Giorgina (Wien)

Wer die paar Stufen in das von großen Fenstern erleuchtete, zeitlos eingerichtete Lokal hinabsteigt, wird zur Mittagszeit in der Hauptsache Berufstätige bei einem schnellen Mittagsmahl vorfinden.
Im ansonsten nur sparsam mit Restaurants versorgten Minoritenviertel bietet das Giorgina zuverlässige Labung für die Beschäftigten der umliegenden Ministerien, Redaktionen, Museen und Theater. Abends hingegen sind es vor allem Wien-Besucher, die sich in das sympathische Lokal im nunmehr weitgehend verlassenen Viertel verirren. Die Bedienung ist flink und freundlich, das Schnitzel resch und gut paniert, die Preise für die Gegend mehr als zivil – und selbst Vegetarier dürfen hoffen, hier Elaborierteres serviert zu bekommen als die in Wien übliche Troika aus Eiernockerl, gebackenen Champignons und Krautfleckerln. Geröstete Polenta mit Pilzen, Frischkäse und Blattsalat etwa, oder Kürbis-Schafkäseravioli mit Salbeibutter. Aber auch die Kalbsleber mit knusprigen Zwiebeln und Kartoffelpüree gelingt gut, ebenso die natur gebratene Forelle auf Gemüserisotto oder das Rückensteak vom Mangalitzaschwein mit Kohlsprossen-Topinambur-Gratin. Zum Dessert locken neben dem Apfelstrudel vor allem der warme Schokoladenkuchen mit Sauerrahm und Himbeeren oder Mohnmousse auf Heidelbeersauce.

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