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Antica Osteria All`Unione (I - Cormòns)
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Die Einrichtung erinnerte mich ein wenig an den Marchfelder-Hof, ab dann jedoch nichts mehr.
Auf den Tisch kommt einmal nur Frisches, Bio-Zertifiziertes, niemals Gefrorenes und Pasta und Gnocchi werden natürlich in casa gemacht. Was wurde uns offeriert - und mit einem begeisterten "Ja bitte, alles!" angenommen:
Begonnen hat das Menü mit ein paar weißen Spargelstangen, Butter und Parmigiano Reggiano. Locker darüber kräuselte sich ein Prosciutto con Peperoncino (außen), der durch seinen geringen Salzgehalt eine ideale Stütze für die subtilen Aromen des Spargels darstellte. Das war schon verdammt gut.
mit Rucola und geräuchertem Ziegenfrischkäse aus der Carnia, beträufelt mit süßem Balsamico. Jauchz!
Am nächsten Teller lässt uns die Kombination von mariniertem Kalb, ein wenig Salat mit Apfelessig und geräuchertem Ricotta still in uns versinken. Darauf folgten Maronimehlgnocchi, wieder mit geräuchertem Ricotta, aber dafür mit Speck aus Sauris, einer lokalen Droge.
Nach all dem Vorspeisen-Schnickschnack kam endlich etwas zum Essen: Das erste Pastagericht erschien mit Radicchio di Treviso, Nüssen, Refosco-Reduktion und Pecorino di Fossa am Teller, das zweite waren Canneloni, gefüllt mit Erdäpfeln, Montasio, Leimkraut (Silene vulgaris) und Parmesan.
Die Secondi kamen vom Feld und aus dem Unterholz: Kaninchen mit Kräutern, Bier und Weißwein, bzw. Wildschwein mit Kräutersaft, schwarzer Trüffel, Nüssen, Waldblüten und einer ganz besonderen Polenta. Diese Kukuruz-Creme wird mit einem Bio-Mehl aus einer Steinmühle der Carnia zubereitet und muss mindestens eine Stunde köcheln und dabei ständig gerührt werden. Die leutselige Wirtin hat fast ihr gesamtes Sprechpensum dieser Polenta gewidmet – und das mit Recht. Diese innen fließend-cremige, außen knusprige Mais-Schnitte war einzigartig gut.
Das Schweinsfilet mit Kaffeekruste und Refosco-Reduktion blitzte als letztes Highlight der Hauptspeisen auf und war deren krönender Abschluss.
Schluss war hier noch lange nicht, folgte doch noch das Desert-Quintett:
Mousse mit Panna cotta und Creme caramelle, mit Crema und Amaretto, ein Semifreddo von schwarzer Schokolade mit Whiskycreme, Ricotta mista mit Birnen und ein Tiramisu. Fragen Sie mich nicht, ob das alles gut war, ich habe es ehrlich vergessen, so sehr wirkten die Anitpasti, Primi und Secondi nach.
Wir tranken die Empfehlungen der äußerst charismatischen Patrona mit Genuss und der Frage, weshalb sich dieser nicht in der Gebietsvinothek einstellte. Sie meinte, dass sie selber keine Weine führe, die es in der Vinothek gibt, und dafür hätte sie ausreichend Gründe. So beginnt in der Regel ein "Bulle von Tölz", doch auch wenn ich nach diesem Menü berghammer´sche Silhouette im Kerzenschein auf den Boden projizierte, wollte ich der Sache nicht weiter auf den Grund gehen.
Zum Abschluss zeigte uns die Wirtin ihr Gästebuch und verwies auf ein paar Österreicher: Da verewigte sich an einem Abend das absolute Huishu [sprich: Hu is hu] des Österreichischen Weinbaus, die offensichtlich beim Mitbewerber nosern waren und den Abend selbstgefällig in der all´Unione haben ausklingen lassen. Mit Recht.
Zwei Menüs mit reichlich Weinbegleitung Euro 116,-.
Für diese Osteria würde ich locker fünf Stunden Anfahrt in Kauf nehmen, nicht jedoch, ohne meine Freunde mit zu nehmen.
Gregor Fauma
+
empfohlen am 30.05.09 @ 13:49
Via P. Zorutti, 14
34071 Cormòns
Italien
Telefon: +39.0481.60922
Ruhetag(e): Mo
Öffnungszeiten: mittags und abends
Inhaber: Pino Pecorella
Station folgender Tour:• Friaul, aufwachen bitte!
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