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Das Weinlog

02.06.22 @ 18:05

WITTMANN: RIESLING ROCKS

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So lautet ein hashtag im Internet und das stimmt ja auch. Der König der Rebsorten sagen manche. Weißer Riesling, die korrekte Bezeichnung, wohl eine wilde Kreuzung aus Heunisch und fränkische Sorte (Traminer- Sämling). Das Rheintal ist die Herkunftsregion, zu warm mag er es nicht. Die besten Vertreter kommen aus Deutschland und Österreich, aber bitte das Elsass nicht vergessen. Dort entstehen Prachtweine, die bei uns oft nicht so geschätzt werden.

Heute widmen wir uns einem deutschen Paradeweingut.
Die Familie WITTMANN macht seit dem 17. Jahrhundert Wein in Westhofen. Seit 1990 ist man Bio, seit 2004 biodynamisch. Der Name ist klingend in der Weinwelt, die Lagen des Hauses auch. Morstein, Aulerde, Kirchspiel und Brunnenhäuschen sind Prunkstücke und lassen das Herz der Kenner höher schlagen.

PHILIPP WITTMANN war zu Besuch bei TRINKREIF und es gab eine spannende Probe, alles aus der MAGNUM. Der Winzer war übrigens am Weg zu Winzer- Fussball WM in der Tschechischen Republik.

AULERDE
Eine warme Lage, in Südausrichtung. Tonmergel mit einem Anteil an Lößlehm und Kalkstein. 70 jahre alte Reben.

KIRCHSPIEL
Kühler als die AULERDE, Süostausrichtung, wie ein kleines Amphitheater. Tonmergel mit viel Kalkstein.

BRUNNENHÄUSCHEN
Östlich der MORSTEIN, rein nach Süden. Relativ hoch, mit 240 Meter und viel Westwind, erzeugt ein kühles Kleinklima. Tonmergel mit Kalkstein und etwas TERRA ROSSA, sprich Eisenoxid.

MORSTEIN
Die Lage mit dem bestem Ruf. Reiner Südhang auf 280 Meter Höhe. Die älteste Lage in Westhofen. Tonmergel mit Kalkstein und Kalksteinfels als Untergrund.

Als Start RIESLING WESTHOFEN 2018, der Basiswein ist ein Tipp. Trinkspaß auf hohem Niveau.

AULERDE GG 2007 MAGNUM
Ein Wein der rasch Spaß macht. Die wärmste Lage ist ein perfekter Gastrowein. Leicht rauchig und ruhig die Nase. Dezente Marille, Melisse, Kräuter. Super die Textur und Cremigkeit am Gaumen. Wird leicht nußig im Finale und schöne Fruchtnoten. Lang und am Punkt. Ganz toll zu trinken.

MORSTEIN GG 2007 MAGNUM
Sehr reduziert zu Beginn, irre Struktur und Säure. Sehr präzise und wirkt jung. Das ist Welklasse im Glas. Die Mineralität ist beeindruckend. Dezent von einer feinen Marillennote begleitet. Langes Finale. Kräuter und Zesten. Stein im Abgang. Toller Stoff.

KIRCHSPIEL GG 2008 MAGNUM
Auch ein sehr präziser Wein, eine Mischung aus AULERDE und MORSTEIN. Cremigkeit mit einer schönen Mineralität. Minze, kühle Noten am Gaumen. Das Finale wirkt karger als bei den 2007er. Ein Maul voll Wein und wunderbar zu trinken.

BRUNNENHÄUSCHEN GG 2008 MAGNUM
Diese Flasche braucht merklich Luft, anfangs verhalten und geht etwas unter dem dem KIRCHSPIEL. Dann rauchiger, kalte Asche, Minze. Marillenhaut. Wird immer cremiger bei guter Struktur und feiner Säure. Wirkt etwas kühler und trinkt sich dann recht gut bereits.

AULERDE GG 2012 MAGNUM
Der Charme der Aulerde schlägt wieder zu. Sehr einladend und schmeichelnd. Hauch Streichholzkopf und eine feine Minznote. Lemoncurd mit Marillenspalten, oder so. Super zu trinken. Gute Säure und Struktur. Hat Zug am Gaumen und somit auch noch Zukunft. Toller Wein.

MORSTEIN GG 2012 MAGNUM
Der Morstein ist wieder der größere Wein, noch jung und verhaltener. Braucht Zeit im Glas. Hat dann eine irre Säure und Struktur. Das ist großes Kino. Feine Frucht kommt auf. Viel zu jung und wenn dann jetzt in der Normalflasche. Mineralität und kalkige Noten Abgang. Danke.

MORSTEIN GG 2015 MAGNUM
Ein aufregender flight, der da serviert wurde. Tolles Jahr, warm genug, aber auch kühle Nächte im Herbst. Reduziert und mineralisch die Nase. Elegant kommt die Marille aus dem Glas. Etwas Ananas und frische Blumen. Wiese, Minze. Kühl. Ganz groß am Gaumen. Vollreife Marillen jetzt. Zieht sich dann zurück. Zu jung in der Magnum. Lang und präzise im Abgang. Großer Wein in ein paar Jahren.

LA BORN VERSTEIGERUNGSWEIN 2015 NORMALFLASCHE
Diese besondere Parzelle kann man als Rarität ansehen und wird über die Versteigerung der deutschen Prädikatsweingüter in Trier verkauft. Gelegen oberhalb des BRUNNENHÄUSCHEN und im oberen Teil des MORSTEIN. Hoher Kalkanteil im Boden und alte Reben. Der Name kommt aus dem Französischem, der Grenzstein. Rheinhessen war mal bei Frankreich. Der Wein ist ein Hammer. Ich hatte in schon einmal, somit war die Erwartungshaltung groß, und sie wurde erfüllt. Sexy ist das, dem Morstein ähnlich, vielleicht insgesamt etwas tiefer und verführerischer im Moment ( Normalflasche). Viel Marille, viel Orangenzesten, Minze, Ananas, Exotik kommt hinzu. Säure und Struktur optimal. Großartig, trotzdem natürlich jung.

AULERDE GG 2017 MAGNUM
Das kommt wieder recht gut und sehr jung daher. Selbst die AULERDE wirkt noch uncharmant. Ein paar Jahre sind sicher von Nöten. Gutes Paket.

MORSTEIN GG 2017 MAGNUM
Hier gilt das ebenso. Mehr Mineralität und auch eine feines Weinpaket. Mit Luft wirkt er nicht mehr so verschlafen und hat mehr Zug am Gaumen. Man freut sich auf das Wiedertrinken.

SPÄTBURGUNDER RESERVE 2018
Also zu Deutsch ein PINOT NOIR. Jetzt noch eine Spielerei des Winzers, bald ein großes Gewächs. Noch etwas vom Holz geprägt, dominieren zuerst laktische Noten und Vanille. Dann Kirsche, Schoko und Beeren. Gute Länge. Man darf den Wein nicht unterschätzen. Sicher zu beobachten was da noch kommt.

www.trinkfreif.at
www.weingutwittmann.de
Michael Kantor
www.herbeck.wien



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