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Das Weinlog

09.11.22 @ 21:55

WINES OF TANTRIS AND MORE

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Letzte Woche war wieder einmal MAISON CULINAIRE TANTRIS in München angesagt. Über die Geschichte und Neuadaptierung des Hauses habe ich schon vor einem Jahr berichtet speising.net/essen/detail/11747_DE_O/.
Für mich hat sich die Qualität des MENU Restaurants noch einmal gesteigert. Produktqualität und Handwerkskunst sind großartig. Das DNA ist auf dem hohen Niveau geblieben und ermöglicht einen zeitlosen Einblick in die hohe, französische Kochkunst. Klassik mit einem Twist halt.

Heute will ich nur über die tollen Weine berichten. Die Weinkarte ist beeindruckend und manches Rares ist erfreulich fair kalkuliert.

MENU
RIESLING NONNENBERG 2014 GG GEORG BREUER
Wir wollten einen deutschen Riesling, ich einen BREUER und ich mag die NONNENBERG Weine sehr. Das Jahr zu bestimmen, habe ich dann dem CHEFSOMMELIER NICOLAS SPANIER überlassen. Die Empfehlung war wunderbar. Kein großes Jahr, jedoch sicher unterschätzt. Der Wein präsentiert sich perfekt im Trinkfenster. Präzise Säure und leichter Schmelz, feine Steinobstnoten, etwas Zitrus, Kräuterwiese. Lang und aromatisch im Abgang. Wirkt immer noch sehr jung. Herrlich

Als nächstes war uns nach BURGUND WEISS. Diesmals hatte Nicolas freie Hand, Mineralität mit etwas Fett, wegen dem Essen war die Anforderung. CHASSAGNE MONTRACHET MORGEOT 1er CRU 2017 BRUNO COLIN. Ebenso bereits fein zu trinken. Dezentes Holz, leichte Röstaromen. Coole Struktur und Säure. Gefällt mir gut. Apfel, Vanille, Hauch Apfelstrudel. Gut zum Essen.

Zu einem sehr gelungenem Kartoffelgnocco mit Steinpilzen in verschieden Varianten dann ein perfekter Begleiter HERMITAGE BLANC 2017 MARC SORREL. Ich mag ja diese weißen Rhoneweine. MARSANNE in diesem Fall. Samtig und seidig. Orangen, Honigmelone, feine Säure im Hintergrund. Kräuter, Heu. Toller Wein mit Trinkfluß und einiges an Zukunft.

Als geplantes Highlight des Abends: CHATEAU RAYAS 2006. Als Fan dieses Weingutes aus dem CHATEAUNEUF DU PAPE, nütze ich gerne Gelegenheiten diesen Wein fair kalkuliert zu trinken. Hier stehen gleich mehrere Jahrgänge auf der Karte. Meister SPANIER brachte 2006. Gleich vorweg, tolle Flasche, jung und lufthungrig. Reinsortig GRENACHE wird hier verarbeitet, der Burgunder unter den CdPs. Eine leicht pummelige Ballerina, dünkler in der Aromatik als Pinot natürlich. Etwas Wald, etwas Unterholz. Dunkle Beeren, extrem lang und verwoben am Gaumen. Seidig und mit viel Struktur. Langes Leben noch. Treffer. Danke.

RIESLING AUSLESE Nr 94 HERRENBERG 1989 MAXIMIN GRÜNHÄUSER
Hier liegen einige Jahrgänge deutscher Rieslinge mit Restsüße im Keller. Diesen gab es offen und er war sehr schön. In Harmonie die Säure mit dem Rest, dezente Süße, reife Marillen. Hauch Minze und Melisse, direkt frisch im Finale. Ein Hit mit knapp 9% Alkohol.

Nächster Abend im DNA
MATHIEU MERMELSTEIN ließ ich komplett freie Hand, inclusive verdecktes Einschenken.
CHAMPAGNE CLANDESTINE LES SEMBLABLES BOREAL BLANC DE NOIR
Einer der Newcomer der letzten Zeit. Wenig Flaschen, alles im Holz ausgebaut, keine Dosage. Toller Stoff, braucht viel Luft. Im Glas Zeit von Nöten. Dunke Aromatik, Eisen, Graphit. Waldbeere, rauchig im Abgang. Tolle Säure. Sehr schön.

CLOS DE LA BERGERIE 2014 NICOLAS JOLY
Ein AOC Savienneres aus dem Loiretal, vom Altmeister der Biodynamik und ein wahres Vergnügen. CHENIN BLANC. Blind eingeschenkt waren wir allerdings nicht in der Loire. Alles im Duft, dass manchen Naturalgegener stören könnte, ist im Laufe der Jahre verflogen. Dicht und saftig, auch Honigmelone und Kräuter, etwas Apfel, Nußig. Lang und präzise, gefällt sehr gut und ist perfekt zu den Steinpilzravioli.

CHASSAGNE MONTRACHET 1er LES ANCEGNIERES 2018 PIERRE YVES COLIN MOREY
Chardonnay war rasch klar, ich hätte ihn vielleicht ins Jura gestellt. Extrem präziser Wein für das warme Jahr. Ist auch ein Starwinzer mittlerweise. Knackig frische Säure, feine Holznoten, dann kommt mehr Schmelz. Lang und jung. 2018 entwickelt sich besser als angenommen. Sehr schön.

Ein faszinierender Gang war der geangelte Wolfsbarsch en Croute samt Vin Jaune Sauce und etwas Gemüse. Himmlisch. Mathieu schlug etwas Rotes vor. Man war gespannt. LA PIALADE COTES DU RHONE von RAYAS 2014. Parzellen und junge Reben werden im LA PIALADE vinifiziert. Der Wein hat mich bei der großen RAYAS Probe von MAY WINES im letzten Jahr nicht so begeistert. Im direkten Vergleich geht er natürlich unter. Die intensive Farbe, jedoch sehr durchscheinend ließ mich auf einen Rose schließen. Nie kommt man auf diesen Wein. Ich würde ihn heute als RAYAS ROSE bezeichnen. Es gibt schon einige Parallelen in der Aromatik. Sehr elegant und leichtfüßig, mehr Kirsche. Dicht und auch eine Eleganz. Jeder Wein hat seine Berechtigung und seine Einsatzmöglichkeit. Er hat sehr gut zum Gericht gepasst. Coole Idee, danke MONSIEUR MERMELSTEIN.

CLOS DE VOUGEOT MUGNERET GIBOURG 2013
Herrlicher Wein, klar als Burgunder zu erkennen und als Grand Cru. Eines meiner Lieblingsweingüter, leider immer rarer und teurer. Erfreulich kalkuliert. 2013 ein warmes Jahr, welches bereits schon gut zu trinken ist. Natürlich spürt man etwas die Wärme, steht im aber gut. Die feminine Eleganz der Schwestern ist so schön.Lang, seidig, saftig, Säure im Abgang. Beeren, Blutorange, dann Kirsche und frische Minze. Toller Wein.

RIESLING NIEDERMENNINGER HERRENBERG SPÄTLESE FEINHERB 2019 HOFGUT FALKENSTEIN
Wollte ich schon lange trinken, die Weine dieses Gutes von der SAAR sind gesucht und gar nicht teuer. Gelegenheit genützt. Riesling Spätlese trocken, zum Käse perfekt. Irre Säure mit viel Struktur dahinter. Viel Steinobst, viel Wein, kristallklar am Gaumen, dezent kommt die Süße. Weiße Blumen und Wiese. Eukalyptus. Ganz jung, aber absolut eine Entdeckung.

Beide Herren NICOLAS SPANIER und MATHIEU MERMELSTEIN haben ganze Arbeit geleistet. Perfekt und Danke.

Ein paar Weine vom Abend zuvor seien noch erwähnt. In der Pizzeria NINE0FIVE kann man aus einer beeindruckenden Weinkarte auswählen.

RIESLING GOLDTRÖPFCHEN KABINETT 2021 JULIAN HAART
Herrlich erfrischend, Säure, viel Marille, minzig, angenehme Süße. Ganz jung.

BARBARESCO GALLINA 2016 ROAGNA
Piemont pur, klassisch, Waldboden, Erde, lang, seidiges Tannin. Schon gut zu trinken.

MOULIN A VENT CHASSIGNOL 2011 JULES DESJOURNEYS
Beaujolais der anderen Art. Toller Stoff, schmeckt nach Burgund. Etwas viel Holz vielleicht. Luft von Nöten, dann lang und dicht. Cool

SPÄTBURGUNDER WASENHAUS 2020
Newcomer Weingut aus dem Breisgau. Leichtfüßig und elegant. Feiner Trinkluß, viel Frucht, aber nie aufgesetzt. Guter Stoff.

CHARDONNAY LIAS 2018 DOMAINE LABET JURA
Toller, präziser Wein. Auch hier zeigt sich das das warme Jahr 2018 anfängt richtig Spaß zu machen. Immer noch jung, schon fein am Gaumen. Struktur, mineralisch, schön.

Es sei noch das außergewöhnlich gute und kompetente Weinservice im Lokal erwähnt, ohne das der Sommelier vor Ort war. Die Mädl’s haben das gerockt.

www.tantris.de
www.nineofive.de

Michael Kantor www.herbeck.wien

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