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Green Cottage (Wien)
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Die Kettenbrückengasse ist für Hedonisten keine schlechte Meile. Betritt man sie von der Wienzeile aus, läuft einem angesichts des Weinangebots der herrlich sortierten Vinothek Dr. Vino schon das Wasser im Munde zusammen, während der für Wiener Verhältnisse geradezu überkomplett sortierte Havannaladen gleich daneben einen Vorgeschmack auf die „Zigarre danach” gibt. Im Vorbeigehen riskiert man dann noch einen Blick in die „Goldene Glocke”, eines der ältesten und urtümlichsten Wirtshäuser von Wien.
Ja, und dann sind es nur noch ein paar Schritte bis nach Sichuan, genauer gesagt: ins „Green Cottage”. Die Familie Wu, die dieses seit Jahren beste Chinarestaurant Wiens bis vor einem halben Jahr betrieben hat, ist nach China zurückgekehrt. Nun kocht Frau ehemaliger Wus Sous-Chef (und zwar ganz und gar in der Tradition seiner früheren Chefin), und seine beiden wirklich liebenswerten Töchter kümmern sich um den Service.
Am Lokal selbst wurde nichts verändert. Es ist nach wie vor eine sehr gelungenen Mischung aus Jugendstil- und fernöstlichen Stilelementen. Positiv fällt dabei auf, dass die Antiquitäten in den Vitrinen tatsächlich asiatische Kunst sind und nicht aus dem Orient-Shop um die Ecke stammen.
Auch die Gerichte auf der Speisekarte sind durchwegs alte Bekannte. Die von Frau Wu gepflegte Variante einer leichten, dezent europäisierten China-Cuisine wird auch von ihrem Nachfolger gepflegt. Nach wie vor werden auch keine Stäbchen, sondern Messer und Gabel eingedeckt. Manche Gerichte, etwa der Branzino auf Sichuan-Art mit Lauchgemüse, schien mir Frau Wu allerdings etwas filigraner zubereitet zu haben.
Dafür ist manches, was früher fast ein wenig anämisch wirkte, jetzt herzhafter, geschmackvoller geworden. Das uigurische Lamm „auf Bergmannsart” war in seiner Zartheit unüberbietbar und bestach trotz reichlicher Verwendung von Sichuanpfeffer weniger durch Schärfe als vielmehr durch ein hohes Maß an Aromatik.
Der bekannt wohlgefüllte Wu'sche Weinkeller wird auch von den Nachfolgern gepflegt. Der Bogen spannender Marriagen zwischen Küche und Weinbegleitung kann jedenfalls bequem von Langenlois bis Bordeaux gespannt werden.
hedonist, 29.11.06 @ 18:07
Aus gesundheitlichen Gründen betreiben meine Frau und ich schon seit Jahren "dinner cancelling". Es ist daher sehr erfreulich, dass das Green Cottage seit Anfang November 2006 auch mittags geöffnet hat. Die Küche ist wie auch bei den Vorbesitzern hervorragend, der Servide äußerst angenehm, und wir werden sicher gerne und oft wiederkommen.
komponist, 16.07.06 @ 14:01
Der Begeisterung kann ich mich leider nach mehreren Versuchen nicht ganz anschließen.
Positiv: Angenehme Atmosphäre, unglaublich freundliche Bedienung, mit der es keine Verständigungsprobleme gibt.
Weniger Positiv: Die Küche. Mit der Würze stimmt es einfach nicht. Wollen wir es der Menschenfreundlichkeit des Kochs zuschreiben, aber was hier als "sehr scharf" ausgegeben wird, bedeutet eigentlich "mild". Und auch sonst werden Gewürze von ungewohntem Geschmack gar nicht verwendet oder in extrem geringer Dosierung.
Sicherlich über dem Niveau des "Norm-Chinesen", aber von Außerordentlichkeit leider weit entfernt.
Acidalia, 24.02.04 @ 23:08
Ich kann mich dem Lob meiner "Vorredner" nur anschließen: so erinnere ich mich äußerst gerne an meinen letzten Green Cottage-Besuch. Auch wenn die Speisen im einzelnen vielleicht nicht ganz perfekt waren - so war z.B. meine Ente ein bißchen zu durch - war der dort verbrachte Abend einfach rundum gelungen, was vor allem dem wirklich großartigen Service zu verdanken ist. Mittlerweile bereue ich lediglich, das hier so hochgelobte Lamm nicht gegessen zu haben.
jamiesolive, 24.02.04 @ 03:23
Sonjaa hat Recht. Das Lamm muss gepriesen werden, auch wenn ansonsten manchens nicht ganz so spektakulär ist bei diesem Ur-Chinesen. Dafür ist alles echt und nicht so aus Plastik wie in anderen, chiceren orientalischen Restaurants dieser Stadt. Ganz und gar nicht aus Plastik sind jedenfalls die Weine. Nicht, dass das Green Cottage eine Weihestätte der Weinkultur wäre. Aber einen anderen Chinesen mit einem vergleichbaren Weinangebot kenne ich in Wien nicht.
Gegenvorschläge werden angenommen.
andreasbigler, 23.02.04 @ 12:40
Na ja, es ist sozusagen der "Urchinese" Wiens und seit ewigen Zeiten ist die Küchenleistung hier sehr groß und vorallem konstant.
Da ich oft im Fünften zu tun habe, bin ich hier öfters zu Gast und wurde noch nie enttäuscht.
Nur eine kleine Berichtigung. Ich ließ mich von einem Shanghai Chinesen kulinarisch aufklären, dass es keine chinesische Küche gäbe, sondern, mehrere Regionalküchen, die in den "0815 - Restaurants" hier zu Lande einfach verschmolzen werden....
Im GC bekommt man Gerichte aus den 2 Hauptküchen und die sind alle original zubereitet und nicht an die "Hausmeister" angepasst, daher ist es dort auch so fein!
Shanghei Perfektion gibt es bei Ben (Rest. Shanghai) in der Operngasse....
empfohlen am 01.02.04 @ 17:42
Kettenbrückengasse 3
1050 Wien
Telefon: 01.586 65 81
Fax: 01.586 65 81
Ruhetag(e): So
Küchenzeiten: Mo-Sa, Fei 11.30-15, 18-23 Uhr
Menüpreis:
Küchenchef: Zhang Nan Hua
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