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Das Weinlog

17.07.20 @ 14:44

MAL WIEDER INS BORDEAUX...

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Andrea und Berndt MAY (MAYWINES) veranstalteten die erste Masterclass nach Corona. Um eine Gartenmöglichkeit zu haben, traf man sich im RESTAURANT FUHRMANN, des Meister-Sommeliers Hermann BOTOLEN. Somit war auch für Service und beste Kulinarik gesorgt. Das Thema: Bordeaux mit kleineren Chateaux in guten Jahren und bekannteren in vermeintlich schwächeren.

3er Flights und verdecktes Servieren.

Zum Auftakt weiße Weine.

CHATEAU LYNCH BAGES BLANC 2013
Gut die Hälfte Sauvignon Blanc, Semilion und etwas Muscadelle. Ein äußerst gelungener Wein, sehr charmant und direkt frisch fruchtig. Zitrus, Limette und etwas Traubenzucker. Cassis und Wiesenblumen. Feine Säure und viel Trinkfluß.

CHATEAU COS D'ESTOURNEL BLANC 2013
Dünkler in der Aromatik. Mehr Holz, nettes Toasting. Wiese, Spargel und tolle Struktur und Säure. Jung und noch etwas Zeit notwendig. Am Ende zupackend und strahlig. Säure zeigt sich nochmal. Exotische Früchte. Sehr schön.

DOMAINE DE CHEVALIER BLANC 2013
Für mich zeigt er von Anfang den Führungsanspruch unter den Weinen. Tiefer und komplexer. Recht jung. Dunkle Blumen, Stroh und Heu. Auch das Holz ist zu schmecken, aber sehr elegant. Braucht Zeit im Glas. Dann blüht er auf. Sehr lang und dicht, bei ähnlichen Aromen wie der COS.

CHATEAU LAGRANGE 1982
Ein 3ieme Grand Cru aus St. Julien. Immer für eine Überraschung gut. So wie dieser, aus dem tollen Jahr 1982. Reife Nase und ziegelrot, aber genau am Punkt. Wunderbar zu trinken. Erdige Noten und dezente Frucht. Mürbes Tannin. Gute Länge. Ein schöner, reifer Wein.

CHATEAU LAGRANGE 1989
Ein ebenso großes Jahr und auch diese Flasche ist gelungen. Stoffiger und dichter, natürlich jünger. Auch hier die klassischen Noten, feines Tannin und dünklere Frucht. Trinkt sich auch sehr gut. LAGRANGE, absolut eine Empfehlung.

CHATEAU LEOVILLE LASCASES 1993
Ein doch sehr bekantes Haus in Saint Julien. 2ieme Grand Cru. Das Jahr eher schwächer und somit eine schöne Überraschung. Ein wirklich tolles Trinkerlebnis. Struktur, Schmelz, auf der eleganten Seite. Himbeere, alter Holzboden, Tee, Kräuter. Lang und feines Finale. Bleibt im Glas bestehen. Sehr schön.

CHATEAU MONTROSE 1994
Ebenso ein zweitklassifiziertes Gut aus Saint Estephe. Das Jahr überschaubar in der Qualität. Diese Flasche wirkt recht reif und nicht ganz auf der Höhe. Ein anderer Gast, und Kenner des Weins sieht das auch so. Erdige und leicht fleischige Anklänge. Staubig im Finale. Insgesamt sind die Aromen verwaschen und nicht präzise.

CHATEAU DU TERTRE 1982
War für mich immer ein verlässlicher Tipp im Preis/Leistungsbereich. Eine perfekte Flasche. Reife Anklänge, Walnuss und viele Kräuter, herbstlich. Geschliffenes Tannin, am Punkt. Frucht zeigt sich. Dunkle Kirsche. Elegant und lang. Top. Achja, 5 klassig eingestuft. Margaux.

CHATEAU DU TERTRE 1998
Gutes Weinpaket, nicht ganz harmonisch. Sollte noch etwas zulegen können. Rumtopf, Zwetschkenröster. Stoffig. Wird wohl das Niveau von 1982 nicht erreichen. Luftzufuhr macht das Ganze geschmeidiger und feiner. Bleibt im Schatten des 82er.

CHATEAU PICHON COMTESSE 1988
Pauillac, recht bekanntes 2 ieme Grand Cru Gut. Ein anständiges Jahr und somit auch ein guter Wein. Jedoch baut er mit Luft ab. Zuerst fein und stimmig. Kirsche, Kräuter, Suppe. Cremig und seidig die Gerbstoffe. Doch er verliert die Struktur mit der Zeit. Jammern auf hohem Niveau...

CHATEAU LA MISSION HAUT BRION 1988
Eines der Top Chateaux, beheimatet in Graves. Leicht speckig und rauchig. Schön dicht. Recht kräftig die Säure. Irgendwie kommt aber keine wirkliche Harmonie und Spannung auf. Vielleicht einfach nicht in Form.
Zum Essen kommt eine Magnum CHATEAU PAVIE MACQUIN 1996
Ungeheim angenehmer Wein. Auch auf der rauchig, selchigen Seite. Struktur und Beeren aller Arten. Leichtfüssig und lang. Toller Trinkfluß. Sehr schön.

CHATEAU DU TERTRE 1989
Kommt wunderbar aus dem Glas. Leicht selchig, frisch. Hauch Reife kommt dazu, aber nicht unangenehm. Kräuter, Erde, Orange, dann mehr Beeren. Tolle Länge, wirkt recht filigran im Abgang. Mehr Luft bringt mehr Grip und Struktur. Wieder später, Cafe und Mandel. Spannend wie sich der Wein entwickelt im Laufe der Jahre..

CHATEAU BEYCHEVELLE 1990
ST JULIEN und als viertklassiges GRAND CRU gelistet. Ein bekömmlicher Tropfen, jedoch an diesem Abend ein wenig unauffällig im Vergleich. Trinkt sich gut, am Punkt. Guter Schmelz, sprich feines Mundgefühl. Elegant das Tannin, wirkt blumiger als die anderen. Braucht Zeit um noch mehr Gas zu geben. Schöner Wein.

CHATEAU DUCRU BEAUCAILLOU 1996
Ebenso aus Saint Julien und als 2ieme Grand Cru geführt. Elegant und rauchig. Tinte, Blut, perfekte Tannine. Klassische Aromen, Johannisbeeren und feuchte Erde. Im Trinkfenster. Wird noch etwas feiner und einige Reifenoten zeigen sich noch.

CHATEAU MOUTON ROTHSCHILD 1996
Einer der großen Namen aus Pauillac. Der Wein ist sexy und verführerisch. Speck, Haselnuss, sehr harmonisch. Kaffee, Wiese, Beeren. Tolles Tannin und tolle Struktur. Trinkt sich fein, aber einiges an Zukunft. Tipp.

DOMAINE DE CHEVALIER ROUGE 1989
Eines der wenigen Güter, ohne CHATEAU in der Bezeichnung. Zu Hause in Graves, immer ein Tipp, in rot und weiß. Reife Kirsche, Johannisbeeren, sehr klassisch und harmonisch. Kakao, Kräuter und ein schöner Schmelz am Gaumen. Gerbstoffe zeigen sich elegant und unaufgeregt. Ein schöner Wein.

CHATEAU LEOVILLE LASCASES 1989
Ein der besseren Namen in Saint Julien. 2ieme Grand Cru. Ein großer Wein im Glas. Tief und komplex. Da riecht man schon mal länger. Weichsel, Schoko, Kräuter, zupackend. Dann Rindssuppe und die Erdigkeit kommt. Länge und Struktur. Tolle Flasche, da sie jung wirkt. Bereits fein zu trinken, aber Zukunft garantiert. Orangen und Grapefruit im Finale, der feingliedrig und dann wieder mit Tannin besetzt ist.

CHATEAU LEOVILLE LASCASES 1990
Recht ähnlich, mehr Tinte und Tee vielleicht. Etwas Paprikapulver kommt am Ende. Auch ein toller Wein. 89 und 90 zu vergleichen ist immer spannend. Mit ist oft 89 lieber. Auch heute hat er mehr Spannung und Komplexität.

CHATEAU TALBOT 1978
Auch immer ein Tipp, St. Julien und in der vierten Klasse angesiedelt. Eine reife, aber schöner Flasche. Leder, Wald, Kräuter Suppenwürze. Wird klarer mit etwas Luft. Es zeigen sich noch dunkle Beer. Gute Länge und dezent die Säure. Schön.

CHATEAU PAPE CLEMENT 1978
Aus PESSAC LEOGNAN, ist es eines der ältesten Chateaux. benannt nach Papst Klemens, der einmal Bischof der Region war. Und die Flasche singt. Eine betörende Nase, wirkt jünger. Klassische Frucht und Struktur. Lang am Gaumen, immer noch dezentes Tannin Tabak und Zitruszesten im Finale. Toller Wein, tolle Flasche. Aber 1978 enttäuscht selten..

www.maywines.com
www.restaurantfuhrmann.com

Euer Michael Kantor
www.herbeck.wien

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