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Haus am Hang (St. Gilgen)
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6. August 2013, OberkllnerPatzig
Schönes Lokal, alles in Violett gehalten, Poster, Figuren, Palmen, Chichi, ... und ein traumhafter Blick über den Wolfgangsee. Die Tische großzügig groß, die Stühle sehr gemütlich, das Service von Commis über Kellnerin bis zur Chefin durchwegs freundlich und natürlich.
Das Brotkörberl mit ausschließlich selbstgemachtem Gebäck, inklusive Schüttelbrot und hauchdünnen Fenchelchips, dazu Tomatenbutter, Bauernbutter, Pestobutter, Schinkenspeck. Alles sehr fein.
Gruß aus der Küche: Erdbeerfenchel-Kaltschale mit Kabeljautartin: Danke, gewonnen, besser geht es nicht. Ab dem Moment konnte nichts mehr toppen. Ich bin der Meinung, das war ... SPITZE!!!!
Gebratenes und Praline von der Gänseleber mit eingelegten Kirschen, hausgemachter Brioche und Selleriepüree. Wunderschön zum Anschauen, um nichts schlechter zu essen. Beeindruckende Handwerkskunst.
Getrüffelte Kartoffelkaltschale mit Beef tartare und Sommertrüffel: Das Kühle und die Trüffel, die Sämigkeit, dazu das gottseidank zurückhaltend abgeschmeckte Beef tartare ... ein Genuss.
Gegrillte Jakobsmuschel mit hausgemachter Frühlingsrolle und Tomatenchutney: Jubel auf den Rängen, frenetische Da-Capo-Rufe.
Thunfisch-Tartare auf einer leichten Limetten-Mayonnaise, mit vier für sich gegarten Gemüsen (die gleichen wie bei der Jakobspmuschel: Babykukuruz, Babykarotte, Roter Paprika und Zuckerschote). Hell yeah war das gut! Knusprig dazu ein Erdäpfelchip.
Cote de Veau für zwei Personen vom Grill, mit hausgemachtem Steinpilzraviolo, jungen Karotten, Steinpilzen und Jungzwiebel: ein krönender Hauptgang, selten genug auf Karten östlich von Paris zu finden.
Der Flüssige Schokoladekuchen mit Bourbon-Vanilleschaum hielt das Niveau aufrecht, auch die Käseauswahl aus Bad Tölz mit diversen, hausgemachten Chutneys.
Die Weinkarte ist ansprechend und lässt das Wirtsehepaar nicht verhungern, wir tranken Riesling aus dem Frankenland von Horst Sauer (2012) und Riesling aus Rheinhessen vom Weingut Wittmann (2010), beide knapp unter 40 Eulen, ersterer leicht und straight bis gefällig, zweiterer mit viel Körper und Geschmeichel. Beide top Speisenbegleiter.
Preise
Man kann a la Carte essen, dann wird es recht kostspielig (aber wert), entscheidet man sich für ein 3-8 gängiges Menü, dann spannt sich der Rahmen von 50-98 Euro, ohne Weinbegleitung (die es natürlich auch gibt).
Fazit
Feines Lokal, sehr hohes Niveau, distinguiert - und die gesamte Familie, also auch die Sechsjährige, fühlte sich durch und durch wohl. Sehr entspannter Rahmen, gute Führung durch den Abend, Herzlichkeit und ja, seinen Preis hat das for heavens sake, sonst könnte das Haus am Hang nicht dieses Niveau, das sich schon sehr deutlich abhebt, leisten.
28. Mai 2008, Piccolo:
Vom Mondsee fährt man am Westufer entlang zum Wolfgangsee. Eine malerische Straße an der Drachenwand vorbei wo einst der legendäre "Eschlböck", Österreichs erster Bocuse-Ableger, werkte und unterging. Es ist ein biederes Wirtshaus geworden mit ofenfrischer Pizza und so weiter.
Ein bisschen Eschlböck-Gefühl bringt man am Ende jener Straße am Wolfgangsee Nordufer in St. Gilgen, zur linken Seite kurz bevor der Kreisverkehr die motorisierten Gourmets nach Bad Ischl und Fuschl verteilt.
Dort steht das Haus am Hang. Schaut von außen bescheiden aus, wie ein Einfamilienhaus. Ein großer Sonnenschirm, der über den gesamten Gastgarten reicht, schützt vor heißen Sonnenstrahlen. Die Aussicht auf den Wolfgangsee ist alleine schon Genuss pur.
Susanne und Lucas Bocsa haben hier ein Restaurant eröffnet, das den kulinarischen Typ Italien - Österreich umfasst. Als Katzenfreund esse ich Oktopussys nicht und auch Seezunge würde ich wäre ich Carnivore einer Kalbszunge nicht vorziehen.
Bei den Frischfischlagern in den Salzkammergutseen findet man das schon etwas komisch. Nun gut, ein Koch kann und weiß was er tut. Und Herr Bocsa kann es. Haubenverweigerer gefallen mir sowieso, obwohl die Erklärung, damit hätte man das Risiko eines teuren Images gebändigt, nicht zutrifft. Zwei Leute werden dort locker 100 Euro los. Ohne Weinflasche. Dieses Geld jedoch ist gut angelegt, will man seinen Schatz richtig fremd-einkochen, gut essen und dabei noch diesen herrlichen Seeblick genießen.
Und es gibt ja viel fürs gute Geld. Respekt: Auf Vegetarier wird geachtet. Risotto frisch gekocht mit Bärlauch und Mozzarella. Mehr kann man nicht sagen. Gut ist es so, dass man lange daran denkt. Leicht geräucherter Schafskäse aus Abersee mit Salat. Essig und Öl von bestechender Qualität. Ich kenne das, es ist eines der wichtigsten Dinge zur Rohkost. Frisch gebackenes Brot. Nix Tankstellenqualität, richtig mit Italo-Feeling so bauchige Laibchen, gut mit Olivenöl. Der Brotaufstrich mit Zucchini und Mascarpone und Trüffel. Der Appetithappen eine Mousseline von Kartoffeln mit Trüffeln.
Alles in Ordnung. Die Tisch schön aufgedeckt. Für die Haubenforscher: Es wäre mindestens zwei, wenn nicht drei dieser Dinger wert. Wir kommen wieder.
Gregor Fauma
alma, 13.06.08 @ 17:19
Im Guide A la Carte ist es seit letztem Jahr drin.
PICCOLO, 11.06.08 @ 22:46
Kann man.
In den frühen 90er Jahren mehrten sich die Restaurants, welche den GM Fragebogen nicht zurückgesandt haben. Mit der Beantwortung des Fragebogens gab der Wirt sein Einverständnis dass er nichts dagegegen hat mitunter auch verissen zu werden. Es gab nämlich zu Beginn der Testerei gleich Klagen verschmähter Hotels gegen schlechte Kritiken. Die Ignoranten von GM wurden dann als "Hirschen" markiert, man bekam dann eine kleinere Überschrift. Ab einem Zeitpunkt dann wurde der "Hirsch" gar nicht mehr aufgenommen weil sich ihnehin jede neueröffnete Toilette mit Essgelegenheit in das Büchl drängte.
Die junge Familie vom Haus am Hang würde nach meiner Ansicht aber durchaus einen Eintrag verdienen, denn in den Tourismusgebieten kann man sich schon etwas unterscheiden.
Brigitta, 10.06.08 @ 21:26
Haubenverweigerer gefallen mir
Kann man Haube/n wirklich verweigern?
empfohlen von PICCOLO am 28.05.08 @ 12:06
Mondsee Bundesstraße 10
5340 St. Gilgen
Telefon: +43 (0) 6227 82 08
Email: office@haus-am-hang.at
Ruhetag(e): Mo, Di
Küchenzeiten: Mi-So+Fe 12-14:30 und 18-22 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Susanne und Lucas Bocsa
Küchenchef: Lucas Bocsa
Kreditkarten: Visa, Mastercard
Besonderheiten: Vom 09. Juli bis 08. September KEIN Ruhetag!
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