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Das Weinlog

26.03.07 @ 15:13

Betrüger am Werk

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Können wir noch sicher sein, dass das drin ist, was drauf steht? Die Meldungen über gefälschte Weine häufen sich und jetzt scheint man auch dem Herrn Rodenstock alias Görke auf die Schliche gekommen zu sein. Die berühmten Jefferson-Weine sind den Angaben eines Käufers zu Folge gefälscht. Da es sich hierbei um Weine handelt, die vor der französischen Revolution gemacht wurden geht es immerhin um beachtliche Summen, die dafür ausgegeben wurden und daher ermittelt das FBI.

Auch beim Weinhandel über ebay sind schon mehrere Betrugsfälle publik geworden. Die Methoden zur Überprüfung der Echtheit sind so aufwendig und kostspielig, dass sie nur für die teuresten Weine der Welt in Frage kommen. Also ein herrliches Betätigungsfeld für betrügerische Zeitgenossen, dann ein FBI-Engagement kommt nicht so bald in Frage.

Ich habe ohnedies keine so teuren Weine im Keller, dass ich Angst vor Fälschungen haben müsste. Oder sollte ich doch? Ich kaufe Wein von Winzern, denen ich vertraue. Aber kann ich wirklich wissen, dass nur nur Trauben die er selbst angebaut hat für den Wein verwendet wurden? Nein, kann ich nicht, denn jeder Winzer darf ein gewisses Maß Trauben zukaufen, ohne dass er es deklarieren muss. Aber kann ich wissen, dass nur Wein in der Flasche ist, den der Winzer meines Vertrauens auch bei sich im Betrieb vinifiziert hat? Nein kann ich auch nicht, denn wie soll ich es überprüfen? Aber wie gesagt, ich vertraue auf die Ehrlichkeit der Winzer, tut Ihr das auch?

20 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 24.03.08 @ 15:12

@kubse
..eine leider shcon verstorbene Bundesrätin schenkte meiner Mutter, die ihre Wohnung pflegte einen alten Geigenkasten. Der Geigenkasten war mehr als kaputt im inneren eine kaputte Geige. Alsi den staubigen Siff entfernte sah ich zu meinem Erstaunen ein kleines Schild, vorsichtig weichte ich das mit Wasser so auf, dasss es leserlich wurde. Faciebat de Antonius Stradivari 1721. Nciht dass ich gleich ausgeflippt wäre - ich habe das Relikt noch so wie es nach der Reinignjg zum Vorschein kam. Trotzdem trug ich es zu einem Geigenbauer. Der nahm es fast mit Abscheu zur Hand und sagte bloß: ein böhmisches Imitat. Basta er würde mir, weil man etwas vom Holz vielleicht zum Ausbessern brauchen könnte 500 Schillinge dafür geben.
5 Hunderter für diesen offensichtlichen Müll?? Ich fragte in einem Salzburger Museum nach. Hier konnte man gar nichts darüber sagen, das Schild fand man in einem Katalog, das sah gleich aus wie meines im Geigenwrack.
Ich hoffe du kannst das aufklären, ich bin der Ansicht es kann eine Fälschung sein, zudem ist das Ding ja auch noch kaputt. Schaut aber trotzdem sehr gediegen aus.
Bussi fürs Osterhaserl daheim!

kubse, 24.03.08 @ 10:41

Nanana...
Bei den echt alten, wertvollen Geigen ist es schon was anderes, weil diese alten Meister ihre eigene Art zu bauen hatten, jeder die seine. Es gibt sehr wohl Menschen, die das beurteilen können. So ein Zertifikat kostet halt auch ein Eckhaus. Wenn du so eine Geige billig kaufen willst, bist schon selber der Blöde, wenn nachher feststeht, dass es Mist war - wie immer, wer billig kauft, kauft teuer.
Nichtsdestotrotz ist das Geigenhändlergeschäft ähnlich dem Immobilienhandel - viel schmutziger gehts nimmer.

Fälschungen gibts überall, ob in den Weinkellern Hong Kongs oder den russischen vanGogh-Privatsammlungen. Ich denk mir dann schon auch, es soll so sein, dass gewisse Menschen, die dem allen ein Leben lang hinterher jagen, ständig angeschmiert werden ;-)

Frohe Ostern allen Speisingern!!

PICCOLO, 23.03.08 @ 22:20

Österreichs Weinhändler...
..werden da mit Sicherheit nicht betroffen sein. Denn auszahlen tut sich das ja nur bei so Raritäten. Wer das will, eine Flasche Wein uralt usw.. der solls glauben, nachweisbar ist es sowieso nicht.
Es ist wie bei einer alten Geige, wo soll man hingehen um sie zu schätzen, wenns wer kaufen will will er sie immer billig. #Um die Deppen welche sich so teure Flaschen ersteigen wollen ist mir nicht leid...

noapino, 25.05.07 @ 16:58

"Billige" Weine um 270€ als Ausgangsprodukt
So zahlt sich's aus:

[...]
Im Verlauf der Ermittlungen war zudem festgestellt worden, dass ein Teil der Beschuldigten billige Weine umetikettiert und zu wesentlich überhöhten Preisen von bis zu 3000 Euro pro Flasche über ein Internetauktionshaus verkauft hatte. Es handelte sich überwiegend um Weine aus französischen Anbaugebieten. Gefälscht wurden vor allem Etiketten von Weinen aus dem Gebiet Pomerol/Gironde, die besonders hochpreisig gehandelt werden und ausschließlich in spezialisierten Weinhandlungen erhältlich sind. Durch den Verkauf der umetikettierten Weine wurden Gewinne von ca. 1000 Prozent erzielt
[...]

Die Staatsanwaltschaft Köln und das Bundeskriminalamt
http://www.bka.de/pressemitteilungen/2007/pm070525.html

mazi, 10.04.07 @ 00:22

Grundsätzlich...
... finde ich es nicht in Ordnung, wenn nicht das drauf steht, was drin ist. Auszeichungspflicht besteht schon bei vielen Lebensmitteln, bei Genussmitteln wird das wohl auch noch kommen (oder ist teilweise schon so).
Andererseits finde ich es schon fast lustig, wenn man für einen Wein Unsummen zahlt, der dann gar nicht echt ist - das ist irgendwie ein Doppelnepp;-)).

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