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Heunisch & Erben (Wien)
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Hier geht es um Wein. Das Buch zur Auswahl ist umfassend, offen sind es geschätzt rund 40 Positionen zur Auswahl. Vom Schankwein um 1.90 (wenn ich mich nicht irre) bis hin zum Achtel um 16 Euro kann man eine fantastische Bandbreite kosten - am besten verlässt man sich auf die Servicekräfte und nimmt, was sie bringen. Herrlich. Und, was mich besonders freut, sie haben keinen Schwerpunkt bei den maischevergorenen Weißen. Es gibt sie, es gibt davon genug, aber noch viel mehr, die es nicht sind.
Zu essen gibt es auch Herrlichkeiten, spielen aber von der Auswahl her eher die Nebenrolle, nicht jedoch in Sachen Komposition und Geschmack:
Das Brot zum Beispiel, was für ein Brot! Brot und Butter Euro 4.
Magentratzerl: Ein kleines Schüsserl mit feinblättrig geschnittenem Entenmagen, Paradeisern und Liebstöckl. Sehr gut, mit so etwas gewinnt man bei mir immer - nur war es schon sehr, sehr scharf, was die Weinauswahl ein wenig verkomplizierte. Schwamm drüber, es war spitze.
Ein Birnenchutney mit Balsamessig, Blauschimmelkäse, Nussbutter und gepufftem Wildreis (5.4): Ein kleines Schüsserl voller Power, sagenhaft gelungene Kombination mit dem gewissen Etwas durch die Knusprig- und Knistrigkeit des gepufften Reises. Himmel ist das gut.
Pochiertes Freilandei mit Belper Knolle und cremigen Kohlrübchen (10.9): Ebenso gelungen, eine wollüstige Speise, aber nicht im kleinen Schüsserl, sondern im größeren Napf serviert.
Gebratener Hecht mit Ziegenfrischkäse, wildem Brokkoli und weißer Karotte (22.6): Fest das Fleisch, knackig der Brokkoli - und sündig gut deren Abstimmung zueinander durch die Süße der Karotte.
Kalbstartar mit Essigmarillen und Estragon (14.6): Sehr gut.
Lauwarme Sulz vom Mangalitzaschwein mit Jungzwiebeln, Paradeisern und Artischoken (8.4): Spitzengericht, wiewohl ich bei dieser Hitze eine kühle Sulz bevorzuge.
Milchreis mit Erdbeeren, Sake und weißer Schokolade (8.5): So ein geiles Dessert hatte ich lange nicht, bin kein großer Dessertesser - aber das war schon sehr gut. Bistdu! Aus dem Sake haben sie ein Eis gezaubert, die weiße Schoko war krokant, hmmm .... so gut das alles.
Römer, Freunde, BürgerInnen! Wien hat einen Ort, der an Lässigkeit und Geschmacksintensität ganz ganz vorne mitspielt. Gehet hin und lasset es gedeihen! Gehts, Betreiber, wollts nicht auch so eine Hütte in 1180 aufmachen?
Gregor Fauma
OberkllnerPatzig, 03.03.20 @ 21:21
Du denkst, es geht nicht besser ...
... und dann übertreffen sie sich tatsächlich noch einmal. Diesmal zu zweit, und den besten Platz im Lokal, so leicht erhöht ganz hinten - perfekt.
Rote Rübe, die den Stracchino komplett bedeckt, sanft und frisch, mit leichter Bitternote vom Chicorée und Biss von der geschmacklich sehr,s ehr stimmigen Haselnuss (12). Ein herrlicher Beginn, auch ausgesprochen schön angerichtet mit Sauerkleeblättern.
Alpsaibling, in Joghurt, mit Chinakohl und Koriandersaft (14) ... knackig der fein gehobelte Chinakohl, darunter die frische des Joghurts mit der seidig-wachsigen Konsistenz des Saiblings - göttliches Gericht. Zum Niederknieen.
Beef tartare: Du denkst, Du hattest diesbezüglich schon alles, brauchst das eigentlich nicht - dann bestellt das die Begleitung und schon schießt Dich das beste Beef tartare ever in den Himmel.
Kalbsherz, mit Wasserkastanien, versteckt unter einer Creme von weißer Karotte mit Perigordtrüffel satt darüber (18+6): Dir verschlägt es die Sprache. Greifst zum Moselriesling, weinst leise vor Glück.
Amur, mit Kohlrabi, auf einer Erdäpfelcreme (26): Toller Fisch, perfekt gegart - ein Stück Karpfen wie selten. In der Zusammenstellung geht noch mehr. Mut!
Lamm, mit Rosa Bianca Melanzani, Kichererbsen und Spitzkraut (29): siehe Amur.
Wie jedes Mal ein Abend voller Genuss - dass jeglicher Wein hier große Freude bereitet, muss ich nicht mehr schreiben, oder? Oder dass die Mitarbeiterin vom Service einen wesentlichen Beitrag zur guten Atmosphäre geleistet hat?
Für mich gibt es da nichts drüber. Ist so.
schischi, 12.10.19 @ 11:28
Geht es besser?
Ich meine nicht. Jedes Gericht hier ist erst ein Kunstwerk für das Auge, dann für den Gaumen. Die Gabe, mit nur geringer Komponentenzahl solche Haut-Cuisine-Gerichte zu Bistro-Preisen zu zaubern, verdient Bewunderung. Die Forelle, leicht gebeizt, auf fermentierter Schwarzwurzel, mit Purpur-Karotten und oben drauf noch einmal ganz feinen Schwarzwurzelchips, die an Fischschuppen erinnnern ... ein Gericht zum Niederknieen. Aber auch der Waller, in kleine Würferl geschnitten, mit Ponzu und Bulgur - das ist für mich zeitgemäße Küche. Mein absolutes Lieblingslokal in Wien.
OberkllnerPatzig, 25.02.18 @ 12:58
auf ein Jauserl
Nach dem Stadtspaziergang zum Aufwärmen eingekehrt - ein paar Achterl aus aller Welt plus diese unfassbar geile, getrüffelte Blutwurst - und zum Drüberstreuen noch den Chili-Käsleberkäs mit Ananassenf. Was für ein Ziegel Leberkäs kommt da aus der Küche - wir waren satt und felen ums Abendessen um - bitte das als Beschwerde verstehen ;-)
Ich bin für Dependance in Wien 18. Geht das?
+
ø 3.14 Punkte (7x bewertet)
empfohlen am 01.07.17 @ 15:54
Landstraßer Hauptstraße 17
1030 Wien
Telefon: 01 286 85 63
Email: erben@heunisch.at
Ruhetag(e): Mo, So, Feiertags
Küchenzeiten: Di-Sa 12-14.30 und 18-22 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Markus Gould und Robert Brandhofer
Küchenchef: Michael Gubik
Besonderheiten: Am Nachmittag Charcuterie und Bargerichte
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