Roland Minkowitsch (Mannersdorf an der March)

eigentlich der march-hero schlechthin. die sorten- und erntebeschränkung ist rabiat, damit es das produkt nicht wird.

und er redet auch ganz sicher nie von etwas anderem als vom wein:-)


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Roland Minkowitsch kann man gut und gerne als Grandseigneur des gegenwärtigen Weinbaus in Mannersdorf bezeichnen. So bedächtig wie sein Auftreten ist auch der Charakter seiner Weine: nicht die schnelle Verführung durch laute Frucht ist seine Sache, sondern die Ausrichtung auf Tiefgründigkeit und Lagerfähigkeit.

Dazu passt, dass alle Trauben noch mit der alten Baumpresse von 1820 verarbeitet werden, und das Vergären im Stahltank erst seit dem Jahr 2000 geschieht – zuvor wurde ausschließlich mit Holzfässern gearbeitet. Ein Rundgang durch dan alten Weinkeller am Rochusberg zeigt die tiefe Verbundenheit mit der Tradition ebenso wie die Affinität zu Kunst und Kultur: immer wieder sind künstlerische Einlassungen zu finden, Bilder oder künstlerisch gestaltete Gebrauchsobjekte; Kerzen leuchten die Gewölbe zusätzlich aus, an den Kellerwänden hängt nicht nur der „gute“ schwarze Schimmel, selbst die Luster sind davon dicht überzogen, sondern es sind auch die Schichten des Bodenaufbaus zu sehen, die an die Zusammensetzung von Ildefonso-Pralinen erinnern, mit Sand, Tegel und wieder Sand und Tegel (der Sand fühlt sich, wenn er abgekratzt wird, an wie Meeressand in Italien).

Und mehr als einen Blick sind die beiden Altweinarchive hinter schmiedeeisernen Gittern wert – Einzelflaschen können bis in die Siebzigerjahre zurück noch erworben werden. Den mengenmäßig höchsten Anteil am reinen Weißweinsortiment hat hier der Rheinriesling, der Veltliner folgt nach dem Welschriesling erst an dritter Stelle. Die Rieslinge der de vite- und Premium-Linie zählen zu den kostbarsten des Weingutes; ein Jahrgangsvergleich zeigt das Reifungspotential besonders deutlich.

Angelika Deutsch, Vinaria

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