Loibnerhof (Dürnstein)

Der riesige Gastgarten und der enorme Gästeandrang zu Mutter- und sonstigen kulinarischen Festtagen sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Josef „Sepp” Knoll, der Herr über diese veritable Großgaststätte, in Wahrheit einer der besten Köche des Landes ist.

Die Harmonie von Wein und Speisen prägt den Charme dieses Wachauer Leitbetriebs mit seiner idealtypisch-gutbürgerlichen Küche, zu deren zahlreichen Glanzlichtern etwa Kutteln und Kalbsfuß in Weißwein, Kalbskopfsalat mit Gänseleber, Fischbeuschelsuppe, Wels mit Knoblauch und Kräutern, gedünsteter Ochsenschlepp, Freilandente mit Waldviertler Knödeln oder Hollerkoch zählen. Sepp Knolls Butterschnitzel ist längst ein ähnliches kulinarisches Wachauer Monument geworden wie die Marille oder das Wachauerlaberl.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Josef Knoll das hohe Niveau seiner Küche selbst zu Stoßzeiten hält, in denen es freilich da und dort zu längeren Wartezeiten kommen kann. Wahre Knoll-Profis besuchen den Loibnerhof daher lieber an ruhigeren Tagen, vor allem dann, wenn er das kleinere, aber dafür wesentlich gemütlichere „Winterquartier” bezieht.

Christoph Wagner

12 Kritiken | Kritik verfassen

pastinake, 28.08.06 @ 10:32

Nach vor Jahren gemachter schlechter Erfahrung (Flussbarsch in brauner Tunke !) haben wir den Loibnerhof am Wochenende besucht. Den Mut dazu verlieh uns das Schwärmen eines Speisingers über eine kürzlich genossene exzellente gebratene Gänseleber mit glasierten Marillen. Viel Betrieb (no na an einem schönen Samstag), trotzdem sehr aufmerksamer und schneller Service.
Feine Entenleberterrine mit frischem Marillenchutney als Vorspeise und als gar nicht erwarete Sensation: im Ganzen gebratener Zander für zwei mit Petersilienkartoffeln und Butter. Dazu Riesling Schütt 02. Danach noch je 1 Marillenknödel, mit durchschnittlichem Teig und sehr guter, vollreifer Marille.
Seit es den Dannerbauer bei Aschach nicht mehr gibt, habe ich keinen Zander "on the bone" mehr gegessen. Dieses herrliche Tier war aus dem Ottensteiner Stausee und perfekt zubereitet.

herby31, 08.11.05 @ 20:32

a motte Sache.........

grantelnde Ober, Massenauflauf....erinnert irgendwie an eine Backhendlstation der70er, was sicher auch seine Berechtigung hat und für viele ok ist...........

harb, 15.03.04 @ 10:38

Naja, man ist doch eindeutig selber schuld - oder? - wenn man zu Radfahrstosszeiten in die schöne Wachau fährt. Es kann doch den Gastronomen dort nicht angekreidet werden, dass sie ihre Hütten voll zu kriegen trachten und den Herren und Damen Sport-Ingenieren ihr geschmalzen Schärflein abluchsen. Schöne Gegenden haben den immensen Nachteil, dass sie irgendwann (leider) von allen möglichen Leuten erkannt und besucht werden, was die Preise treibt und die Qualität reduziert.
Der Loibnerhof macht dabei keine Ausnahme: ich möchte hier einen Begriff einführen, den man gerade in der gehobenen Gastronomie hinkünftig volle Beachtung schenken sollte - dem der menschengerechten Gästehaltung!
Ich konnte bei meinen Besuchen im Loibnerhof in den letzten Jahren eine galoppierende Erosion dieses Prinzips feststellen. Da hilft auch das Butterschnitzel nichts!

jamiesolive, 15.03.04 @ 01:14

Muttertagsdurchhänger okay. Und auch der Service ist hier nicht wirklich von der freundlichsten Sorte. Abgesehen davon, dass das ganze Lokal (im donauseitigen Bereich) schiach ist.
Aber über das Butterschnitzel lass ich nichts kommen, und über die Innereienküche schon gar nicht. Das macht Sepp Knoll so schnell keiner nach.

jamiesolive, 15.03.04 @ 01:07

Muttertagsdurchhänger okay. Und auch der Service ist hier nicht wirklich von der freundlichsten Sorte. Abgesehen davon, dass das ganze Lokal (im donauseitigen Bereich) schiach ist.
Aber über das Butterschnitzel lass ich nichts kommen, und über die Innereienküche schon gar nicht. Das macht Sepp Knoll so schnell keiner nach.