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Das Weinlog

30.05.06 @ 19:51

734.825 Punkte

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nein, keine neue Parkersche Rekordbewertung für den ultimativen (Garagen-?)Wein und auch keine Werbung für das teuerste Tasting der Weltgeschichte. Vielmehr die (grob geschätzte) Summe an Punkten, die zwanzig internationale Verkoster in 8.645 Verkostungsnotizen für Bordeauxweine des Jahrgangs 2005 vergeben haben.

Hier hat man sich die Mühe gemacht, all diese Punkte auszuwerten, zu normieren und so ein gemischtes Ranking zu erstellen, in dem die Weine aufscheinen, die von zumindest der Hälfte der Koster bewertet wurden. Das ergibt zwar keine Überraschungen auf den vorderen Plätzen, aber doch einen recht praktischer Überblick mit sinnvollen Sortierfunktionen.

Für Zahlenfetischisten wie mich (irgendeinem Laster wird man doch noch frönen dürfen) finden sich noch eine Reihe weiterer interessanter Auswertungen.

Meine Lieblingstabelle ist diejenige in der die Korrelationskoeffizienten der zwanzig Weingurus ermittelt wurden.

An diesen Werten lässt sich ablesen, wie ähnlich die jeweiligen Bewertungen sind. 1.0 wären völlig idente Reihungen, -1.0 wäre der Wert, falls der beste Wein von Koster A bei Koster B am schlechtesten bewertet würde (etc.).
Und rund 0.0 wäre zu ermitteln, falls aus den Vorlieben von Koster A absolut keine Rückschluss auf diejenigen des Kosters B gezogen werden könnten.

Am ähnlichsten bewerten demnach mit einem Wert von 0,86 Bernard Burtschy und die Grand Jury Européen, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass Monsieur Burtschy Mitglied dieser Jury ist. Letzteres gilt allerdings auch für Peter Moser, der mit 0,76 aber doch schon etwas zurück liegt.

Die mit Abstand eigenwilligsten Bewertungen dürfte jedoch die Engländerin Jancis Robinson vergeben. Im Schnitt "schafft" sie nicht einmal 0,5 und die gegenseitige persönliche Wertschätzung dürfte sich durchaus in dem Korrelationskoeffizienten von 0,36 zwischen ihren Wertungen und denen Robert Parkers widerspiegeln.

Ich schätze, das liegt schon hart an der Grenze statistischer Signifikanz.

7 Kommentare | Kommentar abgeben

-hs, 14.06.06 @ 15:36

Immer interessant
es freut mich, dass hier auch Profis mitlesen und sogar posten.

Mittlerweiler haben die Bewertungen von knalli, 08.06.06 @ 19:47

noch einer - wenns wen interessiert...
Ich war auch geladen beim grössten Zirkus der Welt. Und irgendwie ist es schon ein bissl seltsam durch die Gegend kutschiert zu werden, Punkte für Fassproben zu vergeben, die dann eh ganz anders auf den Markt kommen werden um dann noch einmal mindestens 10 Jahre reifen sollten bis man sie trinken kann, und das für Weine die jenseits jeder normal leistbaren Preisgrenze kosten werden. Währenddessen gehen anderorts in Frankreich auf die Strasse um gegen schwachsinnige Gesetze zu protestieren, weil sie sich das normale Leben nicht mehr leisten können. Und wir überlegen, ob der Margaux nun 400,- oder doch nur 350,- pro Flasche kosten wird. Manchmal ist mein Job schon ein bissl seltsam.

Wer trotzdem an meinen Bewertungen interessiert ist, kanns ja auf winetimes.at nachlesen.

Lieben Gruss

Knalli

Minimalist, 01.06.06 @ 19:00

wenn die Kräfte nachlassen
Ich bin zwar kein Golfer, aber ein wunderbarer Vorschlag.
In der Hochblüte meiner Weinschnüffelkunst, konnte ich (bei Blindverkostungen) manchmal "Monte Vertine" und "Ceparello" oä. auseinander erkennen.
Heute bin ich froh, wenn ich GV von Setzer nicht mit eienem Riesling von der Mosel "verwechsle" (meine Nase schwächelt schon bedenklich).
Deshalb "kralle" ich mich an gewohnte "Töne".
Weil ich ein Schokoholic bin, liebe ich den Cos D'Estournel (und würde Ihn auch hoch bewerten). Ich bin aber nicht sicher ob ich Ihn blind erkennen würde.
Aber, ich gehöre bei Verkostungen auch zu den Zahlern und nicht zu den Bezahlten.
Zu mindest sollte die Bezahlung an ein Handicap...?

noapino, 31.05.06 @ 17:22

Harmoniefördernd - aber fad
Das klingt doch nach einem tollen Konzept: Jeder Weinfreund oder Profikoster bekommt nur Punkte von den Anderen zu sehen, deren Bewertungen mit den Eigenen ausreichend stark korrelieren!

Da gibt’s dann kaum Widerspruch. Aber ein wenig fad wär's halt auf die Dauer...

pivu, 31.05.06 @ 15:37

Handicap und Platzreife
Ich bin dafür, dass ab sofort der persönliche Korrelationskoeffizient jedes Weinprofis in ein qualitativ aussagefähiges Schema umgewandelt wird, ähnlich dem Handicap beim Golf. Zur Feststellung der Platzreife, also der Lizenz, seine Punkte zu veröffentlichen, ist's dann auch nicht mehr weit.

(In meinen Notizen zum Thema Punktewahnsinn hab' ich mir hier ähnliche Gedanken gemacht.)

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