Krakau, nicht nur für Gourmands

Krakau ist echt leiwand. Nicht nur, dass die Stadt nahe liegt, 5 Autostunden, also wie Udine von Wien, sie ist auch ausgesprochen schön, gut erhalten und gepflegt. Am riesigen Hauptplatz kann man herrlich den Tag in den Gastgärten verstreichen lassen, um sich dann langsam auf die Futtersuche zu begeben. Und da hat Krakau wirklich viel zu bieten.
Es gibt feinste Gourmetrestaurants mit Hauben und fantastischen Weinkarten, einen feinen, regionalen Mittelbau in Kellergewölben und eine lebendige Streetfoodszene, die im Unterschied zu Wien sehr indigen wirkt. Und eines muss man auch schreiben: Hier ist der Euro sehr viel wert - man bekommt für relativ wenig ausgesprochen viel. Geldausgeben wird hier zur Kunst.

Das alte, vormals jüdische Viertel Kazimierz entspricht am ehesten dem Yppenplatz in Wien, nur deutlich abgefuckter, deutlich improvisierter, deutlich dichter noch an Atmosphäre. Hier gibt es Lokale, wo ich kein Bild von mir hängen haben will, hier gibt es Haubenhütten, hier speist man wie in privaten Wohnzimmern, nur dass man die Schuh nicht auszuziehen braucht.
Vom alten Markt ist am kazimierzer "Hauptplatz" nicht viel übrig, aber die Hütten stehen noch kreisrund und zentral, darin werden riesige Brote überbacken und den brav dafür Schlange stehenden Hipsters verkauft. Das scheint hier Hobby zu sein, in der Schlange auf sein Brot zu warten. Rundherum Bars und Clubs, ein, zwei Synagogen und viel, viel Jugend, die mit Kreativität und Können Kazimierz zum Hotspot Krakaus gemacht haben.

Noch nicht dort gewesen? Jetzt aber schnell ...

Gregor Fauma

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