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Das Weinlog

10.03.07 @ 12:59

Weingläser - Kultur, Fetischismus oder was?

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Egal, wo man in Österreich hingeht, fast überall gibt's Wein aus gutem Glas. Im Sterne-Restaurant sowieso, aber auch im Landgasthof, im Beisl oder beim Heurigen. In Frankreich, immerhin der Hochburg der Ess- und Trinkkultur, könnte man sich da einiges abschauen, einige Michelintester scheinen dort eine Vorliebe für Pressglas zu haben.

Aber, frei nach J-M. Simmel, "es muss nicht immer Riedel sein". Ich z.B. lasse meine Sommeliers nach und nach verstauben und liebe die Denkart-Gläser aus der Glashütte Zalto, konkret das Universal-(Smaragd-) und das Pinot-Glas, letzteres auch für große und reife Weißweine. Dazu kommt deren optische Kompatibilität zu billigen ALDI-(Hofer-)Gläsern (Serie "Amore", ca. 1,- / Stk.), sollten sich einmal mehr Gäste zu mir verirren oder ich die Lust am händischen Abwasch (für mehr als ein Glas) verlieren. Ein eigenes Glas je Rebsorte war seinerzeit ein genialer Marketinggag, dem auch ich aufgesessen bin, ist aber à la longue für den privaten Haushalt nicht durchhaltbar und auch genusstechnisch nicht immer das Non-Plus-Ultra.

Ein richtiges Aha-Erlebnis aber, fast schon an der Grenze zum dekadenten Understatement, bereitete mir letzten Sommer ebenfalls ein mundgeblasenes Glas, nämlich das ganz einfache Achtelglas (!) von Lobmeyr: weniger Duft, dafür die Struktur und letztendlich das, was im Mund und worauf es überhaupt ankommt, betonend, gerade mineralische Weine kommen so besser zur Geltung. Keine Chance für Blender, sondern gewissermaßen "back to the roots".

Welche Trinkgefäße nutzen die Traubinger, und warum?

6 Kommentare | Kommentar abgeben

pivu, 13.03.07 @ 08:26

Sti(e)llos
Riedel hat dem ja mit der "O"-Serie entsprochen. Und auch die neuen "Tyrol"-Gläser sind auch für wenige grazile Pratzerl geeignet.

andreasbigler, 12.03.07 @ 22:35

Grundstzdiskussion?
Wenn ich daran denke, wo die Mehrheit der Gläserbenützer selbige anfassen - nämlich ganz plump am Kelch - frag ich mich nicht nur, wieso die Dinger einen schönen Stiel haben, sondern wozu die verschiedensten Glasformen hergestellt werden und wieso hier von Kultur gesprochen wird, wenn diese eh nur vera**** wird ......

Ganz frech sag ich, dass die meisten Leute eh keine Ahnung von "Trinkgefäßen" haben. Nein, das bezieht sich nicht auf uns, die hier posten ..... hoff ich halt!

-pv, 11.03.07 @ 08:41

nicht nur die Form ...
... des Glases ist wichtig, auch das Material selbst. Die erste Generation der Denkart-Gläser waren dünnwandig wie kein anderes Glas, sehr zur Freude der Gastronomie. Ganze drei aus dieser Zeit haben überlebt bei mir, die haben wahrscheinlich schon Sammlerwert. Mittlerweile sind sie etwas dicker und wesentlich stabiler. Und dann ist eine große (mikroskopisch gesehen) Rauhheit das Glases wichtig, um den Geruchsstoffen, die sich in den Poren verlieren, möglichst viel Oberfläche zu bieten. Achtung, das gilt auch für Spülmittelreste. Einfach mal den Test mit einem ausgetrunkenen Weinglas machen, wie lange sich der Geruch darin hält oder auch nicht.

Noch was zur Zalto-HP: in ein, zwei Wochen wird's wieder einen Webshop geben.

Fahr' gleich bei strahlendem Sonnenschein in den Rheingau zum Rioja-tasting, vielleicht nimm ich ja meinen Lobmeyr-Becher mt ;-) .

kubse, 11.03.07 @ 00:29

Denk vs. Döllerer
Sind die beiden Glasserien in Form ,Verarbeitung, Gewicht und Anspruch nicht denk(!)bar ähnlich? Hab versucht, links zu finden, bei den Döllerers isses schwierig, die Zaltos kann man hier anschauen: http://www.deroskar.at/zalto/de/p1021.htm

Ich bleib derweil bei den Riedels, weil ich sie nicht wegwerfen mag. Aber ich find die Idee mit der Hofer-Kombi sehr gut.

profiler, 10.03.07 @ 17:44

döllerer glas.....
ich weiss, ich lehne mich jetzt ein wenig aus dem fenster, aber besagtes glas ist auch nur eine kopie... und zwar wurde diese glasform ursprünglich auch von riedel produziert und nämlich unter der reihe "Willsberger". namensgeber für diese glasserie war joseph willsberger, herausgeber der quartalsmässig erscheinenden zeitschrift "Gourmet" die jahrzehntelang einen grossen beitrag dazu leistete, nach erneuerung hungernden feinschmeckern und weinliebhabern berichte über gutes essen, guten wein und gute produkte näher zu bringen, leider wurde die produktion sowohl der glasserie als auch des magazins schon lange eingestellt.


gruss

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