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Das Weinlog

26.03.07 @ 15:13

Betrüger am Werk

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Können wir noch sicher sein, dass das drin ist, was drauf steht? Die Meldungen über gefälschte Weine häufen sich und jetzt scheint man auch dem Herrn Rodenstock alias Görke auf die Schliche gekommen zu sein. Die berühmten Jefferson-Weine sind den Angaben eines Käufers zu Folge gefälscht. Da es sich hierbei um Weine handelt, die vor der französischen Revolution gemacht wurden geht es immerhin um beachtliche Summen, die dafür ausgegeben wurden und daher ermittelt das FBI.

Auch beim Weinhandel über ebay sind schon mehrere Betrugsfälle publik geworden. Die Methoden zur Überprüfung der Echtheit sind so aufwendig und kostspielig, dass sie nur für die teuresten Weine der Welt in Frage kommen. Also ein herrliches Betätigungsfeld für betrügerische Zeitgenossen, dann ein FBI-Engagement kommt nicht so bald in Frage.

Ich habe ohnedies keine so teuren Weine im Keller, dass ich Angst vor Fälschungen haben müsste. Oder sollte ich doch? Ich kaufe Wein von Winzern, denen ich vertraue. Aber kann ich wirklich wissen, dass nur nur Trauben die er selbst angebaut hat für den Wein verwendet wurden? Nein, kann ich nicht, denn jeder Winzer darf ein gewisses Maß Trauben zukaufen, ohne dass er es deklarieren muss. Aber kann ich wissen, dass nur Wein in der Flasche ist, den der Winzer meines Vertrauens auch bei sich im Betrieb vinifiziert hat? Nein kann ich auch nicht, denn wie soll ich es überprüfen? Aber wie gesagt, ich vertraue auf die Ehrlichkeit der Winzer, tut Ihr das auch?

20 Kommentare | Kommentar abgeben

andreasbigler, 29.03.07 @ 14:27

@ gut oder böse?
Da stimm ich zu 99% zu, allerdings sehe ich es schon als Beschiss, wenn zum Beispiel ein Produzent in einem bestimmten D.O. - Gebiet, Trauben aus einer anderen Region zukauft, was angenommen in diesem Fall nicht erlaubt wäre und dann trotzdem, den noch immer sehr guten Wein, als D.O. verkauft! Prinzipiell wäre es egal, wenn der Wein gut ist und den Konsumenten schmeckt, da ist aber noch immer das "Gesetz", egal ob sinnvoll, oder nicht. Wenn's nicht erlaubt ist und doch getan wird, ist es eben Betrug ....

amigo, 29.03.07 @ 10:27

gut oder böse?
ich fühl mich, ehrlich gestanden, nicht betrogen, wenn ein winzer trauben aus grandiosen einzellagen zukauft. in österreich gibt’s immer diese seltsame panik, dass guter wein nur dann zustande kommen wann, wenn das weinbäuerlein sowohl mit dem traktor durch den eigengrund fährt, die fässer selber schrubbt und auch noch persönlich auf der prowein steht. romantisch, ja, aber keineswegs qualitätsorientiert, es gibt schließlich spezialisten für alles. im burgund hat der handel mit trauben und sogar mit weinen lange tradition, in südtirol wird fast nur zugekauft, in kalifornien sowieso, sogar bei den mitunter besten weinen, vom "lohnpressen" gar nicht zu reden. bitte den horizont ein wenig erweitern, die weinwelt ist größer als von spitz bis zum eisenberg.

pivu, 27.03.07 @ 09:10

Kavaliersdelikt
Betrug, was für ein häßliches Wort! Vielleicht schummeln wir ein bissl, ein Kavaliersdelikt eben. Also 12,5% Alc draufschreiben, egal ob 12,1 oder 12,9% drin sind. Bis zu 15% minderwertige Sorten zum Riesling tun, mit alten Jahrgängen strecken, ist eh alles erlaubt, von wegen strengstes Weingesetz der Welt.

Apropos: so minderwertige Sorten wie Semillon oder Viognier, sogar Syrah gehört(e) mal dazu, dürfen in Ö nicht als Qualitätswein abgefüllt werden. Also muss das Zeugs als Tafelwein verkauft werden. Wer betrügt da wen?

Oder man machts's wie einst Gerhard Wohlmuth: der verkaufte seinen Semillon als? Na wer weiß es? Zufall, Schmäh oder Verar...ung? Typisch österreichisch eben!

dfw, 26.03.07 @ 21:59

Ich kann
mir leider nix leisten, was einer Fälschung "würdig" wäre.

Aber was mich schon wundert, ist die Tatsache, daß die gottsöbersten Experten eine "Fälschung" nicht mit Sicherheit erkennen können.

Und das macht mich bei dem ganzen "winetasting" und testing schon stutzig. Aber schon sehr !!!

andreasbigler, 26.03.07 @ 18:39

Betrug gibt's nur bei "Brands"
Ja das ist wie mit Rolex, D&G und wie das ganze sehr berühmte Zeug heißt und weil man damit angeblich besser ist, es sich aber nicht jeder leisten kann, wird das Zeug täuschend ähnlich nachgebaut ....

Meine GVs, Zweigelts und Rieslinge, die ich so trink, sind glücklicher Weise nicht fälschungswürdig, es genügt doch, wenn sie ausgezeichnet schmecken ....

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