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Das Weinlog

07.10.22 @ 10:03

IM VORGEBIRGE (PROMONTORY)

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Wenn man sich mit kalifornischen Weinen beschäftigt, taucht immer die Familie HARLAN auf. Vor allem im High End Bereich. HARLAN ESTATE ist einer der teuersten und auch besten Cabernets des Bundesstaates. Über die BOND WINES haben wir hier schon berichtet, eines der Harlan Projekte. Der Versuch das Terroir des NAPA VALLEY abzubilden, und das gelingt ja ganz gut. Das Herzensprojekt des Will HARLAN junior ist PROMONTORY. Kann man mit Vorgebirge übersetzen. 1982 geht Vater HARLAN wandern in der Nähe von OAKVILLE. Er findet in einem Canyon etwas abseits ein recht wildes Eck an Landschaft, welches ihn fasziniert. Kaufen konnte die Familie dieses Gebiet erst 2008. Das Besondere hier ist der andere Bodentyp, vorherrschend metamorphisches Gestein. Entstanden durch den Druck der Erdschollen Kaliforniens, kommt ein Mischmasch an Stein an die Oberfläche. Schiefer ist ein Bespiel, der hier sonst weniger zu finden ist. Ein paar Weinreben gab es schon und ab 2008 kommt PROMONTORY auf den Markt. Die Reben werden älter, der Holzeinsatz wird geändert. Heute vorwiegend größeres Holz aus ÖSTERREICH, STOCKINGER. Ziel ist es nun, dieses besondere Terroir einzufangen, mit der Leitsorte der Region, dem CABERNET SAUVIGNON. Seit ein paar Jahren werden die Weine mit hohen Punkten überhäuft, die 100 findet man oft. Dank dem Kalifornienspezialist FINE WINE SHOP by KRACHER kam es zu einer besonderen Probe. 6 Jahrgänge, inklusive dem Release des 2017er. Als Weißwein Flight gab es zwei 2020 CHARDONNAY von JAMIE KUTCH TROUT GULCH SANTA CRUZ MOUNTAINS und LES NOISETIERS KISTLER VINEYARDS. Beide sehr schön und jung, unterschiedlich im Stil. KUTCH mehr straffer und strahlender. Altmeister KISTLER cremiger, mehr Holz spürbar, beide haben ihre Meriten.
PROMONTORY 2017
Ein schwieriges Jahr, Regen zu Beginn, dann viel Hitze, im Herbst große Waldbrände. Nur 75% der Ernte konnten verarbeitet werden. Der Rauch gab den Trauben ein selchiges Aroma. Viele Winzer konnten Weine gar nicht füllen. Was nicht bereits im Keller war, wurde quasi nicht vinifiziert. Der Wein hat etwas sehr elegantes und feingliedriges. Eine tolle Nase. Stein, Graphit, Johannisbeere. Vanille, Kirsche, Haselnuß. Dicht und verwoben am Gaumen. Feinstes Tannin. Delikat. Tolle Länge und bereits ein schönes Glas Wein. Mir gefällt das sehr gut.
PROMONTORY 2016
Nach einigen Jahren Dürre, endlich mehr Regen 2016. Sonne und angenehme Temperaturen im Herbst, resultieren in einem feinem Jahr. Die Aromen sind dem 17er ähnlich, jedoch cremiger und einen Hauch üppiger. Babyspeck. Steht ihm aber sehr gut. Wieder diese mineralische Komponente. Enorme Länge und Struktur. Perfekte Gerbstoffe, eine Freude. Elegant und feinfruchtig. Toller Stoff. Vielleicht sind die Früchte hier eine Spur dünkler.
PROMONTORY 2015
Ein warmer Winter und große Trockenheit. Im Spätsommer extreme Hitze und somit eine frühe Ernte. 54 Erntedurchgänge waren notwendig. Das Ergebnis läßt sich trinken. Der Stil des Hauses und das Terroir bringen dem insgesamt molligeren Wein eine gute Struktur und durchaus Finesse. Intensiv und leicht barock. Später setzt die Säure ein, geben eine leichte Mineralität. Mehr Kräuter bereits. Schöner Schmelz. Wird im Glas immer straighter und holt auf. Bleibt aber im Schatten von 2016 und 2017.
PROMONTORY 2014
Diese Granate hatte ich schon mal und die Vorfreude war dementsprechend. Und es war toll. Eine unglaublich einladende Nase, direkt betörend. Die Wetterbedingungen 2014 waren ziemlich gut, keine Extreme. Wiederum viele Lesedurchgänge. Am Gaumen sofort wieder Graphit, gepaart mit einer feinen Frucht. Sehr präzise und verwoben. Beeren, Bergamotte. Tolle Harmonie. Großer Wein. Anzutrinken mit viel Freude im Moment. Später mehr Johannisbeeren, Pfeffer, würziges Finale. Struktur und Länge. Top.
PROMONTORY 2013
Wieder ein warmes Jahr und wenig Regen. Der Wein hat mehr Leder und Fleisch in der Aromatik als die anderen. Er hat für mich nicht die Harmonie der Vorgänger. Es baut sich die Struktur und Länge auf. Nach Minuten offenbart sich die Mineralität und Geschliffenheit. Insgesamt nicht so elegant und tänzelnd. Naja, aber schon ziemlich gut.
PROMONTORY 2012
Warm, aber ohne Hitze, Kalifornien halt. Etwas laktisch in der Nase. Johanisbeeren und Graphit. Paradearomatik des Hauses. Auch hier dauert es bis sich der Wein entfaltet. WILL HARLAN wollte uns die Entwicklung im Glas zeigen, hat funktioniert. Der Wein ist mächtiger als mancher seiner Kollegen. Trinkt sich fein. Lagerungspotenzial , wie immer mehr als vorhanden.
Die Weine sind im Laufe der Zeit eleganter und feiner geworden, geprägt werden sie auch vom Terroir, so will man das ja auch. Die kühle Note von nassen Stein zieht sich durch. Feine Frucht und extreme Länge gehören dazu. Holz meist nur dezent und geprägt durch sehr feines Tannin. Großartige Wein aus einem gelungen Projekt.
Als Abschluß
KRACHER TBA 7 WELSCHRIESLING ZWISCHEN DEN SEEN 100 PUNKTE
Ein echter Kracher der KRACHER, erst unlängst mit den 100 Punkten gekrönt. Eine Freude im Glas. Großes Süßweinkino. Marille, Quitte, kandierte Früchte, später Ingwer und eine perfekte Säure, die ihm viel Rückgrat gibt. Leicht kommt die Schuhcremenote. Honig, Limetten, helle Blumen. Salzkaramellen im Abgang. Grandios. Gratulation.
www.finewineshop.com
www.promontory.wine
Michael Kantor www.herbeck.wien

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