Restauration Fischer (D - Nürnberg)

Hübsches, altes Fachwerhaus aus dem 14. Jahrhundert, darin ein kleines Lokal mit geducktem, hellen Esszimmer mit alter Holzdecke im ersten Stock - sehr "schnucklich", wie unsere Freunde aus der Bundesrepublik womöglich sagen würden.
Zwei Menüs (62) zur Auswahl: See oder Land - ich nehme Land, aber ohne Dessert, sondern an dessen Stelle eine Tagesvorspeise: Weißer Spargel mit gebratenen Garnelen: Spargel recht weich, Garnelen wie immer - gut aber fad. Zuvor gab es noch einen geschmorten Paradeiser mit Burrata als Gruß: Fantastisch, weil perfekt abgestimmte Temperaturen und damit maximal aromatisch. Die Freude wurde geweckt. Dann aber
Duett von der rosa gebratenen Entenbrust mit Entenlebermousse an Mango Chutney: bereits bei der Sprache wird klar, dass es hier etwas retro zugeht. Geschmeckt hat es gut. Die Salatgarnitur (lobenswert mariniert, aus mehreren Salaten zusammengesetzt) mit einer Brunnenkresseblüte war die gleiche wie beim Spargel.
Kaninchen-Ragout auf Salbei-Gnocchi: ganz ausgezeichnet, schön mollig dicht das Ragout und wirklich einsanton die Gnocchi. Bravo. Danach gab es ein intensives Sorbet zur Gaumenreinigung.
Duett vom Kalb mit gebratenem Filet und geschmorten Kalbsbäckchen mit Pfifferlingen: Das Filet erwartungsgemäß fade bis entbehrlich, das Bäckchen perfekt gegart mit schönem, kollagenem Mundgefühl. Eh gut. Leider erst mit Selleriepüree serviert, wovon in der Karte nichts stand, bekam dann einen Löffel voll Erdäpfelpüree, das Fleisch musste in der Zeit "rasten".

Der Mann vom Service hatte leider von seiner Weinkarte keine Ahnung, schade.

In Summe und für Nürnberg schon eine sehr gute Adresse, alles technisch sauber und risikoarm zusammengestellt - ja, kann ich schon empfehlen.

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