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Das Weinlog

14.01.07 @ 11:31

Rotes Niederösterreich

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Was die Burgenländer schon seit einiger Zeit versuchen, nämlich sich als vorzügliche Region für Weißwein zu verkaufen, wird nun von Niederösterreich mit dem Roten exerziert. Das Bild, das sich vor wenigen Tagen im Museumsquartier bot, war eher das einer Berg- und Talbahn: von tapferen Versuchen aus allen Regionen bis hin zu arrivierten Weingrößen (Bründlmayer, Alphart, Pitnauer) war eine wackere kleine Schar an Winzern angetreten, um beim „Rotweintag Niederösterreich” von der schlummernden Kraft des Landes zu berichten.

Das gelang partiell auch ganz gut, allerdings wurden auch die Schwächen jener, die mit dem Einsatz von kleinen Holzfässern speziell beim Zweigelt noch zu kämpfen haben, deutlich. Und nicht da waren vor allem jene, deren Rotweine zum fixen Bestandteil jeder halbwegs umfassenden Weinkarte gehören: aus dem Kamptal, vom Wagram, aus der Thermenregion. Deshalb schien mir der Titel der Veranstaltung nicht ausreichend schlüssig – niederösterreichischer Rotwein h a t bereits seinen Stellenwert. Interessant aber ist gleichwohl die Entwicklung in jenen Regionen, die noch nachhaltig als vorrangige Weißweingebiete gesehen werden, wie etwa das Weinviertel. Hier ließ Anton Schöfmann aus Haugsdorf aufhorchen, mit sehr eleganten, klaren und fein strukturierten Rotweinen auf Zweigeltbasis. Schon der „einfache” Haugsdorfer Zweigelt 04 (um flotte € 5,-) ist sein Geld mehr als wert, und die Cuvée Aconit 03, (ZW, PN, SL), in gebrauchtem großem Holz vermählt, zeigte das Feingefühl des jungen Winzers für Harmonie vornehme Zurückhaltung ganz vorzüglich (€ 7,50!).

Eine andere beachtenswerte Rotweingegend, die mehr Augenmerk verdient, ist jene um Mannersdorf an der March. Aber das ist eine andere Geschichte.

Zur Info: www.schoefmann.at

7 Kommentare | Kommentar abgeben

pivu, 17.01.07 @ 11:43

Reife in NÖ
Ich würd' das mit der Reife nicht so kritisch sehen. Man muss ja nicht gleich mit spätreifenden Cabernets, Syrahs oder auch Blaufränkischen experimentieren, aber warum soll der Zweigelt nicht geeignet sein, wenn der Qualitätsanspruch nicht zu groß ist? Oder der Blaue Portugieser, den's dort immer schon gab? Ansonsten gäb's ja noch Pinot und St. Laurent für die, die mehr wollen.

And don't forget, NÖ ist mehr als nur das Weinviertel (incl. der Rotweininsel Haugsdorf, Mailberg). Vor allem Carnuntum oder bestimmte Gebiete an der Südbahn (Tattendorf, Sooß) sind doch gerade aufgrund ihrer Roten (Weine) berühmt.

burnr, 17.01.07 @ 11:14

@andreas
Ich hab von solchen Dingen auch wenig Ahnung, wollte mich nur wichtig machen. Aber misst Du dem Jahrgang bei Weinviertler Rotweinen nicht auch eine besondere Bedeutung zu? Mir haben zumindest Winzer berichtet, dass die volle physiologische Reife nicht in jedem Jahr erreicht werden kann. Dass man Weinen ausreichend Zeit zur Reife lässt ist ja sehr wünschenwert, aber dass 2003 optimal für Weinviertler Rote war ist wohl auch unbestritten.

andreasbigler, 15.01.07 @ 21:00

@ schönes Jahr sein muss, damit die Trauben wirklich voll reif werden
Könnte es nicht auch sein, dass manche Winzer ihren Weinen einfach Zeit zur Entwicklung lassen, aber ich frag ja nur, da ich von solchen Dingen nur wenig Ahnung hab ?!

alma, 15.01.07 @ 14:44

dem Eingeborenen
Kommt.

burnr, 15.01.07 @ 14:40

Haugsdorf
...ist ja schon länger als Rotweininsel im Weinviertel bekannt. Die kleinklimatischen Voorzüge weiß auch Christoph Bauer vom Weingut Hans Bauer hervorragend zu nutzen.

Das Problem der Rotweinenklaven ist nur, dass es schon ein schönes Jahr sein muss, damit die Trauben wirklich voll reif werden. So wie 2003, kein Wunder dass Herr Schöfmann immer noch den 03er präsentiert. Aber mit dem 2006er sollte für entsprechenden Nachschub gesorgt sein.

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