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Das Weinlog

20.05.21 @ 12:19

MEHR BURGUNDER BRAUCHT DAS LAND!

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Quasi unter diesem Motto lud WEIN & CO zu einer Verkostung neuer Produkte. Äußerst coronakonform, mit Abstand und zeitweiser Maske. Ausgesucht wurden diese Weine von WILLI KLINGER, dem noch fast neuen Chef. Burgunder sind ja manchmal durchaus schwierig zu erklären, zwar gibt es nur 2 Hauptrebsorten, Chardonnay und Pinot Noir, jedoch gibt es auch Gamay, Aligoté und Petit Beurot (Grauer Burgunder), letzterer eine echte Rarität. Schon vor langer Zeit haben die weisen Mönche der Gegend eine Hierarchie der Lagen erstellt. Bourgogne als Basis, dann die Villages -Weine. 1 er Cru und Grand Cru bilden die Spitze. Ausschlaggebend waren Lage, Hangrichtung, Sonneneinstrahlung und natürlich wurde die Erde gekostet um sich ein Urteil zu bilden. Die weitere Schwierigkeit ist, dass es viel Winzer gibt, gute und schlechte, manche sogar gehypt. Preise können dadurch explodieren. Manche Lagen sind klein und die Zahl der Flaschen limitiert. Momentan tut sich recht viel im einfacheren Bereich. Neue Projekte, junge Winzer machen feine BOURGOGNE und VILLAGES Weine. Diese sind für den Normalverdiener und die Gastronomie sehr wichtig.

Vorab gab es ein paar Champagner aus dem Angebot von WEIN & CO. Sehr beeindruckend war die Serie von DUVAL LEROY, einem mittelgroßen Maison, welches schon lange hier vertrieben wird. Bestechend von der Basis bis zur "Femme de Champagne" . Die Chefin des Hauses gibt eine elegante und feminine Linie vor.

PIERRE GIRADIN CHARDONNAY ECLAT DE CALCAIRE BOURGOGNE 2019
Der Sohn von VINCENT GIRADIN, einer kleinen Legende der Burgund. Winzer und Negociant. Die Weine waren meist gelungen und hatten ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Auch der Basiswein des Sohnes ist okay. Guter Trinkfluss mit einem Hauch Salzigkeit und Frucht. Feiner Einstieg.

PRIEUR BRUNET SANTENAY 1ER CLOS ROUSSEAU 2017
Diese Domaine gehört zum Negociant LOUIS JADOT. Eine schöne, sanfte Rauchigkeit. Haselnuss, Apfel, Zesten, Minze, alles bei guter Länge und Struktur. Das hat schon eine gewisse Ernsthaftigkeit.

BOUCHARD PERE ER FILS MEURSAULT 1ER GENEVRIERES 2018
Großes Haus, mit vielen verschiedenen Weinen und meist sehr guter Qualität. Auch dieser verkörpert einen klassischen MEURSAULT, mit Cremigkeit und Struktur und frischer Mineralität.

Der CHEVALIER MONTRACHET LA CABOTTE GRAND CRU 2016 gibt sich nobel zurückhaltend, verspricht aber einiges. Tolles Paket mit Zukunft.

Von den einfachen Roten hat mir der CÔTE DE NUITS VILLAGES VIELLES VIGNES VON CHOPIN ET FILS 2019 gut gefallen. Ein junges Weingut, oder von der Jugend übernommen. In Bio Umstellung und vielen alten Reben. Es wird auch mit Ganztraubenpressung gearbeitet. Somit hat der Wein eine gute Komplexität und auch einen schönen Trinkfluss. Die Tannine sind fein und präsent. Länge und Struktur. Etwas eigen die Noten nach Cafe und Asche. Insgesamt aber stimmig.

PIERRE GIRADIN POMMARD 2018
Anfangs ist für mich der Alkohol etwas hervorstechend. Das harmonisiert sich rasch und ein feiner Tanningrip entsteht. Jugendlich wirkt er, dezente Frucht und insgesamt noch leicht ruppig im Finale. Ich denke aber dieser Wein wird sich finden.

DOMAINE CLERGET VOLNAY 1ER CLOS DU VERSEUIL 2019
Eine alte Domaine, der Sohn hat übernommen. Gilt als "Rising Star" . Der Wein versteht zu bezaubern. Gute Nase, Beeren und etwas Cafe. Viel Frucht kommt mit der Luft. Da steckt Saft und Kraft dahinter. Dann setzen dünklere Aromen vom Holz ein. Kohle, Gummi. Auch hier denke ich an die Zukunft, die er sicher hat.

BOUCHARD PERE ET FILS BEAUNE GREVES VIGNE DE L'ENFANT JESUS 1ER CRU 2018
Diese Lage ist das Filet Stück der "Greves" Cru und ein Klassiker des Hauses. Unheimlich elegant und leichtfüßig kommt er aus dem Glas. Filigrane Säure und Struktur. Gefällt mir gut. Jung und noch nicht ganz im Gleichgewicht.

DOMAINE CONFURON GINDRE VOSNE ROMANEE 2018
EDUARD CONFURON gilt als neuer Stern in Vosne Romanee. Der Wein geht auch in diese feine Vosne Richtung. Er wirkt ruhig und sich gehend. Ich mag solche Sachen, die sich etwas zögerlich geben. Erdbeeren und rote Blumen. Guter Schmelz entsteht am Gaumen. Wird stoffiger und besteht am Ende mit eleganter Säure. Sehr fein.

Ebenso der NUIT SAINT GEORGES 2017 kann überzeugen. Für einen NSG ist er auf der eleganten Seite. Eher dunkle Kirsche und Würze. Die Stilistik ist aber dem VR nicht unähnlich.

JEAN MICHEL GUILLON & FILS GEVERY CHAMBERTIN 1ER PETIT CHAPELLE 2019
Eine Lage gleich dem den Grand Cru CHAPELLE CHAMBERTIN. Und er zeigt sich auch auf hohem Niveau. Erdigkeit gepaart mit einer floralen Note, dunkle Blumen, Kräuter, Würze. Sehr schön. Einladend und doch auch zurückhaltend. Cafe, Vanille, dann elegante Gerbstoffe. Ein Weingut zur Beobachtung.

DOMAINE CHOPIN ER FILS NUITS ST GEORGES 1ER AUX MURGERS
Oberklasse aus NSG. Rauchige Nase, Kohle, Asche, nicht unangenehm. Muss man allerdings auch mögen. Man hat schon viel Wein im Glas. Tief und ruhig in der Aromatik. Bitterschoko, Kirsche kommt. Eigene Stilistik, ich finde aber man sollte das Weingut im Auge behalten.

JEAN MICHEL GUILLON CLOS DE VOUGEOT 2019
Elegant und durchaus fruchtig zum Start, unterlegt mit einer gewissen Erdigkeit. Lässt sich schon gut antrinken. Spannendes Paket. Er wirkt aber auch etwas oberflächlich, vielleicht ist das aber auch nur in der Primärfruchtphase.
Auch der MAZIS CHAMBERTIN 2018 des Hauses wirkt ähnlich. Die Aromen sind dünkler und auch erdiger. Dezent rauchig und würzig am Gaumen. Säure und Struktur sind im Abgang vorhanden. Der Wein beginnt sich zurückziehen mit der Luftzufuhr. Wird aber sicher wiederkommen.

BOUCHARD PERE ET FILS CHAMBERTIN CLOS DE BEZE 2018
Toplage und Top auch der Wein. Hier ist von Anfang an alles da. Es lässt sich schon gut trinken,man schmeckt aber förmlich das Potenzial und die Finesse der Lage. Obwohl noch etwas unrund, ist eine Harmonie da. Elegante Frucht und Struktur. Länge, Abgang, ein Vergnügen.

PIERRE GIRADIN CORTON LE CLOS DU ROI 2018
Straff, präzise und lang. So ist der erste Eindruck. Auch hier ist bereits ein Gleichgewicht da. Helle Beeren und Kirschen. Gelbe Blumen und weißer Pfeffer. Sehr schön. Feine Tannine im Abgang. Eine Freude für die Zukunft.

www.weinco.at
Michael Kantor www.herbeck.wien

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