website.
Das Bier wird fein gezapft in ordentlichen alten Krügeln gebracht, gemeinsam mit der in winziger krakeliger Schrift verfassten wirklich kleinen Karte. 2 Suppen, 3 Hauptspeisen, einige Desserts, thats it. Und mehr braucht auch keiner. Denn das Gebotene ist SENSATIONELL. Das Erdäpfelgulasch wie bei der Mutti, eigentlich besser wie bei der Mutti, weil Mutti konnte es zwar so gut, aber die Wurst drin war nie so gut, weil Mutti musste sparen. Und ein faschierter Braten mit Pürree und Röstzwiefel, genauso wie man ihn will. Außen knusprig, innen saftig flaumig, mit gutem Saft. Hach.
Bei den Nachspeisen ist die Himbeergrütze ja schon beim Herkner ein Klassiker gewesen (so sagt man) und das Schokomus sensationell. Das Hollerkoch gut aber aus.
Zum Schluß ein Stamperl Medizin vulgo hausgemachter Nußschnaps.
Was gehts mir doch gut.

dschungeltier

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