Almhütten Moselebauer (Bad St. Leonhard)

Ein gutes Almwirtshaus ist im touristisch erschlossenem und bis zur Grenze des erträglichen ausgereizten "Kärntnerland" eine seltene Sache, wenn man auf authentische Kost wert legt. Wir wissen das von berühmten Schutzhütten, wo es schon Seeigel zum essen gegeben hat.... Nebst "Gefrierbeutel aufmach - Küche" satt....

Um so erfreulicher ist es, wenn man doch hin und wieder eine Nadel im Heuhaufen findet. Als Bergfreunde ist man da ganz hingerissen, wenn im Wirtshaus plötzlich ein großer holzbefeuerter Herd steht, und ein freundlicher Mensch ohne touristisches Blitzen im Auge "Hereinspaziert" sagt, freudig für Dich kocht und es Dir dann so schmeckt wie schon lange nicht mehr. Eine junge sehr hübsche Kellnerin serviert Dir herrliches Bier und Lavanttaler Most.

Kärntnerisch gekocht ist schon etwas Besonderes, abseits der Ramschkochbücher, die Dir am Supermarkt-Wühltisch nachgeschmissen werden. Die Kochtraditionen im Lavanttal blühen noch vereinzelt, oder sie blühen wieder auf. Man sieht das "windische" am Teller. Die Wenden, die jahrtausendelangen Herren dieses Bezirks, denen Gastfreundschaft über alles galt, haben hier auf den Almen noch irgendwie ihren Geist herumschweben.

Man sollte sich dieses Wirtshaus auf der Fahrt übers Klippitztörl nicht entgehen lassen, es ist nicht weit von der Hauptstrasse weg, ein guter Fahrweg führt bis zur sonnigen Terrasse, von wo aus man einen Rundumblick geniessen kann, der wirklich sehenswert ist.

Vielleicht erwischt man die Köchin gerade beim Dampfnundel kochen. Palatschinken, Kaiserschmarren und Kärntner Nudeln sollte man auch nicht auslassen. Das Wild aus den Wäldern und täglich wechselnde feine Schmankerln... das ist für mich SlowFood in Reinkultur. Dass es auch Pommes frites mit Ketchup und Würstl geben muss, ist wunderbar.

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