Home | Blogs | Das Weinlog | 12.02.07

Das Weinlog

12.02.07 @ 15:41

Weinkarte, überhaupt

Kommentar abgeben

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

Abgesehen vom Preis des Weins, der für mich Kundin schon auch wichtig ist, interessiert mich vor allem eins: was passt mir zum Essen des Tages? Und wenn ich dann das Kellerbuch mit Inhaltsverzeichnis und hunderten Positionen in der Hand halt, ist das zwar eindrucksvoll, aber wenig praktikabel.

Dem kundigen Gast kann auch die Ordnung der Weinkarte ziemlich wurscht sein, weil er eh weiß, was er will. Wenn ich auf Burgunder steh, dann find ich die schon, und wenn kein einziger Pinot da ist, dann nützen mir alle Systeme nix.

Da und dort sieht man's ja schon, aber noch zögerlich: die auf die Tageskarte abgestimmten Empfehlungen. Die allerdings wirklich entsprechend gewählt sein sollten. Wer dann mehr sehen/lesen will, kann ja immer noch zum schweren Buch greifen. Oder den Sommelier fragen.

17 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 06.03.07 @ 16:10

"Das schwere Buch"
.. ich bin eine Weinbanause. Ich mag ihn etwas süß und gespritzt. Ich wundere mich wirklich oft über den Sinn solcher schwerer Bücher, ich denke da sind die Riesenweinkarten gemeint. Man findet nichts und die Empfehlungen sind ob dieser Masse, denn irgendwas muß immer weg, auch nichts wert.
Ich bin für kleine Karten, günstige Preise usw..

andreasbigler, 26.02.07 @ 13:14

eigentlich ganz einfach ...
Ein guter Verkäufer kann und wird immer das verkaufen, was er will und was einen guten Schnitt bringt, auch wenn der Käufer das Gefühl hat, beraten worden zu sein und seine persönliche Entscheidung getroffen zu haben, deshalb nennt man solche Leute auch "liebevoll" Keiler.

Ein Berater sorgt dafür, dass man immer das bekommt, was man braucht und was passt, auch wenn es ihm etwas weniger Umsatz bringt, denn so ein Typ identifiziert sich mit SEINEN Produkten. Diese Typen sind eigentlich sehr nette Spinner, aber wer kann es sich schon leisten ein netter Spinner zu sein?

Aber darüber zu diskutieren, sollte in einem Yuppi-Forum geschehen .....

abcdef, 25.02.07 @ 18:21

andreasbigler- das verstehe ich nicht
....Sommeliers, Weinkellner sind Verkäufer, und da bleibt schon mal die ehrliche Beratung ein wenig auf der Strecke, denn den Produktionsdruck haben alle Verkäufer, auch wenn es die meisten bestreiten ... wo soll den der Unterschied sein on Wein A oder B empfohlen/ verkauft wird?

andreasbigler, 24.02.07 @ 12:50

@ dfw
Das ist sicherlich nicht naiv, nur behaupte ich mal ganz frech, sind die meisten Restaurantmitarbeiter mit dieser Art der Bestellung oftmals überfordert und das kann viele Gründe haben, die man stundenlang bequatschen könnte.

Und jetzt handle ich mir wahrscheinlich wieder ein paar verbale Watschen ein, Sommeliers, Weinkellner, oder wie immer sonst wir sie nennen, sind Verkäufer, wie ein ein Autoverkäufer auch und da bleibt schon mal die ehrliche Beratung ein wenig auf der Strecke, denn den Produktionsdruck haben alle Verkäufer, auch wenn es die meisten bestreiten ...

dfw, 22.02.07 @ 22:48

Wein der Woche
Manchmal lese ich auf Speiskarten Empfehlungen von 2 oder 3 verschiedenen Weinen, z.B. als Aperitif oder einfach so. Was ist das Motiv dafür?

2. Wenn wir zu Speisen die entsprechende Weinbegleitung vorfinden oder uns beraten lassen, wäre es theoretisch oder auch praktisch denkbar, zuerst die Weine zu wählen und sich über die entsprechende Speisenbegleitung beraten zu lassen.

Ich weiß, ich bin naiv.

andreasbigler, 21.02.07 @ 16:01

Aha, interessant ...
... da kommen wir von "Weinkarte überhaupt" plötzlich zum Biowein.

Egal, wie auch immer, ich möchte mich da lieber "amigo" anschließen, nicht weil er unserem Biofreund empfiehlt sich zum Weinakademiker weiterzubilden, sondern weil das, was er sagt, nicht zu bestreiten ist.

Ich bin mir sicher, dass österreichische Winzer alle naturnah arbeiten und man nicht unbedingt BIO essen und trinken muss, um sich nicht zu "vergiften", außerdem ist die BIO-Landwirtschaft nicht das Wundermittel zur Revitalisierung unseres Planeten.

Ich hab bereits sehr viele BIO-Weine im Vergleich mit "Standard - Weinen" verkostet und nur selten einen wirklich guten Grund gefunden, den etwas höheren Preis für BIO zu bezahlen.

Letzten Endes sollen jene Produkte auf den Markt, die der Konsument verlangt und ob das Bio ist, oder nicht, steuert hoffentlich auch in 100 Jahren noch der Konsument.

caramel, 20.02.07 @ 13:52

bio oder nicht bio
ist mir völlig egal. mir ist wichtig dass der wein authentisch und gut schmeckt, dass der wein die handschrift von winzer und region trägt. ich konnte bis dato geschmacklich noch keine unterschiede zwischen guten biowein und konventionell hergestellten wein feststellen. zu den weinen von joly: da muss ich mich pv anschließen, ich habe diesbezüglich schon viele enttäüschungen hinnehmen müssen.
ich weiß, dass österreichs winzer mit größter sorgfalt ihr kapital, nämlich natur und boden, pflegen, egal ob bio oder nicht. bio hat für mich dann priorität, wenns besser schmeckt als konventionell. das kommt manchmal im lebensmittelbereich v.a. bei importierten waren vor, sicher jedoch nicht bei heimischen wein.

dfw, 20.02.07 @ 12:57

Nicolas Joly
hat selbst davor gewarnt, daß die kontroversielle Diskussion in der Fachwelt zu Handgreiflichkeiten führen wird. Und das schon vor 20 Jahren.

Daß der Konsument entscheidet, ist eh klar, verehrter GJ. Ich wünsche es Ihnen, daß es zu Ihren Gunsten ist. Aber, bitte, ohne verbale Handgreiflichkeiten.

"Leben ist Veränderung" - vielleicht auch das Leben der Winzer.

bioweinwelt, 20.02.07 @ 08:39

Bio oder nicht?
Die Entscheidung sollte man dem Konsumenten überlassen und das Thema sollte nicht zu persönlichen Angriffen führen. Auch auf der Lebensmittelseite wurde ich vor 10 Jahren belächelt, der Erfolg gibt mir recht. Im Weinbau wird es sich nicht viel anders verhalten. GJ

-pv, 19.02.07 @ 22:22

Off Topic
Ob Bio oder nicht bio, ob mit oder ohne -dynamisch, gute Weine gibt's da und dort, sogar der gute Nicolas Joly hat mich öfter enttäuscht als überzeugt. Obwohl ich ein Fan der Biodynamie bin. Viele Nicht-Bio-Weine sind natürlicher und schonender ausgebaut und auch besser als die mit dem Gütesiegel. Nur muss man dann diejenigen, die das anders sehen, persönlich angreifen? Und was hat die ganze Diskussion mit dem Ursprungsthema zu tun?

bioweinwelt, 19.02.07 @ 19:04

Biowein
Wohl auch ein Verfechter der konventiellen Methode? Wie Sie Wein beurteilen ist Ihre eine Sache, aber wenns biologisch klappt und auch noch dazu schmeckt? Warum lässt man nicht den Konsumenten entscheiden? Bei den Grundnahrungsmitteln haben viele schon auf den Trend reagiert. Und auch Recht bekommen. Bin schon zu lange in der Branche um mich mit Besserwissern herumzuschlagen. Oder haben die Loire-Winzer oder jene aus dem Elsass alles falsch gemacht? Nicolas Joly, oder Fetzer aus Kalifornien? Diese Weine haben Sie vermutlich noch nie getrunken. Dies zum Thema wer wieviel Wein getrunken hat, oft vielleicht auch zuviel. GJ

amigo, 19.02.07 @ 18:30

biowein?
sehr viel wein haben sie in ihrem leben aber noch nicht getrunken, oder? na vielleicht ändert sich das, wenn sie einmal fertiger weinakademiker sind.
spritzmittel oder nicht, ist ein wichtiger ideologischer punkt, aber hat mit der qualität des weins relativ wenig zu tun. da gehts immer noch primär um standort, rebsorte, ertrag, weingartenpflege und kellermanagement. und die idee nicht zu vergessen.
michlits macht ganz brave weine, ein grauburgunder aus einem verwilderten und unbewirtschafteten weingarten zu machen, mag zwar originell sein, die besitzer der benachbarten weingärten werden sich über den auf diese weise verstärkten oidium- und peronospora-druck aber bedanken.

bioweinwelt, 19.02.07 @ 17:19

Biowein
Beim Thema Biowein geht es nicht um Kuhhörner, welche im Weinberg vergraben werden. Als angehender Weinakademiker habe ich mich mit der Problematik durchaus seriös auseinandergesetzt. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Sparte Weinbau den größten Zuwachs an Spritzmitteln in der Landwirtschaft verzeichnet. Für mich einer der gelungensten Weine der letzten Jahre ist der Graupert des Weingutes Meinklang/Michlits in Pamhagen, ohne synthetische Spritzmittel, aus biologischer dynamischer Produktion. Vielleicht besuchen Sie das Weingut Meinklang mal, zum besseren Verständnis der Materie. Das Österreichs Winzer qualitätsorientiert arbeiten ist keine Frage. Über ökologisch kann man diskutieren. Gerhard Jagersberger

dac, 19.02.07 @ 15:41

biowein
Dass gute Weine unter anderem nur durch Verzicht auf synthetische Spritzmittel entstehen glaub ich nicht. Einige synthetische Spritzmittel sind, sinnvoll und sparsam dosiert, in manchen Jahren für die Erzeugung von hochqualitativen, GESUNDEN Traubengut beinahe unumgänglich. (Ich denke da z.B. an Botrytizide) Und wer behauptet, dass konventionell arbeitende Betriebe in Österreich auf totgespritzten Traubenproduktionsstätten arbeiten, der hat vom Weinbau scheinbar keine Ahnung. Österreichs qualitätsorientierte Betriebe sind allesamt bedacht darauf, möglichst gesunde Rebstöcke in einem vitalen Umfeld stehen zu haben, nur auf einem guten Boden wachsen ebensolche Trauben. Pflanzenschutzmittel werden von den konventionellen Betrieben sehr sparsam und nur dann wenn es notwendig erscheint, eingestetzt; nämlich nur dann, wenn die GESUNDHEIT des Rebstocks durch unwidrige Witterungsverhältnisse gefährdet ist. Das Biowein-Thema ist momentan ein ziemlich populäres, leider wird hier viel Schindluder getrieben und den Konsumenten diverse Bären aufgebunden. Es macht momentan leider den Anschein, dass die Popularität (wahrscheinlich Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung der v.a. neuen Weinwelt) dieses Themas sehr gerne marketingmäßig genutzt wird. Die Thematik sollte etwas objektiver und fairer beleuchtet werden.
Klar ist, dass österreichischer Spitzenwein nichts mit industrialisierten und internationalisierten Produkten zu tun hat, und das in österreich so "biologisch" produziert wird, wie in sonst kaum einen Weinbauland!
Bitte sprechen wir nicht von totgespritzten Weinbergen. Und lassen wir uns nicht von vollgekackten, im Weinberg vergrabenen Kuhhörnern irritieren.

bioweinwelt, 19.02.07 @ 13:49

Biowein - der öko- und bio- logische Weg
Ökologie, Qualität und Genuss gehören untrennbar zusammen. Gute Weine entstehen im Weinberg, in einem intakten Lebensraum. Dies funktioniert unter anderem nur durch Verzicht auf syhntetische Spritzmitel. Der ökologische Weinberg ist also keine totgespritzte Traubenproduktionsstätte. Biowein hat derzeit in Österreich noch eine relativ geringe Bedeutung, aber es ist der logische Weg. Biowein ist noch immer weit davon entfernt, in Österreich als Kaufargument zu dienen. Italien oder das Elsass sind geradezu Hochburgen für Biodynamiker, ebenso das Loire-Tal, allen voran Nicolas Joly. Auf lange Sicht wird sich diese Arbeitsweise aber bezahlt machen, davon bin ich überzeugt. Mit der Errichtung der "bioweinwelt" in Österreich möchte ich allen Biowein-Freunden und jenen die es noch werden wollen, ein umfangreiches Sortiment und tolles Service anbieten. Der Start erfolgt Anfang April. Liebe Grüße Gerhard
www.bioweinwelt.at

-pv, 15.02.07 @ 08:56

Nur eine Karte
Ich les' im Restaurant meist eh nur die Weinkarte und lasse mein vis-à-vis für mich bestellen. Bei mir (in D) um die Ecke gibt's seit neuestem ein Lokal, da scheint man sich das zu Herzen genommen haben: Die Speisekarte (2 Seiten) wurde in das umfassende Weinbuch integriert, die Kalkulation ist übrigens vorbildlich: Hauptspeisen zw. 10,- und 15,-, die Weine gibt's für einen Aufschlag von 15,- zum Handelspreis, der manchmal sogar niedriger als der Ab-Hof-Preis ist.

Als Tipp für alle Frankfurt-Jetter: das Grand-Cru in der Textorstraße, mitten im Ebbelwoi-Distrikt.

-bd, 13.02.07 @ 14:11

Alte Weine
Das ist ein gutes Thema, bei dem es noch viel Verbesserungsbedarf gibt. Da gibt es in manchen Hotels Tagesempfehlungen von so "gereiften" Weinen, wo der Verdacht nahe liegt, dass sie einfach Platz im Keller schaffen wollen und Weine empfehlen, deren optimale Trinkreife schon überschritten ist. Dann gibt es wieder Restaurants, die verzichten gänzlich auf Empfehlungen und auch gleich auf Sommeliers, weil der Oberkellner das eh auch können sollte.

Dann gibt es noch Weinkarten, wo auf Jahrgangsangaben verzichtet wird, weil das Programm eh über Jahre gleich bleibt.

Neue Kommentare

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]

--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]

--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]

--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]

--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Blogs Archiv

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 03.05. @ 09:33
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33

SPEISING Suche
suchen!
Gesamtkarte
Lokal finden
suchen!
?ber uns | Sales | Kontakt | Impressum | Presse | Partner
JPETo™ Content Management System
design by
DMC

Diese Website verwendet Cookies, um die angebotenen Services zu verbessern. Die weitere Nutzung der Website wird als Zustimmung zur Verwendung von Cookies betrachtet. Einverstanden | Mehr erfahren