Home | Blogs | Das Weinlog | 06.03.20

Das Weinlog

06.03.20 @ 14:09

FINE WINE IM HERBECK!

Kommentar abgeben

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

Unlängst hatten wir einen gelungenen Abend im Herbeck. In privater Runde traf man sich zum Umtrunk, Flaschen wurden aus den Kellern geholt und mitgebracht. Ein feines Menü erdacht.

VOUETTE & SORBÉE TEXTURE CHAMPAGNE ZERO DOSAGE 100% PINOT BLANC.
Ein äußerst spannendes Weingut. Die Trauben aus dem Jahre 2014 wurden in der Amphore vergoren und im Ho!z ausgebaut. Degoriert 2016. Der Wein hat eine gewisse Dramatik. Karg und durchaus cremig zugleich. Hoch Vanille, Birne, Quitte und nasse Kreide. Gute Länge und eine präzise Säure. Trinkt sich bereits gut als Aperitif, wurde aber dekantiert. Kein Champagner für Einsteiger, ich mag ihn sehr.

VIGNE AUX GAMINS ALAIN THIENOT 1999 100% CHARDONNAY
Ein kleineres Haus aus Reims, mit schönen Produkten. Dieser Wein stammt aus einem CLOS in Avize und ist auf gut 3000 Flaschen beschränkt. Hier habe ich mir etwas mehr erwartet. Vielleicht hinkt die Flasche heute, jedoch wirkt er eindimensional und recht kurz.
2007 weiß aus dem Burgund war das Thema des kommenden Flights.

GUFFENS HEYNEN MACON PIERRECLOS LE CHAVIGNE
1976 kamen die Belgier ins Burgund um in Macon Wein zu machen. Die Menge bleibt gering, die Qualität ist meist sehr fein. Man sieht hier aber auch die Grenzen des Macon. Zumindest diese Flasche hat bereits erste Reifenoten. Sie trinkt sich aber gut. Reife Äpfel, Kräuter, Honigmelone und dezente Säure. Macht Spaß ist ein feiner Start.

RAVENEAU CHABLIS 1er CRU BUTTEAUX
Das ist natürlich gleich ein anderes Kaliber. Mineralität und Frische steigt aus dem Glas. Feuerstein und helle Blumen. Tolle Säure und Struktur. Wunderbar zu trinken mit Eleganz und Charme. Chablis in Bestform. Lang und dezent säuerlich der Abgang. Wird dieses Niveau wohl noch ein paar Jahre halten. Meister bei der Arbeit.

COCHE DURY MEURSAULT
Der nächste Meister seines Faches. Großartige Flasche, Mineralität, Holzeinsatz und Terroir spielen zusammen. Streichholz, Röstaromen, Apfel, Zitrus, Kräuter, dann Birne und leichte Würze. Lang und elegant. Schöne Cremigkeit. Toll zu trinken und trotzdem jung. Danke, perfekter Chardonnay, perfektes Burgund.

RAMONET CHASSAGNE MONTRACHET 1 er CRU RUCHOTTES
Eine andere Appelation, ein anderer Stil, auch ein präziser Wein, etwas barocker und charmanter als die anderen. Schöne "Üppigkeit" im Vergleich . Apfel, Melone, Kräuter, frisches Laub und Herbstwiese. Auch hier sind wir mitten im Trinkfenster und man kann sich über den Trinkfluß freuen.

HERMITAGE BLANC 2002 BERNARD FAURIE
Der alte, weise Mann der Rhône. 1,7 ha Weingärten im Anbau. Tradition wird groß geschrieben. 100 Jahre alte Marsanne Reben für diesen Wein. Es zwar nicht das beste Jahr, der Wein wird aber dem Anspruch gerecht. Ruhig und aromatisch ist er, mit wenig Säure. Herrliche Cremigkeit, feine Länge. Getrocknete Pfirsiche und Marillen, sehr reife Honigmelone, Mango und Stroh. Leicht nußig im Abgang. Nicht groß, jedoch sehr gut und am Punkt. Mir gefällt er.

ROMANEÉ SAINT VIVANT GRAND CRU JJ CONFURON 2017
Natürlich sehr jung, aber entweder gehören solche Flaschen in der Primärfruchtphase getrunken oder mit Reife. Die Sexiness der Weine von CONFURON tragen zum Vergnügen bei. Toll und betörend sind die Fruchtnoten. Kirsche, Erdbeeren, Schoko und Mocca. Cremig und seidig das Tannin. Spät erst zeigt es sich etwas ruppiger und deutet so die Jugend an. Lang und füllig. Ein feines Glas im Moment und in Jahren dann am Punkt. Kann wirklich groß werden.

PINOT NOIR SELECT 2007 WIENINGER
Dieser Wein ist eine Art Geheimtipp. Er hat auf Blindproben einige Burgunder geschlagen. Heute hat er es schwer, mag es an der Flasche liegen, oder an den Kontrahenten. Ein anständiger Tropfen, wirkt immer noch nicht alt, sondern elegant und burgundisch.

SCHRADER CELLARS CABERNET SAUVIGNON T6 TO KALON VINEYARD 2008
Zum Steak braucht es eine Granate, und die haben wir hier. Aus dem Stall einer NAPA VALLEY Kellerei. In letzten TRAUBING Artikel ging es um solche Wineries. To Kalon ist einer der besonderen Weingärten, gleich hinter der MONDAVI Kellerei. Ein Wein voller Intensität und doch Finesse. Struktur und Tannine in Balance. Trinkt sich sehr gut und viel Potenzial natürlich. Johannesbeeren, Orangenzeste, Bitterschoko im Finale. Auch diese Graphit der Mineralität. RP 99 Points.

NEWTON LE PUZZLE CABERNET SAUVIGNON 1997 NAPA VALLEY
Wiederrum ein feines und etwas erschwinglicheres Gut aus Kalifornien. Ein Blend aus den besten Parzellen aus dem Traumjahr 1997. Die Flasche ist recht gut aber nicht Top. Ich kenne den Wein und er wirkt etwas müde. Mürbes Tannin, dunkle Beeren, Laub und Kräuter. Nach dem Blockbuster tut er sich schwer. Alles in allem in Ordnung und ein gutes Glas.

GEVREY CHAMBERTIN 1ER CRU LAVAUX SAINT JAQUES 2006 ROUSSEAU
Topwinzer, und die Nachbarlage der berühmten CLOS SAINT JAQUES. Wenn man mal direkt davor steht, versteht man den Unterschied in Qualität und Preis. Bei Lavaux ist Hangneigung und Ausrichtung zur Sonne nicht so perfekt.. Und das macht halt den Unterschied. Wobei die Flasche ist toll und singt. Fein und tänzelnd, so muss roter Burgunder in der ersten Reife sein. Dezente Röstigkeit und helle Beeren. Säure und Struktur passen , sehr schön und einfach Trinkfluß auf hohem Niveau.

HERMITAGE CUVEE EMILIE DOMAINE DES REZIMZIERES 1998
Syrah von einem der ältesten und besten Weinberge der Welt. Und in guter Form. Wildkräuter, Oliven, dunkle Kirsche, Würze und Tabak. Schwarzer Pfeffer. Sanfte Gerbstoffe zeigen sich. Am Punkt für die kommenden Jahre. Alles da. Ich mag Hermitage einfach.

CHATEAU SOCIANDO MALLET 1990
Eine Bank der Wein. Ich verfolge diesen Bordeaux seit Mitte der 90iger. Und enttäuscht wurde ich nie. Auch heute klassische Aromen, Johannesbeeren, Kräuter und diese erdigen Töne. Lang und feines Tannin im Abgang. Natürlich wunderbar zu trinken und wird noch halten. Toll.
Zum Abschluss kann man Champagner oder deutschen Riesling servieren. Beides erfrischt den Gaumen.

WILLI SCHÄFER GRAACHER DOMPROBST KABINETT 2006
Sehr schön und wirklich erfrischend. Ein kleines Weingut an der Mosel, dass Tradition im Glas verheißt. Steinobst, Minze, kühle Steinnoten. Tolle Säure und Salzigkeit. Zuckerspitzerl am Ende. Balance, aber immer noch jung. Direkt verführerisch ist diese Flasche. Lecker würden die Nachbarn sagen.
Danke!

Michael Kantor www.herbeck.wien

0 Kommentare | Kommentar abgeben

Neue Kommentare

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]

--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]

--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]

--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]

--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Blogs Archiv

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 08.03. @ 11:45
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33

SPEISING Suche
suchen!
Gesamtkarte
Lokal finden
suchen!
?ber uns | Sales | Kontakt | Impressum | Presse | Partner
JPETo™ Content Management System
design by
DMC

Diese Website verwendet Cookies, um die angebotenen Services zu verbessern. Die weitere Nutzung der Website wird als Zustimmung zur Verwendung von Cookies betrachtet. Einverstanden | Mehr erfahren